Über die Jahrhunderte hinweg haben wir Menschen im Rahmen der Zucht bei zahlreichen Tieren äußerliche Merkmale gefördert, welche für uns besonders niedlich oder schön aussehen, für die betroffenen Tiere jedoch schlichtweg eine Qual bedeuten. Ob derart gezüchtete Hunde, Katzen, Nagetiere, Vögel oder Fische – sie alle haben Körpermerkmale, die ihnen das Leben schwer machen.
Seien es die niedlichen Widderkaninchen mit ihren Schlappohren, die ihnen häufig schmerzhafte und unerkannte Ohrentzündungen verursachen, ihr Sichtfeld und auch ihr Hörvermögen einschränken, Angorakaninchen, deren Fell permament wächst, verfilzt und sie in ihrem artgerechten Verhalten einschränkt, Perserkatzen, die aufgrund ihrer flachen Gesichter häufig Atemprobleme, Augenprobleme und schmerzhafte Zahnfehlstellungen haben, Maine-Coon-Katzen, die genetisch bedingt zu einer Verdickung des Herzmuskels neigen, welche zu Herzversagen führt oder auch die französiche Bulldogge, deren kurze Nase massive Atemproblemen mit sich bringt, der Merle-farbige Australien Sheperd mit seinem schönen Fell, das durch einen Gendefekt entstanden ist, welcher ihn anfällig macht für zahlreiche schwerwiegende Krankheiten, der Deutsche Schäferhund mit seiner stark abschüssigen Rückenlinie und deformierten Hinterhänden und auch der Dackel mit dem viel zu langen Rücken – die Liste ist leider noch viel viel länger.
In seiner Pressmitteilung vom 30.04.25 weist der deutsche Tierschutzbund darauf hin, dass Tiere mit Qualzuchtmerkmalen zudem verstärkt die Tierheime belasten, denn bei vielen beliebten Haustierrassen sind die Schwierigkeiten vorprogrammiert: Tiere mit Qualzuchtmerkmalen haben nicht nur vermehrt mit gesundheitlichen Schwierigkeiten zu kämpfen, sie leiden auch psychisch, da sie je nach Einschränkung erhebliche Probleme mit der arteigenen Kommunikation haben. Wegen hoher Tierarztkosten oder Überforderung der Halter infolge der Gesundheits- oder Verhaltensprobleme landen die Tiere dann häufig im Tierheim und warten dort besonders lange auf eine Vermittlung.
Wir bitten alle Menschen mit einem Herz für Tiere, keine Qualzuchten zu kaufen. Mit jedem Kauf eines solchen Haustieres geht es mit diesen Züchtungen weiter und weiter.
Wenn ihr ein Tier, das als Qualzucht eingeordnet wird, zu Hause habt, lasst es bitte regelmäßig von einem Tierarzt untersuchen, auch wenn es auf den ersten Blick nicht zu leiden scheint. Zahlreiche Tiere leiden stumm, auch wenn sie Schmerzen oder Funktionsstörungen haben.
Weiterführende Informationen zum Thema Qualzucht und welche Tiere dazugehören, findet ihr z. B. auf der Seite von Peta: www.peta.de/themen/qualzucht/