Die Inschriften auf Grenzsteinen müssen nicht unbedingt immer alle direkt bei der Aufstellung eingraviert worden sein. Oft wurden später Inschriften hinzugefügt, z.B. wenn sich Nummerierungen änderten oder hinzukamen. Auch wenn sich Herrschaftswechsel ergaben, wurden Inschriften angepasst.
Ein besonders schönes Beispiel ist die Umwandlung von Abtsstäben (für das Kloster Bebenhausen mit seiner Pflege Roseck) in Hirschstangen (für das Haus Württemberg), als das Klostergut durch die Reformation in den Besitz des Hauses Württemberg kam. Da Hirschstangen sonst gebogen dargestellt wurden, kann man gut deren Umwandlung aus den geraden Abtsstäben nachvollziehen.
Hier zwei Beispiele dafür aus dem „Ammerbucher Grenzstein Refugium“ (AGR) dazu. Die Originale können in voller Größe im AGR besichtigt werden.
Sie wissen von einem Grenzstein aus Ammerbuch, der zerstört ist und/oder nicht mehr an seinem historischen Standplatz steht sowie besondere Inschriften trägt? Dann melden Sie sich gerne bei uns: z. B. unter heimatgeschichte@hwv-ammerbuch.de. Grenzsteine sind geschützte Kleindenkmale und Rechtswahrzeichen, für deren Erhalt wir uns mit dem AGR einsetzen.
Ihr AGR-Team, Reinhold Bauer, Markus Hermann und Boris Dieter