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Handball: HG Oftersheim/Schwetzingen

Saisonstart von der Bank aus Stell‘ dir vor, es ist Saisonstart … und viele sind nicht dabei. Als der Deutsche Handballbund bekannt gab, dass...
Ein Handballtrainer mit schwarzem Triktot im Porträtfoto vor einer bunten Wand.
Christoph Lahme, der HG Chefcoach.Foto: HG/Brombach

Saisonstart von der Bank aus

Stell‘ dir vor, es ist Saisonstart … und viele sind nicht dabei. Als der Deutsche Handballbund bekannt gab, dass die 3. Liga bereits am vorletzten Augustwochenende ihre Pforten öffnen sollte, waren die Entscheidungsträger der hiesigen HG Oftersheim/Schwetzingen sich schnell einig: „Möglichst ohne uns.“ Spielplangestalter und Führungspersonal bekamen es in zahlreichen Absprachen hin, dass das Kurpfälzer Ensemble in der Ferienzeit noch zwei Wochen Aufschub bekam.

Dieses Unterfangen wurde hauptsächlich wegen des eventuell schwachen Zuschauerzuspruchs und dem absehbaren Mangel an Helfern, die sich größtenteils noch im Urlaub befinden könnten, angestrebt und umgesetzt.

Vier von acht

Mit diesem Gedanken stand die HG nicht alleine da. An diesem ersten Spieltag fanden nur vier von acht vorgesehenen Partien statt. In der Woche darauf sind es immerhin schon fünf. Die HG, die in der noch leeren offiziellen Tabelle übrigens auf Rang 1 gelistet ist, Erlangen II, Horkheim, Neuhausen und Konstanz greifen erst in der dritten Ligarunde um den 6. September in den Regelbetrieb ein. Christoph Lahmes Truppe und er selbst als Cheftrainer haben zwar dadurch die Möglichkeit, ihre Konkurrenz besser kennenzulernen. Allerdings fehlt ihnen dafür der Spielrhythmus unter Wettkampfbedingungen. Um diesen herzustellen, wurde fleißig getestet, nach Saase³Leutershausen aktuell gegen einen anderen Ligarivalen, den TSB Horkheim, der ursprünglich für den zweiten Spieltag als Auswärtsgegner geplant war.

Zu wenig Kopf

Mit 30:38 (15:23) endete dieses ausnahmsweise mal nicht bei tropischen Temperaturen durchgeführte Trainingsspiel der Drittliga-Handballer gegen Liga-Rivalen TSB Horkheim, in dessen Reihen auch der Oftersheimer Yannik Polifka (4 Tore) nun in seinem zweiten Jahr auf Halbrechts seinen Stammplatz hat.

Dünn besetzt

Durch die gesamte Vorbereitung zog sich für HG-Chefcoach Christoph Lahme ein Problem mit seiner Linkshänderfraktion. Jetzt war immerhin Pascal Durak seit Donnerstag ins Team zurückgekehrt, für einen Einsatz auf der Platte reichte es noch nicht. Dafür ist seit dem Patrick-Lengler-Cup Kevin Suschlik als Totalausfall zu werten. „Bei mir wurde ein Riss im Labrum der Schulter festgestellt“, berichtete der 26-jährige Rechtsaußen. „Das muss operiert werden und ich werde frühestens im April wieder ins Training einsteigen können. Für mich ist diese Runde gelaufen.“ Der Schwetzinger Lukas Hepp und der aus Mosbach stammende und nun in Mannheim wohnende Thorben Zimprich halfen dann aus, wo es ging, waren aber zu diesem Match nicht verfügbar.

Die rechte Seite bespielten also nur Leon Haase und Istvan Ferger. Dummerweise musste dann Haase nach der Pause mit einem Armproblem passen. Auch die Kreisläuferposition war dünn besetzt (Lukas Auth längerfristig verletzt, Sebastian Bösing kurzfristig erkrankt). Marc Kern gab den Alleinunterhalter mit freundlicher Unterstützung für Atempausen durch Robert Lux aus der „Ic“.

Praktisch vom Start weg lief der Hausherr einem Rückstand hinterher, geschuldet zahlreichen nicht abgeschlossenen Angriffen (18 bis zur Pause). Eine Deckungsumstellung brachte dann, gepaart mit ein wenig mehr Effektivität im Angriff, bis zum Ende eine etwas positiveren Spielverlauf. Lahme resümierte: „In der ersten Halbzeit hat uns vor allem der Kopf und die nötige Aggressivität gefehlt. Dies wurde danach zumindest mit mehr Körpersprache, Kommunikation und kämpferischen Einsatz wettgemacht.“

So spielte die HG 1: Fauerbach, Berghoffer (1); Barthelmeß (3/1), Antritter, Burmeister (6), Haase (2), Hammarberg (1), Hell (2), Kern (6), Nauß (2), Muth (4), Ferger (2), Lux (1).

Während hier noch getestet werden konnte, begann für acht andere Mannschaften bereits der Ligaalltag und wartete gleich mit Überraschungen auf. Für manche waren diese durchaus unliebsam, für die Siegerseiten indes erfreulich. Zum Beispiel äußerst unwillkommen war es für Aufstiegsaspirant und Ex-Zweitligist Wölfe Würzburg aus Rimpar, welcher Aufsteiger und Rückkehrer SG Köndringen/Teningen knapp den Vortritt lassen musste (38:39/20:22/500 Zuschauer).

Auch das meist ambitionierte Saase³Leutershausen war beim baden-württembergischen Vize-Meister TV Bittenfeld II, dem zweiten Neuling aus dem „Ländle“, mit 29:34 (15:15/350) unterlegen. Besser zogen sich die die Rhein-Neckar-Löwen II mit dem Oftersheimer Trainer Holger Löhr aus der Affäre, die den bayerischen Titelträger TV Erlangen-Bruck mit 36:31 (19:13/210) in Schach hielten. Die sonntägliche Partie zwischen der SG Pforzheim/Eutingen und SVS Salamander Kornwestheim sollte eine Begegnung auf Augenhöhe sein und wurde dieser Einschätzung gerecht. Am Ende hatte der Gastgeber mit 29:26 (16:15/356) die Nase vorne.
Am vergangenen Wochenende waren schon fünf Partien angesetzt: SVS Kornwestheim gegen VfL Pfullingen fiel allerdings einem Wassereinbruch zu Opfer. TV Erlangen-Bruck gewann gegen TV Bittenfeld I 30:29I, Saase³Leutershausen – SG Pforzheim/Eutingen endete 25:27, TuS Fürstenfeldbruck – SG Köndringen/Teningen ging mit 33:31 an die Bayern und HBW Balingen-Weilstetten II unterlag den Rhein-Neckar-Löwen II 28:30, die damit Spitzenreiter sind.

Eine abwechslungsreiche Saison könnte also bevorstehen, bei der weder Favoriten noch vermeintlich etablierte Teams sich ihrer Sache zu sicher sein sollten. (mj)

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exklusiv online
von HG Oftersheim/SchwetzingenRedaktion NUSSBAUM
01.09.2025
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