
Beim Gruppenabend im Oktober der Ehrenamtlichen des Hospizdienstes Gomaringen stand erneut das Jahresthema „Trauer“ im Mittelpunkt. Die Hospizbegleiterin Brigitte Jäger gab Einblicke in eine Fortbildung von Sissy Hanke. Unter dem Titel „Trauer erwärmen – Orte der Trauer finden“ zeigte sie Perspektiven auf, wie man Menschen in Trauer begegnen kann, ins Gespräch kommen kann und wie man sich wertschätzend und respektvoll an die Verstorbenen erinnern kann. In ihrem Vortrag gab sie die gewonnenen Impulse an die Gruppe weiter und eröffnete damit einen lebendigen und bereichernden Austausch.
Passend zum Thema war in der Mitte des Raumes eine Ofrenda aufgebaut – ein zentraler Bestandteil des mexikanischen „Día de los Muertos“ – „Tag der Toten“. In dieser Tradition wird die Trauer nicht nur erinnert, sondern auch „erwärmt“ – durch liebevolle Rituale, Erinnerungen und Symbole.
Eine Ofrenda ist ein geschmückter Altar, der den Verstorbenen gewidmet ist und eine Brücke zwischen der Welt der Lebenden und der Toten schlägt. Sie lädt dazu ein, die Toten willkommen zu heißen und ihre Gegenwart im Herzen zu spüren. Auf einer Ofrenda finden sich Fotos der Verstorbenen, Blumen, deren Duft die Seelen anlocken soll, Kerzen, die den Weg erhellen, Wasser zum Durststillen und Salz zur Reinigung der Seele. Auch Lieblingsspeisen, Getränke oder Weihrauch sind Teil des Altars – sie symbolisieren die Verbindung, die im Erinnern weiterlebt. Kleine, bunt verzierte Totenköpfe aus Zucker erinnern an die Vergänglichkeit und zugleich an die Süße des Lebens.
So wurde der Abend für die Teilnehmenden zu einer bereichernden Erfahrung – ein Stück gelebte Auseinandersetzung mit der Vielfalt der Trauer, ihren Ausdrucksformen und den unterschiedlichen Wegen, sie zu gestalten und zu teilen.