Wer künftig schneller und flexibler durchs Internet surfen möchte, für den könnte eine Glasfaserleitung das Richtige sein. Das dachten sich auch Durlachs Ortsvorsteherin Alexandra Ries und Roger Hamann, erster Vorsitzender der Bürgergemeinschaft Durlach und Aue 1892 e.V. (BÜGDA). Aus diesem Grund riefen sie eine entsprechende Informationsveranstaltung ins Leben. Diese fand am Montag der Vorwoche im Rathausgewölbekeller Durlach statt.
Roger Hamann hatte die beiden ausstellenden Firmen, die Deutsche Glasfaser und die Deutsche Telekom, eingeladen, um Menschen aus Durlach Geigersberg, Grötzingen und Wolfartsweier die Möglichkeiten vorzustellen, an eine Glasfaserleitung zu kommen und diese entsprechend zu nutzen. Fragen, die man sich dabei stellen konnte, waren: „Was kostet der Hausanschluss?“, „Ist er kostenfrei?“, „Wie lange dauert es, bis die Glasfaserleitung verlegt wird? Was bedeutet es, wenn die 33 Prozent (Tiefbaukosten, Anzahl der Haushalte und Tiefbaupreise) nicht erreicht werden?“
Jell Florian ist Koordinator für Vertrieb von der Deutsche Glasfaser. Er war mit seinen Vertriebsleitern Markus Rapp und Jörg Rosenfeld sowie mit dem ganzen Vertriebsteam vor Ort, um sich den Fragen des Publikums zu stellen. Wie er erzählte, stellen sie den Hausanschluss kostenfrei im Polygon, Deutsch: Ausbaugebiet, Grötzingen, Wolfartsweier und Durlach Geigersberg zur Verfügung. Insgesamt braucht man 33 Prozent der Haushalte dort. Jell Florian sagte: „Der Hausanschluss ist kostenfrei. Ein Bauingenieur oder ein Technikberater machen beim Kunden oder der Kundin eine Vorort-Begehung fürs Bau-Protokoll, um den Leitungsweg abzuklären. Man muss es sich vorher ansehen, an welcher Stelle man graben kann, als Voraussetzung für eine Abstimmung zur Baubegehung. Das Protokoll muss der Kunde unterschreiben. Für jeden ist Grötzingen, Wolfartsweier und Durlach Geigersberg zugänglich. In Durlach sind andere Anbieter zuständig", sagte Florian. Die alten Kupferleitungen bleiben bestehen.
Kadir Toprak zieht aus Durlach nach Wolfartsweier und informierte sich über den Glasfaserausbau. Bei der Telekom fragte er, ob bei dem Haus, in das er zieht und das ein Neubau ist, Glasfaser möglich ist. Das hänge von verschiedenen Faktoren ab, sagte Klaus Vogel, Regiomanager Infrastrukturvertrieb der Deutschen Telekom und kommunaler Ansprechpartner für die Kommunen im Ortenaukreis, Landkreis Karlsruhe, Enzkreis, Baden-Baden und Rastatt. „Es gibt verschiedene Ausbauszenarien, zum Beispiel die in Eigenregie, ohne kommunale Kostenbeteiligung. Es gibt auch noch die geförderten Ausbauprojekte und den Individualbedarf, gerade bei Firmenkunden. Gerade die bestellen ein Individualprodukt, unabhängig von Ausbauszenarien. Bei einer Konstellation wie der des Neubaus im Bestandsgebiet, d. h. mit Altbauten oder einem gewachsenen Gebiet mit Baulücken, muss man individuell prüfen, was für eine Infrastruktur möglich ist. Es kann durchaus sein, dass es ein älteres Glasfaser-Ausbaugebiet ist. Dann bekommt man gleich Glasfaser. Wenn noch keine Glasfaser da ist, bekommt man eher Kupfer. Man braucht eine Zuführungsleitung und anderes für den Ausbau. Für ein Gebäude allein, je nach Größe, würde es sich nicht lohnen, für ein Einfamilienhaus nicht, für 100 Wohneinheiten schon“, sagte Vogel. Sie bauen Durlach-Aue, Dornwald, die Untermühlsiedlung und Killisfeld aus. Außerdem sind sie mehr im Kern-Gebiet von Durlach unterwegs.
„Ein wesentlicher Unterschied zur Deutschen Glasfaser GmbH ist, dass die Telekom den Wettbewerb mitbringt. D. h. es gibt verschiedene Anbieter auf der Infrastruktur der Deutschen Telekom. Jeder Anbieter hat seine eigene Kostenstruktur. Bei der Telekom bekommt der Kunde bei Ein- und Zweifamilienhäusern die Glasfaserleitung kostenfrei, wenn er zeitgleich einen Tarif bucht. Die Anbieter wie 02, Telekom und Co. nutzen die Infrastruktur der Telekom. In Drei- oder Mehrfamilienhäusern ist der Hausanschluss generell kostenfrei, weil der Vermieter da in der Regel nicht drin wohnt. Deshalb können die Mieter es sich dann aussuchen. Wenn wir einer Kommune eine Zusage geben, bauen wir unabhängig von einem Schwellwert wie den 33 Prozent der Deutsche Glasfaser. Wir geben damit einer Kommune eine höchstmögliche Planungssicherheit“, sagte Vogel. Mittlerweile bieten sie in Karlsruhe für über 100.000 Haushalte Glasfaser an, ein Drittel der Einwohnerinnen und Einwohner ungefähr. Er schätzte, dass zwischen 80 und 100 Leute, von jung bis alt, die Veranstaltung besucht und sich entsprechende Informationen abgeholt haben. (war)