Redaktion NUSSBAUM
76703 Kraichtal

Großer Zapfenstreich der Feuerwehr

Feuerwehr feiert Jubiläum mit historischer Zeremonie Eigentlich ist der Große Zapfenstreich eine feierliche Militärzeremonie und gilt als höchste...
500 bis 600 Besucher wollten das historische Ereignis miterleben.
500 bis 600 Besucher wollten das historische Ereignis miterleben.Foto: nat

Feuerwehr feiert Jubiläum mit historischer Zeremonie

Eigentlich ist der Große Zapfenstreich eine feierliche Militärzeremonie und gilt als höchste Auszeichnung für eine Zivilperson. So wurde zum Beispiel Angela Merkel zu ihrer Verabschiedung als Bundeskanzlerin diese Ehre zuteil. Heute sieht man die Zeremonie vor allem zur Ehrung von Persönlichkeiten, bei öffentlichen Gelöbnissen, bei Verbandsjubiläen oder zum Abschluss großer Manöver. Auch ein halbes Jahrhundert Freiwillige Feuerwehr zählt laut Statuten zu den Anlässen solch eines Zapfenstreichs. Und so hatte die Freiwillige Feuerwehr Kraichtal am vergangenen Samstagabend ins Unteröwisheimer Schloss geladen, um ihren 50. Geburtstag in diesem würdigen und besonderen Rahmen zu feiern.

Zwischen 500 und 600 Gäste hatten sich im eindrucksvollen Schlosshof versammelt, um dieser historisch begründeten Veranstaltung beizuwohnen. Und dieses Schloss bot nicht nur eine hervorragende Kulisse für das abendliche Spektakel, sondern verband gleichzeitig zwei individuelle Geschichten, die untrennbar miteinander verbunden sind. Denn der Großbrand des ehemaligen Maulbronner Pflegehofs 1989 war einer der ganz großen Einsätze in der Geschichte der Kraichtaler Feuerwehr. Zwar konnten die Floriansjünger vor 35 Jahren den Dachstuhl nicht mehr retten, doch im Anschluss war es dem CVJM möglich, das Gebäude zu erwerben und es nach und nach zu seinem Lebenshaus zu restaurieren. Und so konnte Christian Herbold als Leiter des CVJM-Zentrums die Kraichtaler Feuerwehr am Samstagabend zu ihrem Großen Zapfenstreich in eben jenem Schloss empfangen. „Ich danke der Feuerwehr für ihren Einsatz, ihren Mut und das Risiko, das sie eingeht, um andere zu retten und wünsche ihr Gottes Segen und Bewahrung“, sagte er zur Begrüßung.

Strikt vorgegebener Ablauf

Auch Bürgermeister Tobias Borho begrüßte die Gäste und informierte über die geschichtlichen Hintergründe sowie den Ablauf der Zeremonie. Zum einen diente der Große Zapfenstreich früher als Zeichen der Bettruhe. Außerdem zeigte er zum Beispiel das Ende des „Zapfens“, also des Ausschanks an. Informiert wurden durch die entsprechende Musik nicht nur die Soldaten, sondern auch alle Bürgerinnen und Bürger. Um den Ablauf nicht zu stören und das vorgeschriebene Protokoll einzuhalten, sollte auch am Samstagabend während der Zeremonie der Ausschank ruhen und auf Klatschen verzichtet werden.

Traditionelle Militärmusik

Die Musik basiert auf den drei Säulen der Militärmusik: die Spielleute mit ihren Trommeln und Pfeifen, das große Blasorchester sowie die Paukenspieler und Trompeter mit ihren Feldsignalen, den sogenannten Posten. Auf der Bühne umgesetzt wurde dieses Spiel vom Musikverein Unteröwisheim, unterstützt von ein paar Gastspielern, um all die speziellen Anforderungen erfüllen zu können. Zusätzlich spielte der Spielmannszug Neibsheim-Gochsheim, bestehend aus Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehren, zum Einzug in das Schloss. Ein großes Musikprogramm, die „Serenade“ geht der Tradition nach dem Großen Zapfenstreich voran, bei welcher die Musiker am Samstagabend drei Wunschstücke von Feuerwehr, Bürgermeister und ihnen selbst aufführten.

Abschluss des Jubiläumsjahres

Mit der Nationalhymne, zu der sich die Gäste erhoben und gemeinsam sangen, endete – wie es seit 1920 beim Großen Zapfenstreich üblich ist – dieses Highlight im Jubiläumsjahr der Kraichtaler Feuerwehr. Nach Jubiläumsabend mit Festbankett, exakt 50 Jahre nach der Gründungsversammlung, Tag der Feuerwehr und Präsentation der Jugend, bildete dieser Große Zapfenstreich nun den Höhepunkt im Jubiläumsjahr der Kraichtaler Feuerwehr. Ausklingen wird dieses mit einem ökumenischen Gottesdienst am Sonntag, 29. September, in der Unteröwisheimer Kirche. „Dort möchten wir noch einmal Danke sagen für 50 Jahre Feuerwehr, Kameradschaft und den Beistand von oben“, schloss Bürgermeister Borho seine Ansprache. (nat)

Erscheinung
Kraichtalbote
Ausgabe 38/2024

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Kraichtal
von Redaktion Nussbaum
18.09.2024
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