NUSSBAUM+
Tiere, Natur & Umwelt

Gutbesuchte NABU Wiesloch: Jahreshauptversammlung in Schatthausen

Dr. Christoph Aly, Vorsitzender des NABU Wiesloch, konnte auch dieses Jahr bei der Jahreshauptversammlung eine stattliche Anzahl der mittlerweile über...
Wildbienengarten Schatthausen mit dem Projektleiter und Vorstand NABU Wiesloch, Dr. Christoph Aly
Wildbienengarten Schatthausen mit dem Projektleiter und Vorstand NABU Wiesloch, Dr. Christoph AlyFoto: Brigitta Martens-Aly

Dr. Christoph Aly, Vorsitzender des NABU Wiesloch, konnte auch dieses Jahr bei der Jahreshauptversammlung eine stattliche Anzahl der mittlerweile über 1.200 Mitglieder des NABU Wiesloch und Umgebung im Dorfgemeinschaftshaus Schatthausen begrüßen. Besonders erfreut zeigte er sich über die Anwesenheit der Vertreterin der Stadt Wiesloch, Frau Dr. Lenz, der neuen Umweltbeauftragten.

Sein herzlicher Dank ging an alleEhrenamtlichen, die 2024 im NABU und damit für den Naturschutz aktiv waren. „Nur so bleibt der NABU sichtbar, und nur so bleibt der Naturschutz, und zwar der ökologisch begründete Naturschutz, für den der NABU steht, im kollektiven Bewusstsein!“ führte er aus.

Wie in jedem Verein ist der Vereinsvorstand glücklich, wenn sich jemand heute findet, um unentgeltlich für das Gemeinwohl zu arbeiten. Der NABU Wiesloch konnte da bei mehr als 20 Projekten etwa 600 bis 800 Stunden ehrenamtliche Tätigkeit registrieren. Und dies trotz der Tatsache, dass das Ehrenamt auch in einem Naturschutzverein leider nicht immer konfliktfrei ist. Nicht jeder versteht, dass der NABU beispielsweise hinterfragt, wie es um die naturschutzrechtliche Genehmigung von etwa 250 Parkplätzen auf einer landwirtschaftlichen Fläche der ehemaligen Straußenwirtschaft und späteren „Landwirtschaft Wimmer GmbH“ steht. Dass es auch anders geht, konnte Heribert Schwarz berichten. Die letzte gemeinsame Begehung des Sportgeländes des MSC Schatthausen im Wald vom Hummelberg mit dem Vorstand des MSC und der Umweltbehörde der Stadt zeigte, dass mit gutem Willen, Sachkunde und Achtung der unterschiedlichen Interessenlagen auch Konflikte gelöst werden können. Radsport, rücksichtsvoller Motorsport und Naturschutz lassen sich also doch unter einen Hut bringen.

Besonders gut angenommen wurden auch von vielen Nichtmitgliedern Veranstaltungen des NABU, wie eine Exkursion über den historischen Weinberg in Rauenberg, auf der die einmalige Artenvielfalt und Schönheit dieses letzten Stufenweinbergs in der Stadt Thema waren. Auch drei Winzer nahmen teil und kamen mit ihrer Sicht der Dinge zu Wort. Darüber hinaus konnte Elke Sommer über ihre zehn ornithologischen recht erfolgreichen Exkursionen berichten. Die Ausflüge führten unter anderem in die Naturschutzgebiete Malscher Aue, Oberbruchwiesen und Kohlplattenschlag bei Graben und zur Saalbachniederung bei Hambrücken. Zum festen und sehr gern wahrgenommenen Repertoire gehören mittlerweile auch die NABU-Kükentreffen und beispielsweise auch Ausflüge mit Kindern in den Dämmelwald. Katrin Kubiczek und die WiWa-Familie opfern gerne dabei ihre Freizeit, um Kinder auf die Vielfalt und Schönheit der Natur aufmerksam zu machen und sie für deren Schutzwürdigkeit zu begeistern.

Nicht alle Aktivitäten sind so präsent, aber dennoch für die Erhaltung unseres Lebensraums wichtig und wesentlicher Bestandteil der Arbeit des NABU Wiesloch. Christoph Aly bedankte sich daher besonders bei den vielen ehrenamtlichen Helfern, die mit Andreas Jungmann in der Landschaftspflege tätig sind. Die „Frauenweiler Wiese“ im Naturschutzgebiet Frauenweiler, der „Wildbienengarten“ und die „Meckesheimer Hohle“ in Schatthausen sowie mancher Hohlweg würden nicht mehr den Artenreichtum aufweisen, wenn sie nicht fachkundig gepflegt würden. Auch die Gelbbauchunken können sich nur durch die Unterstützung von Nigel Mather am Hummelberg weiter heimisch fühlen: ohne künstliche Wasserbecken gäbe es hier sonst keine Möglichkeit mehr zu laichen. Mit Stolz konnte auch der mittlerweile 85-jährige Holger Hinz berichten, dass er sich nach wie vor um die ca. 70 Fledermausnistkästen rund um St. Leon-Rot kümmert.

Für Christoph Aly war es auch wichtig nochmals herauszustellen, dass Naturschutz kein Alleinauftrag des NABU in Wiesloch ist, sondern vieles in Kooperation oder mit anderen geschieht. So wird beispielsweise mit der Bürgerstiftung ein neues Projekt („Stadtgrün für Wiesloch“) zur Verbesserung der Stadtbegrünung auf den Weg gebracht. Ein weiterer Beitrag zusammen mit anderen ist die Anlage von Amphibientümpeln im Dämmelwald durch Revierleiter Benno Künzig.

In zunehmendem zeitlichen Umfang war nach Feststellung von Christoph Aly der NABU als Träger eines „öffentlichen Belanges“, bei ehrenamtlichen Anhörungen, z.B. bei der Aufstellung von Bebauungsplänen, sind Stellungnahmen des NABU gefordert. Auch Flurbereinigungsverfahren wie in Rauenberg-Dielheim, wurden durch Gitta Martens-Aly zusammen mit Caro Dürk und Gisela Krewing-Rambausek begleitet.

Natürlich darf bei einer Jahreshauptversammlung ein Bericht über den Kassenbestand und die Kassenführung nicht fehlen. Markus Winterstein konnte da – von den Kassenprüfern bestätigt – einen beruhigenden Bericht abgeben: Die Zahlen stimmen in jeder Hinsicht! Aus dem Kassenbestand kann über die Bürgerstiftung ein weiterer Hektar Ackerfläche zur Blühbrache werden. Ebenfalls vierstellig unterstützen wird der NABU das Projekt „Stadtgrün für Wiesloch“ der Bürgerstiftung.

Und letztlich auch besonders erfreulich: Webmaster Angelika Treffer konnte bereits das wieder attraktive Jahresprogramm 2025 vorstellen und auf der Homepage veröffentlichen. Die einstimmige Entlastung und der Dank an den Vorstand durch Gitta Martens-Aly rundete diese wohlgelungene Veranstaltung ab. (bl)

Erscheinung
Wieslocher Woche
NUSSBAUM+
Ausgabe 09/2025
von NABU WieslochRedaktion NUSSBAUM
27.02.2025
Orte
Wiesloch
Kategorien
Panorama
Tiere, Natur & Umwelt
Meine Heimat
Entdecken
Themen
Kiosk
Mein Konto