Was Bundeskanzler Olaf Scholz sein Großer Zapfenstreich in Berlin, wird bei Handballern bei den letzten Heimspielen als Verabschiedung gewürdigt. Bei der HG war nach Jahren geringer Personalfluktuation am Ende dieser Runde eine etwas längere Liste abzuarbeiten.
Sportvorstand Martin Schmitt gab fast einer kompletten Mannschaft (ohne Torhüter) ein paar Worte mit auf den Weg. Die Danksagungen von Frauen-Chefin Saskia Zachert sind nur unwesentlich weniger umfangreich. Hauptgründe sind vorrangig berufliche und private Veränderungen bei den verschiedenen Akteuren.
Seit seiner Jugend nahm Thorben Löffler die extrem lange Reise aus dem Heilbronner Raum auf sich. Jetzt will der Rechtsaußen der Ib diesen Aufwand doch reduzieren. Ebenso lange ist auch Fynn Thüre mit dabei. Er hat sich am Kreis in jede denkbare Lücke geworfen. Nachdem er für lange Zeit eine Doppelrolle ausfüllte – erst als A-Jugendlicher auch bei den Aktiven, dann in erster und zweiter Mannschaft, will Linksaußen Louis Maurer nun etwas kürzertreten. Christian Fendrich hat nun allerhand um die Ohren und musste sich schon nach der Oberliga-Vorrunde etwas zurückziehen. Berufliche eingespannt ist auch Lukas Braun - eventuell muss er sogar nach München, Frankfurt oder anderswohin wegziehen. Obwohl er noch so jung ist (32), ist Alexander Lemke als HG-Urgestein zu bezeichnen. Er hat sich – auf dem Spielfeld und an der Seitenlinie – immer positiv eingebracht. Als HG-Legende kann Detlef Röder eingestuft werden. Viele Spieler sind bei ihm als Jugendtrainer durchgelaufen, und jetzt zuletzt auch in der zweiten Mannschaft, wie die beiden folgenden Spieler sowie Löffler und Thüre.
Studienbedingt ist Linkshänder Felix Rothardt schon aus der Region fortgezogen. Jetzt will er sich in Neuenbürg versuchen. In eine andere Region wird es auch Shooter Maximilian Kuhlee verschlagen. Er orientiert sich beruflich Richtung München. Sogar ins Ausland. Obwohl er gerne geblieben wäre, musste Pol Kirsch vor ein paar Wochen zurück nach Luxemburg. Bis zu seiner längeren Verletzung stand er in beiden Mannschaften parat und hat gefühlt teilweise drei Jugend-Mannschaften trainiert, wofür ihn die Kids liebten. Zum zweiten Mal verabschiedet: Christian Wahl, dieses Mal ist es echt. „Er hat uns unheimlich weitergeholfen“, so das Fazit.
Jan Remmlinger konnte verletzungsbedingt die gesamte Runde nicht spielen, kam aber immer vorbei, war allzeit ansprechbar. Jetzt ist für ihn endgültig Schluss. Seit Oktober studiert Leonard Zaum, auch schon zur Jugendzeit hier, in Gießen Medizin. Trotzdem ist er immer hergefahren, um uns zur Verfügung zu stehen. Hinten wie vorne brachte er wichtige Impulse, um die benötigten Punkte zu holen. Er macht sportlich bei Dutenhofen/Münchholzhausen II weiter.
Er ist zwar ein Malschenberger Ur-Gestein, der aber eine wichtige Rolle hier in der Drittliga-Mannschaft spielte. Für Rechtsaußen Paul Stier geht es in Wiesloch reduziert weiter. Auch Justin Hahne müsste als abgehender Co-Trainer ein paar warme Worte bekommen. Doch dafür übernimmt er neben der A-Jugend, die er weiterhin betreut, zukünftig das Perspektiv-Team, die Ib.
Michelle Schütz aus der Regionalliga-Mannschaft möchte in der kommenden Saison etwas kürzertreten, sie zieht es zurück nach Heddesheim. Schütz wird dem Verein sowohl sportlich auf dem Feld als auch menschlich fehlen. Ebenfalls kürzertreten wird Anna Widmaier. Sie wechselt zur SG Schwarzbachtal und dessen Stammverein TV Eschelbronn, wo sie das Handball-ABC erlernte. „Wir werden vor allem Annas Dreher von Außen und ihr Fußballtalent im Training vermissen und hoffen, dass sie das eine oder andere Mal als Gastspielerin im Training für einen Kick auftauchen wird“, so das Fazit hier.
Lena Förste hat sich aus beruflichen und persönlichen Gründen erstmal für eine Handballpause entschieden. Bereits in der Winterpause ging Christina Kirchknopf zurück zu ihrem Heimatverein Ilvesheim, hat die HG aber die ganze Zeit weiterhin im Training unterstützt. „Chrischtl hat immer volle Motivation und gute Laune mit ins Training gebracht. Sie ist einfach eine Teamplayerin durch und durch“, so die Trainer.
Alina Stegmüller ist zuletzt für die zweite Mannschaft aufgelaufen und sucht bei St. Leon/Reilingen nach einer neuen Herausforderung. Aufgrund einer Knieverletzung ist es ungewiss, ob Karolin Kolb nochmal zurück auf die Platte kehrt. Kolb wird aber nach Möglichkeit die Vorbereitung mitmachen. Melanie Walther wird aufgrund von ihrem Studium ihr Pensum reduzieren und sich unserer Landesliga-Mannschaft anschließen, wird aber weiterhin als Backup zur Verfügung stehen.
Laura Hartmann war die linke Flügelflitzerin der Frauen II. Sie hat bereits in der Jugend bei der HG gespielt und war immer ein wichtiger Teil. Sie wird eine neue handballerische Herausforderung in Brühl suchen. Rühl war ebenfalls über eine lange Zeit wichtiger Teil der Ib-Mannschaft. Sie hat immer auf und neben dem Feld für eine gute Stimmung gesorgt. Sie wird aus persönlichen Gründen die HG verlassen. Wohin, ist noch offen. Verletzungsbedingt musste erstmal auch Lina Richter die Handballschuhe an den Nagel hängen. Bei Genesung steht ihr der Weg jederzeit offen.
Die schon traditionelle Zuschauerabstimmung zum HG-Spieler des Jahres des Drittliga-Teams ging mit ein bisschen Abstand vor Max Barthelmeß und Sebastian Bösing an Sinan Antritter. Der Gewählte darf sich bei der Mercedes-Niederlassung Mannheim ein Fahrzeug seiner Wahl für einen Ausflug aussuchen. (pr/red)