Aus den Rathäusern

Handwerkskammer Heilbronn-Franken

Zahl der Mitgliedsbetriebe bei der Handwerkkammer Heilbronn-Franken bleibt stabil Das Handwerk in der Region Heilbronn-Franken bleibt eine Wirtschaftsmacht:...

Zahl der Mitgliedsbetriebe bei der Handwerkkammer Heilbronn-Franken bleibt stabil

Das Handwerk in der Region Heilbronn-Franken bleibt eine Wirtschaftsmacht: 12.706 Betriebe gab es zum Stichtag am 31. Dezember 2024 in den vier Landkreisen der Region und in der Stadt Heilbronn. Der Vergleich mit dem Vorjahr zeigt, dass die Anzahl an Betrieben stabil geblieben ist (+1) - trotz schwacher Konjunktur. „Das Handwerk ist auch weiterhin eine der wichtigsten und interessantesten Branchen“, freut sich Ralf Rothenburger, Präsident der Handwerkskammer Heilbronn-Franken.

Damit das so bleibe, müssten die Herausforderungen der kommenden Jahre aktiv angegangen werden. Dazu gehöre beispielsweise, Betriebsübergeber und -übernehmer zusammenzubringen und den Mut zum Unternehmertum zu fördern.

„In den nächsten fünf Jahren suchen rund 3.000 Handwerksbetriebe in der Region einen Nachfolger. Die Handwerkskammer unterstützt mit ihren Beratungsangeboten beide Seiten. Eine sorgfältige Vorbereitung ist das A und O einer erfolgreichen Nachfolge“, ist sich Rothenburger sicher.

Vielfältige Beratungsangebote

Übergeber erhalten bei der Kammer Informationen zur Vertragsgestaltung, steuerrechtlichen Fragen oder zur Unternehmensbewertung. Übernehmer werden von den Beratern der Kammer beim Erstellen des Übernahmekonzepts, der Klärung rechtlicher Fragen oder bei der Finanzierung unterstützt.

Auch um die fachliche Qualifizierung potenzieller Übernehmer kümmert sich die Handwerkskammer. Sie bietet für sechs Gewerke Meistervorbereitungskurse an. Im Bildungs- und Technologiezentrum (BTZ) der Handwerkskammer finden zahlreiche Weiterbildungskurse statt, bei denen Handwerker sowohl ihr fachliches als auch ihr betriebswirtschaftliches Wissen ausbauen können.

Ist der Sprung in die Selbstständigkeit geschafft, stehen die Berater der Handwerkskammer auch weiterhin bei sämtlichen Fragen rund um den Betrieb zur Verfügung. Ein Service nur für Mitgliedsbetriebe und ohne zusätzliche Kosten.

Blick in die Statistik

8.734 Betriebe gehörten am Jahresende zum zulassungspflichtigen Handwerk. Das bedeutet einen Rückgang von 92 Betrieben. Weniger Betriebe gibt es unter anderem bei den Fliesen-, Platten- und Mosaiklegern (-28) und im Gewerk Maurer und Betonbauer (-15). Voraussetzung für die Selbstständigkeit in den zulassungspflichtigen Berufen ist der Nachweis einer geeigneten Qualifikation. Zum Beispiel der Meisterbrief.

Bei den zulassungsfreien Gewerken gab es einen Zuwachs von 108 Unternehmen auf nun 2.694 Mitgliedsbetriebe. Besonders das Gebäudereiniger-Handwerk hat hier zugelegt. Ende 2024 gab es 64 Betriebe mehr als im Jahr zuvor. Auch bei den Kosmetikern gab es ein deutliches Plus: 27 Betriebe mehr, boten 2024 ihre Dienstleistungen an. Bei diesen beiden Gewerken ist von einem hohen Anteil an Gründungen im Nebenerwerb auszugehen.

Die zulassungsfreien Berufe dürfen ohne besonderen Qualifikationsnachweis ausgeübt werden. Eine Meisterprüfung ist in diesen Berufen sinnvoll und möglich, aber keine notwendige Voraussetzung für die Selbstständigkeit.

1.271 Unternehmen in der Region waren im handwerksähnlichen Gewerbe eingetragen, sieben Betriebe im Bereich „Anlage A – einfache Tätigkeiten“. Die handwerksähnlichen Gewerbe erfordern ebenfalls keine besondere Qualifikation.

Praktikumswochen bringen Handwerksbetriebe und motivierte Talente zusammen

Die Praktikumswochen Baden-Württemberg bieten Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, in kurzer Zeit verschiedene Berufe und Betriebe kennenzulernen. Denn trotz des bevorstehenden Schulabschlusses sind viele Jugendliche noch unentschlossen, wie es für sie nach ihrer Schullaufbahn weitergehen soll.

Win-win-Situation für Schüler und Betriebe

Die vom Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg und verschiedenen Partnern initiierte Aktion unterstützt Schüler aller Schularten ab der 8. Klasse, die mindestens 15 Jahre alt sind, durch praktische Erfahrungen bei der Berufsorientierung. Gleichzeitig haben Betriebe die Möglichkeit, für sich und ihre Berufe zu werben und potenzielle Auszubildende zu gewinnen.

In der ersten Jahreshälfte 2025 finden die Praktikumswochen vom 31. März bis 25. April statt. Dieser Zeitraum umfasst die Osterferien und die beiden Schulwochen davor, in denen eine Freistellung vom Unterricht möglich ist. Im Rahmen von eintägigen Praktika können Schüler in die Arbeitswelt eintauchen und innerhalb von fünf Tagen bis zu fünf verschiedene Berufe und Betriebe kennenlernen.

Niedrigschwelliges Angebot mit einfacher Teilnahmemöglichkeit
Eine aufwendige Bewerbung mit Lebenslauf, Anschreiben und Zeugnissen ist für die Teilnahme an den Praktikumswochen nicht erforderlich. Die Schüler melden sich online an und wählen vorab aus, an welchen Tagen sie teilnehmen möchten und für welche Berufsfelder sie sich interessieren. Daraufhin wird ihnen eine individuelle Praktikumswoche zusammengestellt, die sie nach ihren Wünschen anpassen können. Interessierte Betriebe können sich ebenfalls online anmelden.

„Die Praktikumswochen unterstützen Schüler bei der Berufsorientierung durch authentische Einblicke in die Arbeitswelt. Wir hoffen, dass sich auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Handwerksbetriebe aus unserem Kammerbezirk daran beteiligen", sagt Kerstin Lüchtenborg, Leiterin Berufsbildung bei der Handwerkskammer Heilbronn-Franken.

Rückblick und Ausblick

Im Jahr 2024 haben sich 2.700 Betriebe in ganz Baden-Württemberg an den Praktikumswochen beteiligt. Insgesamt kamen so über 7.500 Praktikumstage zusammen. Dabei gaben 84 Prozent der teilnehmenden Schüler an, sich eine Ausbildung in einem der besuchten Betriebe vorstellen zu können.
Für wen die Zeit rund um Ostern nicht passt, hat in der zweiten Jahreshälfte 2025 noch einmal die Möglichkeit, an den Praktikumswochen teilzunehmen. Die Aktion findet dann in den Herbstferien und den beiden Schulwochen davor vom 13. bis 31. Oktober statt. Interessierte Betriebe können sich bereits jetzt für den zweiten Zeitraum anmelden.

Die regionalen Praktikumswochen finden auf Initiative des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg unter anderem in Kooperation mit Handwerk BW, der Handwerkskammer Heilbronn-Franken, der Industrie- und Handelskammer Heilbronn-Franken, der Bundesagentur für Arbeit und dem Netzwerk Schule Wirtschaft statt.

Weitere Informationen, Erfahrungsberichte und die Möglichkeit zur Anmeldung für interessierte Schüler und Betriebe finden Sie hier: www.praktikumswoche.de

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Ausgabe 10/2025
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