In der Nacht von Samstag, 3. auf Sonntag, 4. Mai, hat ein schwerer Brand im Bad Wildbader Ortsteil Meistern das Leben einer Familie innerhalb weniger Stunden völlig verändert. Vermutlich durch einen Blitzschlag ausgelöst, brach das Feuer gegen 22.50 Uhr aus – mit verheerenden Folgen: Stallungen und Teile eines Wohnhauses wurden zerstört. Zwei Generationen verloren ihr gesamtes Hab und Gut.
Dank der schnellen Reaktion der Hausbewohner konnte das Schlimmste verhindert werden: Die beiden Anwesenden brachten sich rechtzeitig in Sicherheit und retteten sechs Pferde aus dem brennenden Stall auf eine nahegelegene Koppel. Menschen und Tiere blieben glücklicherweise unverletzt. Doch das Zuhause – bestehend aus Wohnhaus und Scheune – ist nicht mehr bewohnbar. Die Familie steht buchstäblich vor den Trümmern ihres Lebens.
Als die ersten Einsatzkräfte eintrafen, stand der Stall bereits in Vollbrand, die Flammen hatten sich schon auf das angrenzende Wohngebäude ausgeweitet. Einsatzleiter André Weiss forderte sofort großflächige Unterstützung an. Insgesamt rückten über 240 Einsatzkräfte mit mehr als 30 Fahrzeugen von Feuerwehr, Polizei, THW und DRK unter anderem aus Wildbad, Sprollenhaus, Höfen, Calmbach, Calw und Aichelberg an.
Die Bedingungen vor Ort waren jedoch schwierig: Zeitweise brach die Wasserversorgung vollständig zusammen. Drei mobile Wasserbehälter mit zusammen 37.000 Litern Fassungsvermögen wurden zur Unterstützung herangezogen. Die Löscharbeiten wurden zudem durch eine Photovoltaikanlage auf dem Dach und ein angrenzendes Pellets-Lager mit 30 Kubikmetern Inhalt erheblich erschwert. „Die Verdichtung der Pellets birgt ein unberechenbares Brandrisiko“, erklärte Weiss. Acht Stunden lang kämpften die Einsatzkräfte gegen die Flammen.
Besonders tragisch: Die betroffene Familie ist seit Jahren für ihr Engagement im sozialen Bereich bekannt. Auf ihrem Grundstück ermöglichten sie etwa Reittherapien für Kinder, unterstützten Freunde wie Familie und halfen, wo immer Hilfe gebraucht wurde. Nun sind sie selbst auf Unterstützung angewiesen.
Um der Familie in dieser schweren Zeit finanziell beizustehen, hat Svenja Müller-Bronner kurzerhand eine Spendenaktion über die Plattform „gofundme“ gestartet. Die große Welle der Solidarität zeigt eindrucksvoll, wie tief die Anteilnahme in der Region ist. Mit den gesammelten Spenden soll zumindest ein kleiner finanzieller Grundstein gelegt werden, damit sich die Betroffenen ein neues Zuhause aufbauen können – ohne neben der seelischen Belastung auch noch von existenziellen Sorgen erdrückt zu werden. (mm)