Gleich an drei verschiedenen Wegen am Biddersbachs an einem Tag fiel uns ein großer blauer Schmetterling auf. Lästig:Er mag sich nicht hinsetzen. Will man einen Schmetterling bestimmen, muss man Ober- und Unterseiten der Flügel anschauen, das kann dauern. Wenn man nur sieht, er ist blau und ziemlich groß, dann weiß man: Bläulinge sind kleiner, und tropische Morphofalter fliegen nicht am Biddersbach.
Endlich sitzt er. Überraschung: Er ist nicht blau, sondern dunkelbraun mit weißen Streifen. Aber plötzlich schillert er blau, weil ihn Sonnenstrahlen in einem bestimmten Winkel erreichen! Ein Großer Schillerfalter. Dieses blaue Schillern gibt es mehrfach: Das Gefieder der Stare erzeugt das oder der Körper der Holzbiene. Für Naturwissenschaftler: Dünnschicht-Interferenz. Ursache sind die farbigen Flügelschuppen an der Oberfläche aller Schmetterlingsflügel, die hier beim Schillerfalter das Blau erzeugen.
Auffällig: Wir haben die Schillerfalter immer auf Bachbegleitwegen gesehen. Erklärung: Die Raupen fressen gern an Salweiden. Genau die wachsen am Biddersbach-Ufer. Schillerfalter sind bei uns noch häufig. Sie mögen Feuchtigkeit wie kleine Pfützen, Kot und Urin, beides häufig auf Wegen. Schweiß von Spaziergängern tuts manchmal auch, weshalb im Internet viele Fotos von Schillerfaltern auf Fingern und Armen zu finden sind.
Bitten Sie ein Kind, die Flügel eines Tagfalters zu zählen: „Zwei!“ kriegen Sie als Antwort. Dann müssen Sie dagegenhalten, es sind nämlich vier. Das sieht man nur, wenn man einen präparierten Schmetterling untersucht: Die Vorder- und Hinterflügel sind dauerhaft ineinander verhakt. Nur ein echtes Flügelpaar haben bei den Insekten Fliegen und Käfer, letztere spreizen beim Flug die Vorderflügel unbewegt zur Seite. Ist aerodynamisch wenig fortschrittlich, siehe Maikäfer.
Viel mehr Tagfalter wünscht sich der BUND Wiesenbach Ulrich Buck
Werden Sie Mitglied im BUND! Einfachste Beitrittsmöglichkeit: https;//www.bund.net