Nein, aber es gibt die sogenannten „Pseudoskorpione“. Diese sehen fast so aus wie die größeren Skorpionarten, nur fehlt ihnen der lange Schwanz mit dem Giftstachel.
Pseudoskorpione besitzen zwar ebenfalls Giftdrüsen, haben sie jedoch vorne an den Scherenfingern. Mit den auffälligen Scherenarmen wird die sehr kleine Beute – meist Springschwänze und Staubläuse – gefangen, getötet, mit den Mundwerkzeugen geknetet und durch einen Verdauungssaft aufgelöst und aufgesaugt.
Man merkt es ihnen zwar auf den ersten Blick nicht an, aber Pseudoskorpione gehören zu den Spinnentieren und wie die Spinnen haben auch sie 4 Beinpaare. Da die Pseudoskorpione sehr klein sind, nur ca. 1,5 - 5 mm, besteht keine Gefahr für die Menschen, was ja auch für die heimischen Spinnenarten gilt.
Trotz ihrer Besonderheiten sind Pseudoskorpione nicht ausgesprochen selten – es gibt in Deutschland ca. 24 verschiedene Arten. Ihr Lebensraum ist meist an Baumstämmen, unter Steinen oder Totholz, in der Streuschicht, unter Laub oder auf Moos. Dem sogenannten Bücherskorpion, der eher ein trockenes Umfeld benötigt, kann man auch schon mal in alten Büchern oder Zeitschriften begegnen, denn auch dort gibt es Staubläuse, die er jagen kann.
Zu den kreativen Eigenschaften des Pseudoskorpions gehören auch schrullige Eigenheiten: Bei einigen Arten klammern sich vor allem trächtige Weibchen manchmal an den Beinen von Fliegen oder Käfern fest, um sich so an andere Orte transportieren zu lassen. Artverbreitung per Flugtaxi sozusagen. Oder es werden bei der Balz Tänze aufgeführt, wobei das Weibchen dieselben Bewegungen vollzieht wie das Männchen, ohne und mit Berührung. Das Männchen legt dann einen Spermientropfen auf dem Boden ab und das Weibchen kann ihn aufnehmen. Es scheint zu funktionieren ...