MLP Academics Heidelberg
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69115 Heidelberg
2. DBBL, Playoff-Viertelfinale, 2. Spiel

Haben Playoffs ihre eigenen Gesetze?

Die USC BasCats Heidelberg hoffen am Sonntag auf das „Wunder von Osnabrück“ und wollen den BBC Black Bulls im Rückspiel an den Hörnern packen.
Lotta Simon Osnabrück
Direkt ans Brett kommen: Hier gelingt es Lotta Simon von den USC BasCats im Hinspiel gegen Osnabrück. Die Heidelbergerinnen müssen am Sonntag in der Schlosswallhalle mit 14 Punkten Unterschied gewinnen, um ins Final Four am 3./4. Mai einzuziehen.Foto: Foto: cheesy.photo

jog. Final Four oder Saisonende? – das ist für die Viertelfinal-Kontrahenten BBC Black Bulls Osnabrück und die USC BasCats Heidelberg vor dem Rückspiel die entscheidende Frage. Nach 40 der 80 Minuten sieht es ganz nach dem Weiterkommen der Niedersächsinnen aus, denn ihnen gelang es, die BasCats-Heimbastion ISSW mit einem 60:47 zu stürmen. Diese Hypothek von 13 Punkten gilt es für Heidelberg „auszugleichen“ - und möglichst mit 14 Zählern Differenz zu gewinnen. Denn die anvisierte Qualifikation fürs Final Four am 3./4. Mai (Spielort steht noch nicht fest) basiert auf der Addition der Punkte aus Hin- und Rückspiel.

Nach der „Halbzeit“ in den Viertelfinals deutet alles auf Bochum, Freiburg, Bad Homburg und eben Osnabrück hin. Diese vier Genannten haben sich die besseren Ausgangspositionen verschafft. Doch die Gesetzmäßigkeiten von Playoffs sind mitunter besondere. Wer es schafft, kühlen Kopf zu bewahren und das Momentum zu nutzen, der setzt sich am Ende durch.

Spandauw: „Den Ball nicht wegschmeißen“

In der Osnabrücker Schlosswallhalle ist am Sonntag (16 Uhr) kein Schönheitspreis zu vergeben. Im Hinspiel hat den „Raubkatzen“ eine katastrophale erste Halbzeit (17:36!) alles erschwert. Klar, dass sie aus dem Geschehen in den Vierteln drei und vier (15:10, 15:14) Hoffnung schöpfen. „Wichtig ist es, die Angst aus den Köpfen zu kriegen“, sagt BasCats-Headcoach René Spandauw, „das war meines Erachtens der Hauptgrund für die Niederlage.“ Nach dem Videostudium unter der Woche stellte Spandauw fest, dass es in der ersten Halbzeit sogar 19 Ballverluste (statt auf dem Statistikbogen notierten 16) gewesen waren. Insgesamt 25 Turnover sind in einer Korbjagd mit Endspielcharakter einfach zu viel. „Wir dürfen den Ball nicht wegschmeißen – das hat uns im Hinspiel das Genick gebrochen. Wenn du 19 Mal dem Gegner den Ball gibst, dann hat er 19 Würfe mehr, wenn ich mathematisch richtig liege“, so Spandauw messerscharf.

Intensiver Schlagabtausch

Ballbesitz wird demnach ein großes Thema sein, zumal zwei defensivstarke Mannschaften die Klingen kreuzen. 52,5 Punkte ließen durchschnittlich die Black Bulls in der Nord-Hauptrunde zu, 56,2 Punkte die USC BasCats im Süden – das Hinspielergebnis bestätigt den Trend. Dieses beinharte Viertelfinale wird auch am Sonntag von einem defensiv geprägten Schlagabtausch geprägt sein.

Vor allem die Kreise von Osnabrücks Centerin Tonia Dölle gilt es einzuschränken. Im ISSW glänzte sie als beste Protagonisten auf dem Parkett, nicht allein wegen ihrer 25 Punkte (drei Dreier), sondern auch aufgrund ihrer variablen Spielweise. Die erstligaerfahrene Tessa Strompen hatte in Heidelberg krankheitsbedingt passen müssen, sie dürfte BBC-Headcoach Jörg Scherz wieder zur Verfügung stehen. „Wir müssen Tonia Dölle besser in den Griff kriegen. Sie war die entscheidende Spielerin in der ersten Partie“, sagt Spandauw zur Herangehensweise.

Viele Fragezeichen

Personell ist die Lage nahezu unverändert. Laurie Irthums Einsatz ist nach ihrer erlittenen Gehirnerschütterung eher unwahrscheinlich. Ob es bei der amerikanischen Playmakerin Hannah Cooper (Rückenverletzung) zu einigen Minuten reicht, vermag niemand einzuschätzen. Eleah Steins (Sprunggelenk) knickte im ersten Duell mit dem BBC um – sie wird es wohl versuchen.

Viele Fragezeichen also vor dem Alles-oder-nichts-Spiel in der traditionsreichen Osnabrücker Schlosswallhalle, die in ihrer Historie schon zahlreiche erstklassige Basketball-Ereignisse erlebt hat. Die Heimstätte der BBC-Damen fasst 1.400 Zuschauer. Wieviele Fans den „tierischen“ Fight zwischen den Black Bulls und den „Raubkatzen“ verfolgen werden, ist unbekannt.

Unmissverständlich fallen jedenfalls die Appelle auf der Vereins-Homepage aus, das eigene Team zu unterstützen und „eine ähnliche Stimmung in die Schlosswallhalle zu zaubern“ wie vor Wochenfrist im Heidelberger Sportinstitut. Die Atmosphäre am 19. April war für die USC BasCats und auch den BBC Black Bulls sehr beeindruckend.

2. DBBL, Play-off-Viertelfinale, 2. Spiel (Sonntag, 16 Uhr): BBC Black Bulls Osnabrück – USC BasCats Heidelberg.

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