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Kommunalpolitik

Hauptversammlung des CDU-Gemeindeverbandes Eutingen im Gäu im Schützenhaus - Carl Christian Hirsch von der IHK Nordschwarzwald gab im Impulsvortrag mit Zahlen belegt wichtige Einblicke in die Entwicklung unserer Wirtschaft

Am Donnerstag, dem 15.05.25 um 19.30 Uhr fand die Hauptversammlung des CDU-Gemeindeverbandes Eutingen im Gäu im Schützenhaus statt. Vorsitzender Joachim...

Am Donnerstag, dem 15.05.25 um 19.30 Uhr fand die Hauptversammlung des CDU-Gemeindeverbandes Eutingen im Gäu im Schützenhaus statt.
Vorsitzender Joachim Gölz konnte 10 Mitglieder und Gäste begrüßen, besonders begrüßte er BM Markus Tideman und Carl Christian Hirsch, Mitglied der Geschäftsführung der IHK Nordschwarzwald.
In seinem Bericht ging er auf die Kommunalwahlen, welche uns gefordert haben, ein, wir mussten zwei Nominierungsversammlungen abhalten. Die Wahlen waren ein großer Erfolg für den CDU-Ortsverband. Auch bei der Bundestagswahl waren wir gefordert und konnten mit unserem Kandidaten Klaus Mack im Wahlkreis den Wiedereinzug in den Bundestag feiern. Doch die Hausaufgaben werden nicht weniger, er möchte in den nächsten zwei Jahren nochmals angreifen und stellt sich gerne nochmals zur Wahl als Vorsitzender.
Schriftführer Winfried Seele ließ die vergangenen zwei Jahre nochmals in allen Einzelheiten ablaufen.
Zu den Berichten gab es keine Diskussion.
Patrick Speiser, stellv. Vorsitzender des Kreisverbandes Freudenstadt übernahm die Entlastung, welche einstimmig erteilt wurde.
Patrick Speiser fungierte als Wahlleiter und die Wahlen, welche alle mit 10-Ja-Stimmen und keiner Enthaltung oder Nein-Stimmen ausgingen, ergaben folgende Ergebnisse:
- Vorsitzender Joachim Gölz, stellv. Vorsitzender Eberhard Gsell, Schriftführer Winfried Seele und Beisitzer Armin Jöchle, Micha Sroka
Nun kam es zum Höhepunkt der Veranstaltung. Joachim Gölz freute sich, dass wir, organisiert von Juliane Vees, Carl Christian Hirsch von der IHK Nordschwarzwald, mit einem Vortrag gewinnen konnten. Er übergab Herrn Hirsch das Wort, welcher einen Impulsvortrag zum Thema „Wie geht es unserer Wirtschaft?“ vorbereitet hat.
Carl Christian Hirsch stellte kurz die IHK Nordschwarzwald vor. Sie sieht sich als Partnerin von 36.000 Unternehmen in der Region Nordschwarzwald, als deren Dienstleisterin sowie als Sprachrohr der regionalen Wirtschaft. Sein Vortrag beinhaltete eine Bestandsaufnahme mit allen relevanten volkswirtschaftlichen Zahlen, Daten und Fakten, den Blick auf aktuelle Risiken, einen Vergleich zur Finanzkrise 2008, die Chancen in dieser Situation 2025 und einen Ausblick. Für 2025 drohe – ohne geänderte Rahmenbedingungen – ein drittes Jahr der Rezession. Als die größten Risiken für die wirtschaftliche Entwicklung des eigenen Unternehmens benennen die regionalen Unternehmen in den jüngsten Befragungen die hohen Arbeitskosten, die mangelnde Inlandsnachfrage und die hohen Energie- und Rohstoffpreise. Als strukturelle Risiken könnten unserem Wirtschaftsstandort die Deindustrialisierung durch Abwanderung von Produktion ins Ausland, eine für das Exportland Baden-Württemberg schädliche Deglobalisierung und eine falsche Schwerpunktsetzung bei der Dekarbonisierung drohen, wodurch die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts weiter leide. Zwar ginge auch dieser wirtschaftlichen Krise mit dem Krieg in der Ukraine ein Schock von außen voraus – im Vergleich zur Finanzkrise 2008 gehe es heute aber insbesondere auch um inländische Faktoren: struktureller Fachkräftemangel, überbordende Bürokratie und schleppende Digitalisierung. Die vergangenen Krisen wurden durch starke Außenwirtschaftsgeschäfte überwunden. Die aktuellen geopolitischen Entwicklungen machten dies nun schwieriger. Gleichwohl gäbe es auch aktuell große Chancen: Man habe weiterhin viel Substanz und damit eine gute Ausgangsposition. Europa brauche ein starkes Deutschland wie Deutschland ein starkes Europa brauche. In der Vertiefung des europäischen Binnenmarktes läge noch viel Potenzial und es sei die richtige Zeit, neue außereuropäische handelspolitische Partnerschaften abzuschließen. Deutschland verfüge über sehr gut ausgebildete Fachkräfte und eine hohe Innovationskraft. Ziel müsse sein, noch stärker eine führende Rolle in neuen Technologien einzunehmen und weniger Abhängigkeiten durch eine erfolgreiche Energiepolitik zu haben.
Im Ausblick ging Hirsch auf das 100-Tage-Programm der Deutschen Industrie- und Handelskammer ein, wozu unter anderem die Beschleunigung von Planungs- und Genehmigungsverfahren, die Senkung der Stromsteuer und Deckelung von Netzentgelten, die Einführung degressiver Abschreibungsmöglichkeiten, die Senkung der Körperschaftssteuer, die Ermöglichung einer flächendeckenden Digitalisierung, die flexible Weiterbeschäftigung erfahrener Fachkräfte sowie die Flexibilisierung von Arbeitszeit in der betrieblichen Praxis und vor allem die Stärkung der beruflichen Bildung gehörten. Das sei die Erwartungshaltung an die neue Bundesregierung.
Joachim Gölz bedankte sich bei Herrn Hirsch für seinen sehr informativen Vortrag. Es entwickelte sich noch eine rege Diskussion und Aussprache mit allen Anwesenden. In vielen Punkten war man sich einig, welche für die Zukunft Deutschlands wichtig sind, wie z. B. Bürokratieabbau, Digitalisierungsausbau, Investitionen in die Infrastruktur, die Abschaffung von Berichtspflichten wie beim Lieferkettengesetz, mehr Experimentierräume bei der Arbeit mit KI und einer Zurückhaltung der Politik bei der strategischen Ausrichtung der Unternehmen. Joachim Gölz bedankte sich bei allen Anwesenden für Ihr Kommen und die rege Diskussion mit unserem Gast Carl Christian Hirsch.

Erscheinung
Gemeinde Eutingen im Gäu – Eutingen, Göttelfingen, Rohrdorf, Weitingen
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Ausgabe 21/2025
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