Wieder einmal war es ein schöner und reich gefüllter Nachmittag im evangelischen Gemeindehaus. Mit einem Rategedicht „Wer bin ich?“ wurden wir begrüßt. Es musste eine jahreszeitlich typische, süße, wohlschmeckende rote Frucht erraten werden. Schon nach den ersten Zeilen des Gedichtes wussten wir, es handelt sich um die Erdbeere.
„Früchte voll irdischer Süße“, so bezeichnete Goethe die Erdbeere in seinem Gedicht „Versuchung“ aus dem Jahre 1781. Diesen irdischen und himmlischen Genuss durften wir anschließend probieren in Form von wundervollem Erdbeerkuchen – eine Teamarbeit von Marianne und Beate –, einfach köstlich!.
Nach Kaffee und Kuchen erzählte uns Ilona Müller von ihrem Hobby, dem „Klöppeln“, einer sehr alten Handarbeit. Sie selbst hat es im Erzgebirge in einer Klöppelschule erlernt. Ursprünglich kam das Klöppeln vor Jahrhunderten aus Italien. Die ältesten Vorlagen stammen aus Venedig. Aber auch in Spanien, Niederlanden, Schweden und in Deutschland hat sich das Klöppeln verbreitet. Diese hochkomplizierten und sehr teuren Spitzen waren ursprünglich nur dem Adel und dem Klerus vorbehalten.
Barbara Uttmann aus dem kleinen Ort Annaberg im Erzgebirge hat dort und in der Umgebung die ersten Klöppelschulen gegründet, als der Silberbergbau sehr zurückging. So kam Annaberg zu seinem Reichtum. Die „Plauener Spitze“ und die Spitze aus Brügge sind weit über die Grenzen bekannt. Schade – das Handwerk wurde später durch Maschinen verdrängt. Für das „alte Handwerk des Klöppelns“ ist sehr viel Geduld gefragt. Da heißt es: „Rein, raus, kreuzen!“, wie Ilona sagte. Zwei Damen aus Nachbargemeinden waren extra angereist, um neue Ideen für ihr Klöppelhobby zu erfahren, denn Ilona hatte wunderschöne, filigrane Spitzenkunstwerke dabei und wer wollte, konnte selbst an einem Klöppelsack die ersten Versuche starten.
Nach kurzer Pause wurden nun Monika und Heidi, unsere ehemaligen Leiterinnen, u. a. von Herrn Bürgermeister Pilz verabschiedet. Sehr zuverlässig und kompetent leiteten sie seit 2015 die „Goldene Freizeit“. Man kam gerne hierher und fühlte sich wohl. Was bleibt: Die beiden haben einen Schatz hinterlassen – ein Stück Heimat! Mit dem Zitat von Erich Kästner „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es“, beendete Herr Pilz seine Laudatio. Blumen, Gutscheine und kleine Geschenke wurden ihnen von der Gemeinde, der Kirchengemeinde und der „Goldenen Freizeit“ überreicht.
Mit Worten, die durchs Leben tragen, von Pia Baumann, „herzlich willkommen“ und den Zeilen aus dem Lied „Wie schön, dass du geboren bist. Wir hätten dich sonst sehr vermisst!“ wurden die Geburtstagskinder benannt. Dieses Lied ist ein Klassiker für Kinder und auch für Erwachsene. Es vermittelt Sicherheit, das Gefühl, geliebt zu sein und von Gott gewollt!
Gudrun Tuschl bedankte sich bei allen Anwesenden, Gästen und Mitarbeiterinnen für diesen rundum gelungenen Nachmittag.