Großer Bahnhof für einen außergewöhnlichen Menschen

Willi Dehn mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet Kraichtal-Gochsheim ... von Hans-Joachim Of Er ist ein richtiger Tausendsassa und in der Stadt...
FLASH begrüßte die Gästeschar musikalisch im Schlosshof.
FLASH begrüßte die Gästeschar musikalisch im Schlosshof.Foto: Hans-Joachim Of

Willi Dehn mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet

Kraichtal-Gochsheim ... von Hans-Joachim Of

Er ist ein richtiger Tausendsassa und in der Stadt Kraichtal, insbesondere seinem geliebten Heimatort Gochsheim, so bekannt wie der sprichwörtliche „Bunte Hund“. Dabei ist Willi Dehn, der kürzlich seinen 75. Geburtstag feiern durfte, alles andere als ein Lautsprecher.

Willi Dehn packt an. Jetzt wurde der beispielhafte Vereinsmensch und langjährige Gemeinderat für sein überaus großes Engagement im sozialen und allgemeinen Bereich von Minister Peter Hauk im Rahmen einer Feierstunde im Rittersaal des Graf-Eberstein-Schlosses Gochsheim mit der „Medaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland“ – kurz Bundesverdienstkreuz – geehrt. Mit dabei waren auch seine Familie, Freunde sowie Mitglieder des Gemeinderates.

In der, von Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann unterzeichneten, Urkunde heißt es: „Sie haben sich in vielfältiger Weise für die Mitbürgerinnen und Mitbürger eingesetzt und sich um das Gemeinwohl verdient gemacht. Ich habe deshalb dem Bundespräsidenten vorgeschlagen, Ihnen den Dank des Staates für ihr herausragendes Engagement mit der Verleihung des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland zum Ausdruck zu bringen und freue mich sehr über die Verleihung. Damit haben Sie die verdiente, öffentliche Anerkennung gefunden. Zu dieser hohen Auszeichnung gratuliere ich ganz herzlich. Gleichzeitig danke ich Ihnen für Ihre großartigen Verdienste um unser Land und seine Menschen.“

Kraichtals Bürgermeister Tobias Borho, der zum Festtag seine Amtskette trug, hatte Minister Peter Hauk (CDU) sowie die Landtagsabgeordneten Andrea Schwarz (Grüne) und Ansgar Mayr (CDU) zunächst im Gewölbekeller des Schlosscafés empfangen und den Gästen auf der Terrasse einen Blick auf das „Land der 1.000 Hügel“ gewährt. Als der Tross in der Folge im Schlosshof ankam, wurde er musikalisch vom Flash-Projektchor der Konkordia Gochsheim überrascht. Unter Leitung ihrer temperamentvollen Dirigentin Ute Antoni erklang zunächst der bekannte Song „Give Peace A Chance“ und später im Rittersaal die Stücke „Sailing“ sowie „Die Chöre singen für dich“. Bei der stimmungsvollen Zugabe „California Dreamin'“ sah man auch den prominenten Gast aus Stuttgart mitwippen. Kraichtals Verwaltungschef sprach in seiner Laudatio in seiner humorvollen Art von einem „großen Tag“. Zum ersten Mal in seiner Amtszeit dürfe er eine solch große Ehrung durchführen. „Bürger wie Willi Dehn, die sich mit Herzblut und Leidenschaft für das Gemeinwohl einbringen, sind ein Glücksfall für die Stadt. Schön, wenn man solche Menschen an seiner Seite hat“, so Borho, der, wie später auch Minister Hauk, die außergewöhnlichen Leistungen und Verdienste von Willi Dehn aufzählte und das „Goldene Buch“ zum Eintrag aufschlug.

Laudatio

Borho: „Wir danken Willi Dehn für sein jahrelanges, ehrenamtliches Engagement und wünschen für die Zukunft alles Gute.“ Der gut informierte Peter Hauk beschrieb den „Technicus“ Willi Dehn mit all seinen Fähigkeiten und Gaben als „vorbildlichen Staatsbürger mit viel Organisationstalent“. Als unermüdlicher Antreiber und Ideengeber seien seine vielfältigen Aktivitäten „Keine Last, sondern große Lust“. Hauk: „Menschen wie Sie, sind Vorbilder und eine Bereicherung für die Gesellschaft.“ Es sei beeindruckend, was er geschaffen habe. Auch Historiker Karl-Heinz Glaser, Vorsitzender des Heimat- und Museumsvereins Kraichtal, gratulierte seinem langjährigen Weggefährten und zitierte den bekannten Spruch von Karl Valentin: „Es ist schon alles gesagt, doch noch nicht von allen!“ Tatsächlich gibt es kaum jemand, der wie Willi Dehn an so vielen Fronten in Gochsheim seine Spuren hinterlassen hat – und immer noch ehrenamtlich aktiv ist. Bereits 2009 wurde er mit der Landesehrenadel ausgezeichnet. 1997 wurde er zum Ehrenmitglied des Gesangvereins „Konkordia“ Gochsheim ernannt, nachdem er sich nahezu 30 Jahre lang als Vereinsfunktionär in der Vorstandschaft des Gesangvereins „Konkordia“ Gochsheim eingebracht hatte und dabei den Verein und auch das Ortsgeschehen mitgestaltete.

Willi Dehn ein Vereinsmensch

Willi Dehn ist am bürgerschaftlichen Engagement „Gemeinsam für Gochsheim“ beteiligt, dessen Initiative u. a. die Fassade des Graf-Eberstein-Schlosses in Gochsheim sanierte, Quellen erneuerte und Treppenstufen des beliebten Wanderweges „Rund um Gochsheim“ befestigt hat. An der Vorbereitung und Durchführung des 125-jährigen Vereinsjubiläums im Jahr 1987 wie auch an der 1200-Jahr-Feier des Stadtteils Gochsheim im Jahr 2004 war er maßgeblich beteiligt. Neben dem Chorgesang widmet er sich auch der Heimatgeschichte und dem Tourismus in Gochsheim. So hat er im Jahre 1989 den Heimat- und Museumsverein Kraichtal mitgegründet. Als langjähriger Gemeinderat, Mitglied im Technischen Ausschuss der Stadt Kraichtal und zweiter Bürgermeister-Stellvertreter war Willi Dehn viele Jahre lang in der Kommunalpolitik tätig. Der begeisterte Radfahrer Willi Dehn ist mit seiner aus Unteröwisheim stammenden Frau Elisabeth seit dem 3. September 1971 verheiratet und hat bereits die „Goldene Hochzeit“ gefeiert. Interessant ist die Tatsache, dass die Eheschließung zusammen mir der Gründung der Stadt Kraichtal zusammenfiel. Der damalige Bürgermeister Willi De Bortoli hatte seinerzeit die „erste Ehe in der neuen Stadt Kraichtal“ standesamtlich vollzogen. Das Ehepaar hat einen Sohn, eine Tochter und zwei Enkel, die ebenfalls gratulierten.

Dankesworte

Willi Dehn schloss an diesem besonderen Tag mit den Worten: „Mit großer Dankbarkeit nehme ich diese hohe Auszeichnung entgegen und danke allen, die heute gekommen sind.“ Abschließend lud Tobias Borho, der auch einen Blumengruß für Elisabeth Dehn mitgebracht hatte, die Gästeschar zu einem Umtrunk und Imbiss ein. Das rührige Rathausteam um Anabell Krauß und Bianca Hejl hatte die Vorbereitungen getroffen. Der Verwaltungschef nutzte darüber hinaus an diesem Tag die Gelegenheit, um den Landwirtschaftsminister auf die nach wie vor prekäre Verkehrssituation in Kraichtal aufmerksam zu machen.

Erscheinung
exklusiv online
von Redaktion Nussbaum
07.08.2024

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