Herbstzeit ist Flohmarktzeit. Auch vor der kommenden Skisaison sollte man nachschauen, ob die Bretter im Keller noch lang genug sind, die Skihose noch passt oder der Helm vielleicht zu eng geworden ist. Vor allem für Neueinsteiger ist es praktisch, sich erst einmal etwas Gebrauchtes anzuschaffen, bevor man weiß, ob das Hobby wirklich etwas ist, zumal ein Skiurlaub ohnehin eine recht teure Angelegenheit ist.
Am vergangenen Samstag gab es beim Skiclub Bad Schönborn die Gelegenheit, aussortierte Ausrüstung zu verkaufen und sich selbst neu auszustatten. Anders als bei den Kindersachenflohmärkten wurde die Ware allerdings am Eingang entgegengenommen. Es macht wenig Sinn, wenn die Verkäuferinnen und Verkäufer alles auf einem Tisch ausbreiten. So konnten die Kunden sich gezielt umsehen. Vor allem bei den Helmen gab es eine riesige Auswahl. „Das zeigt, dass die Sicherheit angesichts des immer höheren Tempos eine immer größere Rolle spielt“, sagt Stephan Eschner, Vorstand des 1980 gegründeten Clubs. „Ist dieser Protektor lang genug?“, fragt ein Vater. Er passt genau, so das Urteil Eschners. „Super, dann sind wir nicht umsonst aus Kraichtal gekommen“, sind die beiden zufrieden. Liam strahlt. Für 10 Euro haben ihm seine Eltern gerade die allerersten Ski mit Tigermotiv gekauft. Michael Bulling ist mit zwei seiner Söhne hier. „Wir könnten natürlich alles leihen“, meint er, aber für Spontanausflüge in den Schwarzwald ist es einfach geschickt, wenn man schon alles hat. Damian ist schon fündig geworden, die Größe 45 ist gut vertreten und die Mitglieder des Skiclubs beraten gerne.
Snowboards gibt es eher wenige. Lucas Holzwarth und Tobias Gärtner haben trotzdem beide eines ergattert und gerade kommt noch ein weiteres rein. „Die Leute kaufen doch eher neue Sachen“, haben die beiden festgestellt. „Es ist toll, dass wir die Bretter hier anschauen können“, sagen die beiden. Hannelore Zimmermann sitzt schon seit 40 Jahren an der Kasse und bewahrt den Überblick. Sie kassiert ab, was die Kunden bezahlen müssen und trägt den Verkauf in eine Liste ein. 15 Prozent des Verkaufspreises bleiben beim Verein. Auf eine Bewirtung wird hingegen verzichtet. „Das lohnt sich nicht, haben wir festgestellt“, meint Stephan Eschner.
Marie Bischoff ist auch zufrieden. „Ich fahre zwar nicht Ski, aber die warmen Funktionshosen sind auch auf dem Fahrrad praktisch“, lacht sie. Eine Hose hat sie zwar nicht gefunden, aber dicke Handschuhe, die ebenfalls in rauen Mengen angeboten werden. Johanna Geiselhardt nimmt mit Dr. Anke Eschner die Ware entgegen. „Ich bin in Bayern aufgewachsen“, meint sie, „und fahre schon immer Ski“.
Auch wenn es im Land der 1000 Hügel keine Pisten hat, gibt es doch viele Skifahrer. Neben der Skigymnastik bietet der Verein auch Skifreizeiten an. Infos gibt es unter www. skiclub-bad-schoenborn.de. (cm)