Schulleiterin Isabelle Graf war mindestens so aufgeregt wie die Schülerinnen und Schüler der Hebelschule. Es kommt auch nicht alle Tage vor, dass man Matthias Plachta, Adler-Stümer und Silbermedaillengewinner bei Olympia, mit eigenen Augen sieht. An dessen Seite war Adler-Geschäftsführer Matthias Binder nach Hemsbach gekommen. Die beiden hatten Eishockeystöcke, Bälle und Tore im Gepäck – ein Starterkit für die Schule.
Das Begrüßungslied der Kinder, die sich im Foyer versammelt hatten, hätte nicht lauter sein können. „Die Fantribüne wäre neidisch auf euch“, war sich Matthias Binder angesichts des bejubelten Empfangs sicher. Dabei, so der Geschäftsführer, hätte sein Kommen einen ernsten Hintergrund. Es gehe darum, Kinder in Bewegung zu bringen. Bewegung, die auch Koordination fördert. „Es ist wichtig, dass ihr Sport treibt, dass es euch gut dabei geht; dann geht es auch mit den Hausaufgaben viel leichter“, so Binder weiter.
Natürlich stand an diesem Morgen das Ausprobieren des Starterkits auf dem Programm. Doch erst einmal hieß es Autogramme schreiben. Shirt, Schuhe, Kappe – es gab nichts, was den beiden Adler-Vertretern nicht hingehalten worden wäre. Am beliebtesten: Trikots. Davon waren viele zu sehen – und die in allen Größen. Der eine oder andere hatte das wohl aus Papas Kleiderschrank stibitzt.
„Der größte Teil der Schülerschaft kannte die Adler schon und es gibt auch viele Familien, die zu den Spielen gehen“, war sich Graf sicher. Sie schaute sich die disziplinierte Autogrammjägerschlange aus ein paar Meter Entfernung zusammen mit Elternbeiratsvorsitzender Ann-Christin Schwarz an. Schwarz war Ideengeberin und ausführende Kraft, als es um die Bewerbung beim Adler-Programm ging. Das wurde zum 85-jährigen Clubjubiläum aufgelegt. Kinder in Bewegung bringen folge, so sagt Binder, einer Vereinstradition. „Wir haben das im letzten Jahr gestartet“, erzählt er. Das Programm richtet sich speziell an Schulen. 12 sind es laut Binder in diesem Jahr, denen die Förderung zugutekommt. „Wir wollen das längerfristig aufziehen“, deutete der Geschäftsführer die Fortsetzung des Programms an. Derzeit, so sagte er, stünde jeden Tag ein Termin in Schulen an. Einen Tag zuvor war auch Hemsbach bereits bedacht worden, als man die Kits an die Carl-Engler-Realschule brachte. Da war eine andere Adler-Besetzung vor Ort. „Wir teilen uns das ein bisschen auf“, grinste Binder. Wenngleich ihm der Termin zu gefallen schien, ging man nach dem Lächeln auf seinem Gesicht, als er zusammen mit Matthias Plachta endlich in der Halle ankam.
Der Applaus, als Matthias Plachta die Halle betrat, der war ohrenbetäubend. Hier standen die vierten Klassen bereit für ein Spiel mit den langen Eishockeyschlägern – wenn auch auf normalem Hallenboden. Es wurde angefeuert und bei jedem Treffer gejubelt. In ihrer ausgearbeiteten Bewerbung schrieb Schwarz unter anderem von einer Förderung von Durchhaltevermögen und Respekt, aber auch von einer Stärkung des Gemeinschaftsgefühls durch den Sport. Was sie meinte, das ließ sich nun beobachten. „Wir finden es ein ganz tolles Engagement, dass sich die Adler an Schulen einbringen“, so Schwarz. Und wie sich Plachta einbrachte, zeigte sich, als der Stürmer-Star dann selbst zum Schläger griff, um mit kleinen Aktionen zu unterstützen.
Man hoffe, dass man die Kinder damit für Sport begeistern kann, sagte Binder, während er vom Rand der Sporthalle aus dem Treiben auf dem Feld zuschaute. „Und wenn ein paar bei uns landen, ist uns das recht“, lachte er. Nach dem sympathischen Auftreten der beiden Adler-Vertreter scheint das durchaus möglich. (cs)