Vor 133 Jahren (1891) erschien in den USA eine Sammlung von 15 Plattenhardter Sagen, welche der Auswanderer Martin Bürkle „im örtlichen Dialekt“ aufgeschrieben hatte.
Eine der bekanntesten Sagen umrankt die sieben steinernen Sühnekreuze an der alten Straße nach Bernhausen. Diese Kreuze sollen an einen Streit unter den sechs Söhnen des Burgherren erinnern, von denen fünf ein gottloses Leben führten. Nach einem Turnier, welches der jüngste gottgefällige Bruder gewonnen hatte, griffen ihn die Älteren hier in Sichtweite der Plattenhardter Burg an. Bei der Auseinandersetzung verloren alle sechs Brüder und der Burgpfarrer ihr Leben. Die Steinkreuze der fünf älteren Brüder sind im Erdboden versunken, während die Kreuze für den Pfarrer und den jüngsten Sohn des Burgherren noch heute sichtbar sind. An dieser Stelle spuke es seither, gegen Mitternacht erscheine ein unheimliches Wesen, schwärzer als die Nacht, welches sich den Leuten in den Weg stelle. (rh)