Keine Steuererhöhungen, stattdessen Streichungen und Kürzungen und zeitliche Verschiebungen mehrerer Projekte – das empfiehlt der Verwaltungsausschuss des Gemeinderates. In seiner Sitzung am Montag regte das Gremium an, Maßnahmen im Wert von rund 7 Millionen Euro aus dem Etat zu nehmen. Den endgültigen Beschluss fällt der Gemeinderat dann am 15. Dezember.
Die Haushaltsberatung begann mit einer Änderung der Tagesordnung: Nachdem die Fraktionen im Vorfeld der Sitzung angekündigt hatten, die vorgeschlagene Erhöhung von Grund-, Gewebe- und Hundesteuer nicht mitzutragen, nahm OB Michael Beck diese Tagesordnungspunkte gleich von der Tagesordnung. „Dann brauchen wir dieses Thema gar nicht vertiefen“, so der OB – und berichtete auch von ersten Sparmaßnahmen der Verwaltung: Bereits zehn Stellen wurden in den letzten Wochen gestrichen oder nicht neu besetzt. Neben der des Hauptamtsleiters sind es auch Stellen im Bereich Zentrale Verwaltung, Tiefbau, KOD, Stadtplanung oder Abwasserreinigung.
„Wir werden in diesen Bereichen natürlich auch Leistungseinschränkungen spüren“, kündigte Beck an, „aber das ist ein erster Beitrag, um den Haushalt zu verbessern.“ Dies alleine reiche aber nicht aus – „wir haben hier echt ein Problem“, so Beck, „vor allem in den kommenden Jahren.“ Umso wichtiger sei es, schon jetzt zu sparen.
Als weitere Sparmaßnahme legte Beck daher eine Liste mit potenziellen Einsparmaßnahmen bei den Investitionen vor, die Kämmerer Jürgen Fischer kurzfristig zusammengestellt hatte. Einem Großteil der Vorschläge stimmten die Räte dann auch zu. Konkret gestrichen, gekürzt oder geschoben wird Folgendes:
Eine längere Diskussion gab es um die Behelfsbrücke an der L 277 in Richtung Nendingen, die während des Neubaus der Straßenbrücke längere Umleitungen vermeiden soll. In Anbetracht der Tatsache, dass die Stadt hier 900 000 Euro für ein provisorisches Bauwerk ausgeben soll, das wieder abgerissen wird, beauftragte der Ausschuss OB Beck, ein Gespräch mit Landrat Bär zu führen. Das Ziel: Das Vorhaben soll wieder gestoppt werden.
Durch die Streichungen und Schiebungen reduziert sich die Gesamtsumme der Investitionen um 7 Millionen Euro. Allerdings sind diese Auszahlungen im Wesentlichen nur auf der Zeitachse verschoben. Ergebnisverbesserungen können damit nicht erreicht werden. Diese sind für die kommenden Jahre jedoch erforderlich.

