Serie: Schauspieler*innen im Porträt

Hauke Weber-Liel: Leidenschaft fürs Theater schon in Schule

In dieser Serie stellen wir nun in der zweiten Theater-Saison das Schauspielteam des Schwetzinger „theater am puls“ (tap) näher vor.
Erol (Hauke Weber-Liel) möchte nicht, dass bei der Grillfeier des Schwetzinger Tennisclubs eine Extrawurst für ihn gebraten wird.
Erol (Hauke Weber-Liel) möchte nicht, dass bei der Grillfeier des Schwetzinger Tennisclubs eine Extrawurst für ihn gebraten wird.Foto: Böhm (tap)

Diese Woche stellt sich der 34-jährige Hauke Weber-Liel aus Heidelberg den Fragen von Birgit Schillinger vom Freundeskreis.

Der Schauspieler und Theaterpädagoge hatte zunächst Sonderpädagogik, dann auch Spiel- und Theaterpädagogik in Heidelberg studiert und zeigt im tap nun seine Verwandlungsfähigkeit einerseits in der Komödie „Extrawurst“ andererseits in dem Familienstück „Das Sams“, das am 15. November Premiere hatte.

Schillinger: Warum sind Sie Schauspieler geworden?

Hauke Weber-Liel: Meine Leidenschaft fürs Theaterspielen habe ich bereits während der Schulzeit entwickelt. Schon damals fand ich es spannend, in unterschiedlichste Rollen zu schlüpfen, um im Rahmen des jeweiligen

Stückes mit dem Ensemble gesellschaftlich relevante Themen für Klein und Groß auf der Bühne zu verhandeln. Heute mache ich das beruflich.

Schillinger:Wie und wann sind Sie zum theater am puls gekommen?

Weber-Liel: Im März 2022 erhielt ich einen Anruf von Joerg (Mohr). Er lud mich zu einer Arbeitsprobe für die Rolle des Erol in „Extrawurst“ ein, nachdem er zwei Wochen zuvor das Klassenzimmertheaterstück „Sucht?!“ besucht hatte, in dem ich mitspiele. Wir haben uns auf Anhieb gut verstanden und seit April 2023 stehe ich regelmäßig als Erol auf der Bühne des tap. In der aktuellen Spielzeit spiele ich zudem Herrn Taschenbier in „Das Sams“.

Schillinger:Was war oder ist Ihre Lieblingsrolle?

Weber-Liel: Ich mochte bisher alle Rollen, die ich gespielt habe. In der Auseinandersetzung mit der jeweiligen Rolle ist es mir wichtig zu schauen, was und wie viel von der Figur in mir steckt und andersrum. Aus jeder Rolle nehme ich auch etwas mit für mich. Erol und Herr Taschenbier zum Beispiel sind sehr unterschiedliche Figuren und an beiden kann ich Charaktereigenschaften ausspielen, die ich privat weniger auslebe.

Schillinger:Was ist das Besondere am tap?

Weber-Liel: Das große Engagement aller Beteiligten: Von der Liebe zum Detail des gesamten tap-Teams in Kostüm, Bühnenbild und Technik, über die leidenschaftliche Auseinandersetzung mit den Rollen und Texten der Schauspielkolleg:innen bis hin zu den Helfer:innen des Freundeskreises, die unter anderem bei jeder Vorstellung den Getränkeverkauf stemmen.

Und obendrein die feinfühlige Art des Inszenierens von Joerg (Mohr), welcher bei jeder Produktion das tap in einen neuen Kosmos zu verwandeln weiß und die sorgsam ausgewählten Texte auf eine Art und Weise auf der Bühne verhandelt, die das Publikum mitnimmt und Denkimpulse anstößt.

Für dieses Schaffen sind der respektvolle und wertschätzende Umgang, welchen Joerg und Tess (Teresa Ungan, Anm. d. Red.) stets vorleben, fundamental. Ob als Schauspieler oder Theaterbesucher komme ich immer wieder gerne ins tap und kann einen Theaterbesuch dort nur empfehlen.

Schillinger:Welche Engagements haben Sie sonst noch?

Weber-Liel: Neben dem tap spiele ich in diversen Präventionstheaterstücken im Auftrag der Theaterwerkstatt Heidelberg, der Theater- und Spielberatung Baden-Württemberg, sowie dem „Mach Was“–Präventionstheater. Als Theaterpädagoge gebe ich unterschiedliche Workshops an (Hoch-)Schulen, organisiere Theaterfreizeiten für Jugendliche.

Schillinger:Was sind Ihre Stärken und Schwächen?

Weber-Liel: Ich bin zuverlässig, kollegial und kann gut organisieren. Dafür schätzen mich meine engsten Freund:innen und Kolleg:innen. Streiten fällt mir jedoch oft schwer. In solchen Momenten wünsche ich mir ein Sams an die Seite, das mir Mut macht, für mich einzustehen.

Schillinger: Haben Sie sonstige Interessen oder Hobbys?

Weber-Liel: In erster Linie habe ich mein Hobby zum Beruf gemacht. Daher freue ich mich auch einfach mal über einen freien Tag, an dem ich nichts tun muss. Dann koche ich gerne ausgiebig oder packe die Gitarre aus und klimpere und singe ein wenig vor mich hin.

Erscheinung
Schwetzinger Woche
Ausgabe 48/2024
von Freundeskreis theater am pulsRedaktion NUSSBAUM
27.11.2024
Orte
Schwetzingen
Kategorien
Kultur
Meine Heimat
Entdecken
Themen
Kiosk
Mein Konto