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Großer Besucherandrang beim Sommerkonzert "Tänze der Welt"

Der Platz vor dem Zehntkeller unter der großen, beeindruckenden Linde war am Sonntag, dem 13. Juli, bis auf den letzten Platz gefüllt. Der...
Orchester mit Zuschauern im Vordergrund
Foto: Heiner Stüttgen

Der Platz vor dem Zehntkeller unter der großen, beeindruckenden Linde war am Sonntag, dem 13. Juli, bis auf den letzten Platz gefüllt. Der Andrang zum diesjährigen Sommerkonzert des Kammerorchesters Schriesheim war so groß, dass die Musikerinnen und Musiker zu Konzertbeginn kurzerhand ihre Streichinstrumente wieder ablegten und stattdessen weitere Tische, Bänke und Stühle herbeitrugen. Alle Altersklassen waren vertreten, darunter sicher auch viele, die sonst eher selten klassische Musik hören.

Der langjährige Dirigent Christian Weidt wurde in diesem Jahr durch Gustav Kollmann, Künstlerischer Produktionsleiter für die Oper am Nationaltheater Mannheim, vertreten.

Konzertmeister Ludwig Dieckmann führte auf galante Art durch den Abend und nutzte die Gelegenheit, interessante Details zu den Komponisten oder Werken einzustreuen. „Tänze“, so sagte er, „sind immer auch Ausdruck der Kultur des jeweiligen Landes“. Sie seien erst entstanden, als es Instrumente gab, und das erste Instrument, so Dieckmann, sei vor etwa 30 bis 40 Tausend Jahren aus einem Knochen gefertigt worden: die Flöte.

Das Programm war breit gefächert und bunt zusammengestellt. Für viele Zuhörerinnen und Zuhörer dürfte es einige musikalische Neuentdeckungen gegeben haben: Zum Beispiel den Fuchstanz des ungarischen Komponisten Leó Weiner oder die anspruchsvollen griechischen Tänze für Streichorchester von Nikos Skalkottas. Andere Stücke waren vertraut, wie der alte Schlager Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt, der 1930 für Marlene Dietrich in ihrer Rolle als Lola Lola in dem Film Der blaue Engel geschrieben wurde.

Eine schöne Geste war die Eigenkomposition Goldregenwalzer des ehemaligen Konzertmeisters Mirek Jahoda. Über Jahrzehnte hat er insbesondere die Sommerkonzerte des Orchesters geprägt.

Derweil genoss das Publikum die Musik bei Wein und selbst gebackenem Fingerfood. Durch den überraschend großen Andrang wurde bald das Wasser knapp. Der rasche Versuch, beim gleichzeitig auf dem Oberen Schulhof stattfindenden „Fest der Vereine“ nachzufassen, verlief nicht besser: „Wir haben auch nur noch eine einzige Flasche“, hieß es dort. So kündigte die Vorsitzende Dr. Monika Nitsch-Kirsch die pragmatische Lösung an, dass zusätzlich Leitungswasser abgefüllt und kostenlos verteilt würde. Das Publikum nahm es gelassen.

Als Zugabe servierte das Orchester mit La Cumparsita einen letzten beschwingten Tango in die blaue Stunde. Ein wunderschöner Abend, der wohl noch lange nachhallen wird.

Text: Beate Friedrich

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Ausgabe 30/2025
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