Tiere, Natur & Umwelt

Gut zu wissen – Schottergärten

In einigen Vorgärten sieht man immer noch Schottergärten, die nur wenig bis gar keine Bepflanzung aufweisen. Diese Form der Gartengestaltung ist in Baden-Württemberg...

In einigen Vorgärten sieht man immer noch Schottergärten, die nur wenig bis gar keine Bepflanzung aufweisen. Diese Form der Gartengestaltung ist in Baden-Württemberg bereits seit August 2020 durch eine Neuregelung des baden-württembergischen Naturschutzgesetzes untersagt.

Auf den ersten Blick erscheinen Schottergärten pflegeleichter als grüne und bepflanzte Flächen. Doch das ist eine Fehleinschätzung. Auf dem Schotter bzw. in den Zwischenräumen oder der Folie unter dem Schotter sammeln sich Laub und Staub. Auf diesem Nährboden können durch Vögel oder Wind verbreitete Samen keimen, und nach wenigen Jahren wächst auch in diesen Gärten das Unkraut – die Pflege ist dann sehr aufwändig.

Die gute Nachricht ist, dass Schottergärten in pflegeleichte Alternativen umgewandelt werden können. Dieser sogenannte Rückbau bringt sehr viele Vorteile:

  • Es entsteht ein artenreicher Lebensraum, der einen wertvollen Beitrag zur Stärkung des Ökosystems darstellt.
  • Die Umgebungsluft wird durch Erde und Pflanzen deutlich kühler als bei hitzespeichernden Steinen – das wird vor allem in den Hitzesommern einen Mehrwert an Lebensqualität für Menschen und Tiere bringen.
  • Der Wasserhaushalt wird durch Versickerung verbessert – bei möglichen Starkregen-Ereignissen kann eine Belastung der Kanalisation und eine Überschwemmungsgefahr vermieden werden.
  • Die Luftqualität steigt durch die Reinigungsfunktion von Pflanzen und ihrer Sauerstoffproduktion.
  • Die Lärmbelastung in der Umgebung sinkt, da Schallwellen nicht mehr durch Steine zurückgeworfen werden.

Der Ablauf eines Rückbaus kann folgendermaßen aussehen:

  1. Entfernung der Steine und Folie.
  2. Bodenbearbeitung: Der Boden wird tiefgründig gelockert, um eine bessere Durchwurzelung zu ermöglichen.
  3. Bodenvorbereitung: Der Boden wird mit Kompost oder Mutterboden verbessert, um die Grundlage für eine gute Bepflanzung zu schaffen.
  4. Bepflanzung: Der Garten wird mit heimischen Pflanzen, Stauden, Sträuchern und ggf. Bäumen bepflanzt, die an den Standort angepasst sind.
  5. Gestaltung: Der Garten kann mit Wegen, Terrassen und anderen Elementen gestaltet werden, um eine individuelle Optik zu erzielen.

Der Verein für Umwelt- und Naturschutz Brühl und Rohrhof e.V. bietet eine finanziell geförderte Pflanzkiste an, mit der ein pflegeleichter und klimafreundlicher Vorgarten einfach anzulegen ist: www.umwelt-bruehl-baden.de

Erscheinung
Brühler Rundschau
Ausgabe 32/2025
Dieser Inhalt wurde von Nussbaum Medien weder erfasst noch geprüft. Bei Beschwerden oder Anmerkungen wenden Sie sich bitte an den zuvor genannten Erfasser.
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