Soziales

„Green Care – die Wirkungen der Natur, des Waldes bei Menschen mit Demenz“

23.09.25, Pflegeheim auf dem Roßbühl, Korntal im Rahmen der Wochen der Demenz vom 17. bis 30.09.25 2. Teil Gerade Menschen mit dementiellen Veränderungen...
Korb mit Laub und Moos

23.09.25, Pflegeheim auf dem Roßbühl, Korntal im Rahmen der Wochen der Demenz vom 17. bis 30.09.25

2. Teil

Gerade Menschen mit dementiellen Veränderungen profitieren von dem Aufenthalt in der Natur. Da es ihnen zunehmend schwerer fällt, die Reize aus der alltäglichen Umgebung einzuordnen und zu verarbeiten, erleben sie in besonderer Weise innerlichen Stress. Hier kann eine Naturumgebung aufkommenden Ängsten, depressiven Verstimmungen, innerer Unruhe und vermehrtem Bewegungsdrang ausgleichend entgegenwirken. Das Tageslicht kann helfen, den oft unausbalancierten Schlaf-Wach-Rhythmus auszugleichen. Demenzbedingte Veränderungen führen nicht selten auch zu körperlicher Inaktivität. Entweder aufgrund psychischer Faktoren durch mangelnden Antrieb und Stimmungsschwankungen oder weil fehlende Balance und zunehmende Steifheit auftritt. Bewegung erfolgt in der Natur auf einfache und natürliche Art – überall gibt es etwas zu entdecken und erleben – und ist nebenbei ein spaßbringendes Training zur Sturzprophylaxe. Im Alltag sind Betroffene verschiedenen Reizen ausgesetzt, wie Bildern, Geräuschen und Situationen. Diese kann generell, aber besonders bei Menschen mit Demenz, schnell überfordern. Die natürliche Welt als reizarmer Ort kann auf sanfte Weise Sinne aktivieren. Zu guter Letzt „verbindet“ Natur. Sie fördert das Gefühl der Gemeinschaft und Zugehörigkeit und vor allem der eigenen Identität, die immer mehr schwindet. Dabei ist soziale Aktivität einer der wichtigen Faktoren, um eine Demenzerkrankung in ihrem Fortschreiten zu verzögern. Gemeinsame Naturerlebnisse können die Bindung zwischen den Menschen, den Betreuenden, (pflegenden) Angehörigen stärken und im oft herausfordernden Alltag Brückenbauen.

Zum Schluss der Veranstaltung durfte der Praxisbezug für den kleinen aber feinen Teilnehmerkreis aus den Mitwirkenden des Hauses, den Mitarbeitenden und Ehrenamtlichen sowie Interessierten Personen nicht fehlen: es wurde kreativ gestaltet, gesungen, Sinne geöffnet, sich dabei ausgetauscht und Methoden aufgezeigt, um auch den Wald von draußen nach drinnen „zu bringen“ und welche Aktivitäten man auch im hauseigenen Garten machen kann.

Eine runde Sache, so, wie in der Natur alles rund ist.

Johanna Clasing

Erscheinung
Amtsblatt Stadt Korntal-Münchingen
Ausgabe 46/2025
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