Dies und das

GRN Infoveranstaltung-Pflegeberufe

Vielseitig, modern und zukunftssicher Der Pflegenotstand ist ein hochaktuelles Problem, das angesichts der demografischen Entwicklung hin zu einer älter...
Personalentwicklerinnen haben ein Reaktionsspiel aufgebaut.
Personalentwicklerinnen haben ein Reaktionsspiel aufgebaut.Foto: rw

Vielseitig, modern und zukunftssicher

Der Pflegenotstand ist ein hochaktuelles Problem, das angesichts der demografischen Entwicklung hin zu einer älter werdenden Gesellschaft in Zukunft noch viel mehr an Brisanz gewinnen wird. Kurzum: Arbeitskräfte werden gesucht. Beziehungsweise: Interessante, vielseitige und zukunftsorientierte Berufe mit Karriereaussichten werden angeboten.

Heimleiterin Martina Burger begrüßte die Anwesenden der Infoveranstaltung mit Messeständen von eigenen und externen Ausstellern und Vorträgen rund um Pflegeberufe lud das GRN-Seniorenzentrum Schwetzingen am letzten Mittwoch im April ein und vermittelte einen umfassenden Einblick in die Aufgaben und Tätigkeiten verschiedener Organisationen; Aussteller waren Aki – Häusliche Palliativversorgung Heidelberg, Medicops - Spezialist in der Wundversorgung, das Betriebliche Gesundheitsmanagement BGM der Gesundheitszentren Rhein-Neckar GRN und die Agentur für Arbeit Heidelberg. Auch zwei Azubis waren eingeladen, um praxisnahe Auskunft zu geben. „Ich wollte Menschen helfen“, sagte die Auszubildende Sonja Rieth, die zu der Minimesse im GRN-Seniorenzentrum gekommen war. Sie hatte ihren gut bezahlten Job in der Leitung eines freien Wirtschaftsunternehmens nach 22 Jahren verlassen und ist nun im 2. Ausbildungsjahr.

Zwei Laufbahnen

Wie eine Ausbildung zur Pflege genau verläuft, erklärten die für Auszubildende verantwortliche Natalie Heldt und Michaela Strebinger. Es gibt zwei mögliche Laufbahnen: Die einjährige, kompakte Pflegeausbildung sowie die dreijährige duale Ausbildung zur Pflegefachkraft. In der generalistischen Pflegeausbildung werden die Lernenden dazu befähigt, Menschen aller Altersstufen zu pflegen. Ziel ist es, Gesundheit und Selbstständigkeit der zu pflegenden Personen zu erhalten oder wieder zu verbessern.

Zu medizinischen und therapeutischen Grundkenntnissen erhalten die Auszubildenden zusätzlich praxisnahen Einblick in die Pflege im Krankenhaus, in der Kinderklinik und in der Psychiatrie. Die generalistische Ausbildung schließt mit dem Berufsabschluss „Pflegefachfrau / Pflegefachmann“ ab. Daneben gibt es auch die Möglichkeit, nach zwei Drittel der Ausbildung das Ausbildungsziel „Altenpflegerin / Altenpfleger“ oder auch „Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin / Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger“ zu wählen.Über die ganze Ausbildungszeit erhalten die Lernenden ein Arbeitsentgelt, das inzwischen deutlich höher ist als die ursprüngliche Ausbildungsvergütung.

Ausbildungskoordinatorin wies auf mögliche, bezahlte spezialisierende Fortbildungen wie Intensivpflege, Wundversorgung und auf Aufstiegschancen hin. Dass der Beruf durchaus lukrativ sein kann, ist eine weitere Motivation, sich in der Pflege zu engagieren. Zu erwarten sind eine 5-Tage-Woche bei 39,5 Arbeitsstunden. Voraussetzungen sind: ein Mittlerer Schulabschluss oder eine erfolgreich abgeschlossene zehnjährige allgemeine Schulbildung; hat man nur einen Hauptschulabschluss, so sind eine einjährige Assistenz- oder Helferausbildung in der Pflege oder eine zweijährige Berufsausbildung erforderlich. Gute Kenntnisse der deutschen Sprache werden vorausgesetzt; man sollte aber auch wissen, dass das GRN-Pflegeteam international ist. Tatsächlich sind noch Ausbildungsplätze in der GRN frei. Die Ausbildung beginnt jeweils am 1. August, 1. Oktober bzw. am 1. April.

Steigerung der Resilienz

Nicht nur die Gesundheit der zu pflegenden Menschen, sondern auch die der Pflegekräfte steht im Fokus der GRN. Wie dies praktisch aussieht, erklärte Maja Treiber, BGM-Koordinatorin und zuständig für Personalentwicklung. Einerseits verpflichtet das Gesetz Betriebe zu Fürsorge. Andererseits ist es unerlässlich, dass die qualifizierten Fachkräfte unter optimalen Arbeitsbedingungen bei einer gesunden Lebensweise ihrem Dienst nachgehen können. Gründe genug, dass die GRN ein Betriebsgesundheitsmanagement BGM etabliert hat, um ihre Mitarbeitenden, Führungskräfte und Teams bedarfsgerecht zu unterstützen. Dazu wurde ein Steuerungskreis mit Menschen aus verschiedenen betrieblichen Gruppen und Bereichen etabliert, um die individuellen Bedürfnissen zu definieren und systematische Maßnahmen zu ergreifen. Ziele sind: Steigerung der persönlichen Widerstandsfähigkeit, der „Resilienz“, Umgang mit Stresssituationen, gesunde Lebensweise, richtige Ernährung und Suchtentwöhnung wie Rauchen aufhören oder Umgang mit Medien sowie Kommunikation, Konfliktbewältigung und vieles mehr. Ganz neu ist das BGM-Programm für die Auszubildenden. Sie befinden sich in einer besonderen Situation, da sie sich erst noch im Job zurechtfinden und Prüfungen bestehen müssen.

AKI heißt Herbst

Man muss nicht immer im Krankenhaus bleiben, wenn’s einem schlecht geht.

Karin Eisinger und Sandra Magnus stellten AKI vor. Dies ist ein Team für die spezialisierte ambulante Palliativversorgung und betreut Kranke und deren Angehörige im häuslichen Umfeld in vertrauter Umgebung im Falle einer Schwersterkrankung. Sie kümmern sich um die Linderung von Symptomen, die in unmittelbarem Zusammenhang mit der fortgeschrittenen Erkrankung mit begrenzter Lebenserwartung stehen. Der zentrale Gedanke ist nicht die Verlängerung des Lebens um jeden Preis, sondern die Erhaltung der Lebensqualität, unabhängig davon, wie krank und schwach ein Mensch ist („palliative care“).

Aki ist ein japanisches Wort und bedeutet Herbst. Derzeit wird AKI Heidelberg unterstützt von 11 Schmerz- und Palliativmediziner*innen, 15 ausgebildeten Palliativpflegekräften sowie drei Koordinatorinnen. Aki bietet einen 24-Stunden-Rufdienst an – und würden sich freuen über personeller Unterstützung im pflegerischen und Verwaltungsbereich.

Spezialgebiet Wundversorgung

Sinita Koch und Silvia Naumann stellten medicops, Wiesloch, vor. Das homecare Unternehmen ist ein produktneutraler Fachhandel für moderne Wunderversorgung. Entsprechend hochspezialisiert ist das Personal. Auftrag gebend sind Ärzte und Ärztinnen, Pflegediensteinrichtungen, Kliniken. Zu dem Service gehören: Wundversorgung, -behandlung und –heilung, Anleitung und Versorgung von Stomas, Kompressionstherapie, Hilfe bei der Ernährung, wenn Kranke nicht mehr selbst essen oder trinken können, und vieles mehr. Der Service ist sehr hilfreich bei der Überleitung von Krankenhausaufenthalt nach Hause oder in ein Pflegeheim. Die Referentinnen gaben auch einen Ausblick auf die Berufsausbildung von examinierte Pflegefachkräfte als Wundexperten. Demnach erlangt man nach 16-stündiger Hospitation und bestandener Prüfung (Klausur und Hausarbeit) den Abschluss Wundexperte (ICW). Das Zertifikat ist 5 Jahre gültig. Eine Erneuerung des Zertifikats erfolgt durch das jährliche Sammeln von Fortbildungspunkten. (rw)

Info

  • GRN-Seniorenzentrum Schwetzingen, Tel. 06202-84-3600, E-Mail: sz-schwetzingen@grn.de, Website: sz-schwetzingen@grn.de
  • Betriebliches Gesundheitsmanagement BGM Maja Treiber, Tel. 06202-84-3743, E-Mail: bgm-pe@grn.de
  • Aki-Heidelberg, Häusliche Palliativversorgung, Tel. 06221 - 48 57 55, E-Mail: info@aki-heidelberg.de, Website: www.aki-heidelberg.de
  • medicops, Tel. 06222 - 30 45 60, E-Mail: info@medicops.net, Website: medicops.net
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