Zum Schuljahr 2026/2027 tritt ein Rechtsanspruch in Kraft, der Eltern eine Ganztagsbetreuung für ihre Kinder im Grundschulalter gewähren soll. Darunter fällt auch der Ausbau der Ganztagsschulen. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie sollen dadurch gesteigert und die Bildungschancengleichheit erhöht werden, denn Ganztagsschule ist bis auf das Mittagessen kostenfrei. Die Qualitätssteigerung wird unter anderem durch eine Zuweisung von mehr Lehrerstunden, vorrangig für den Mittag, erzielt. Nicht nur die Zeiteinteilung, auch das Raumkonzept werden u. a. den Bedürfnissen der Kinder angepasst. In der sogenannten Lernzeit liegt der Schwerpunkt auf der individuellen Förderung, Hausaufgaben entfallen für die Ganztagskinder. Ergänzt wird dies durch ansprechende, qualitative Mittagsangebote, in denen die Kinder ihren Erfahrungsschatz erweitern dürfen. Schwerpunkt sind dabei gemeinsames Erleben, Bewegen und Entdecken.
Um Ganztagsschule werden zu können, gilt es entsprechende Voraussetzungen zu erfüllen. Da unsere Schule den Vormittag schon mit Bewegungspausen strukturiert bzw. rhythmisiert hat, wir mit Wochenplänen arbeiten, feste Unterrichtszeiten (jeden Tag 7.45 – 12.05 Uhr in allen Klassen) führen, längst Betreuung bis 15.30 Uhr anbieten … sahen wir einen möglichen Zugewinn für unsere kleine Schule und wagten uns an die Bedarfsabfrage. Diese wurde mit einem Infoabend im Januar 2024 gestartet. Das Ergebnis zeigte deutlich, dass der Bedarf bei den Familien in der Gemeinde da ist. Und so stellten wir mit dem Schulträger im Juli 2024 bereits den Antrag. Von Anfang an war klar, dass wir den Ganztag in Wahlform anbieten wollen. Die Eltern können sich so frei dafür entscheiden oder eben dagegen. Starten wollten wir mit dem kleinsten Modell, welches drei Tage mit 7 Stunden vorgibt. Ergänzend dazu wird es in den Randzeiten weiterhin Betreuung von Seiten des Schulträgers geben, so dass unsere Schüler von 7.00 – 15.30 Uhr durchgängig versorgt werden können.
Anfang April 2025 kam nun (endlich) die Zusage vom Regierungspräsidium. Innerhalb einer Woche mussten wir den Eltern unser Konzept vorstellen und Anmeldungen einholen, da die Stundenanweisungen für das kommende Schuljahr längst am Laufen waren.
26 Anmeldungen waren Bedingung, um starten zu dürfen. Dies war mit derzeit 43 Schülern unsere größte Hürde, dachten wir. Doch es kam anders – wir gehen im September mit 31 Kindern an den Start! Da wir Lehrer nicht alle Stunden auffangen können, dürfen wir Lehrerstunden monetarisieren, das bedeutet, dass wir einzelne Stunden auf ehrenamtlicher Basis an außerschulische Partner abgeben dürfen. Dadurch konnten wir für unsere Mittagsangebote schon 3 Personen gewinnen, die sich mit ihrem Erfahrungsschatz bei uns jede Woche für eine Stunde einbringen werden und das Angebot von uns Lehrerinnen perfekt ergänzen. Vorstellung folgt. Wir haben aktuell noch Stunden offen. Wer sich gerne mit seinem Hobby oder Wissen bei uns einbringen möchte, Lust hat dies an Kinder (1h/Woche) weiterzugeben und noch ehrenamtliche Kapazitäten freihat (zeitlich und finanziell), darf sich gerne bei uns im Sekretariat oder unter weber@gs-muehlhausen-taele.de melden. Dies gilt nicht nur für Einzelpersonen, auch für Vereine ist ein solcher Kooperationsvertrag in mehrfacher Hinsicht lukrativ.
Bei einem ersten Elterntreff am 17. Juli 2025 wurden die acht verschiedenen Angebote (Theaterwerkstatt, Kunstatelier, Wildnispädagogik, Ballspiele, Tanzen …) vorgestellt, Neuigkeiten ausgetauscht, offene Fragen beantwortet und auf den Start „Ganztagsschule Mühlhausen im Täle“ angestoßen. Wir bedanken uns bei unserem Schulträger und den Eltern, vertreten durch den Elternbeirat, die uns das Vertrauen dafür entgegenbringen und bereit waren, diesen Weg mit uns anzugehen. Der „Entwicklungs-Weg“ endet nicht mit dem Start im September! Es werden sich viele Dinge getreu unserer intensiven Planungen entwickeln, andere nicht, an vieles werden wir gedacht haben, an manches nicht, Fehler werden passieren, Erfolgsmomente uns bestätigen ... All dies braucht es, damit wir uns weiterentwickeln können. Gemeinsam werden wir diesen Prozess weitergehen und (auch mit den Kindern) Erfahrung sammeln, immer im Austausch und mit gegenseitiger Unterstützung, als lehrende und lernende Institution. Wir wünschen uns allen schon heute einen gelungenen Start im September und blicken erwartungsvoll auf diesen neuen Abschnitt. Da soll es uns nicht anders gehen als den Kindern.
Die Schulleitung