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Dies und das

Hector Kinderakademie in der Südstadtschule

Lernen kann richtig Spaß machen! Dass Lernen außerhalb des normalen Unterrichts Spaß machen kann, bezeugten die jungen Teilnehmenden der Hector Kinderakademie...
Sie lernen in der Hector-Akademie und tüfteln gerade etwas aus: (v.l)  Lea, David, Tobi, Ognjen, Osman und Johanna.
Sie lernen in der Hector-Akademie und tüfteln gerade etwas aus: (v.l) Lea, David, Tobi, Ognjen, Osman und Johanna.Foto: Rita Weis

Lernen kann richtig Spaß machen!

Dass Lernen außerhalb des normalen Unterrichts Spaß machen kann, bezeugten die jungen Teilnehmenden der Hector Kinderakademie in Schwetzingen bei einem Besuch unserer Zeitung in der Südstadtschule.

„Ich find’s cool, dass man selbst aussuchen kann“, sagte zum Beispiel die 10-jährige Lea. Sie ist eine Hector-Schülerin und hat den Kurs „Reise durch unseren Körper“ besucht. Schon ganz junge Schülerinnen und Schüler können Dinge lernen wie „Robotik und Programmierung entdecken mit Lego“, „Scratch – Einführung ins Programmieren“, „Sicher experimentieren im Chemielabor“, „Forschen, Experimentieren, Entdecken“ oder auch „Geheime Schriften“, Schach, Bridge, „Leben im alten Rom: Gladiatoren, Römer und die Sprache des Imperiums“, Theaterspielen und vieles mehr. Mit diesen Themen befassen sich die Kinder am Nachmittag, am Samstag und/oder in den Ferien – also außerhalb des normalen Unterrichts.

Förderung für begabte Kinder

Möglich ist dies durch die Hector-Kinderakademien, ein landesweites Förderprogramm der Hector-Stiftung für besonders begabte und hochbegabte Grundschulkinder. Ziel der Hector-Kinderakademien ist es, besondere Begabungen der Kinder so früh wie möglich zu erkennen und zu fördern.

Der Schwerpunkt der Kursthemen der Hector-Kinderakademien liegt auf den „MINT“-Fächern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Aber auch andere Fachgebiete können unterrichtet werden. Ein Teil des Kursangebotes wurde von der Universität Tübingen entwickelt. Es handelt sich hierbei um „Core-Kurse“, die insbesondere der Qualitätssicherung dienen. Inhalte und Abläufe sind hier standardisiert; das Material ist vorgegeben. Die Kursleiter erhalten eine eintägige Schulung. Diese Kurse werden evaluiert und auf ihre Effizienz untersucht.

Erkennung des Potenzials

„Begabungen sind immer Möglichkeiten zur Leistung, unumgängliche Vorbedingungen, sie bedeuten jedoch nicht Leistung selbst“, schrieb einst der Psychologe und Begründer der „Differenziellen Psychologie“ William Stern. Auf der Website der Hector-Kinderakademie heißt dies konkret: „Im Programm der Hector-Kinderakademien werden alle Kinder als besonders begabt oder hochbegabt angesehen, die über ein weit überdurchschnittliches Potenzial im kognitiven und/oder schöpferischen Bereich verfügen.“ Zur Erkennung dieses Potenzials bedarf es angemessener Lerngelegenheiten und Unterstützung durch ihr Umfeld.

„Das Hector-Programm ist ein Teil sozialer Bildungsgerechtigkeit, besonders, weil Kinder die Möglichkeit haben, bei kurzen Wegen diese Angebote wahrzunehmen“, sagte Kerstin Sittinger, Rektorin der Südstadtschule und Leiterin der Schwetzinger Kinderakademie, eine der jüngsten Akademien. Sie ist Sitz einer Hector Kinderakademie für den ganzen Sprengel Schwetzingen, der die Grundschulen von Plankstadt, Brühl, Ketsch, Oftersheim und Eppelheim einschließt.

Wie kann ein Kind dort aufgenommen werden?

In der Praxis schlägt die Lehrkraft ein Kind vor. Die angebotenen Kurse werden vor dem Schulhalbjahr auf die Website der Schule gestellt. Die Eltern bekommen einen Zugangscode für das Verwaltungsprogramm; von hier können sie drei Kurse auswählen. Rektorin Sittinger versicherte, dass die Hector-Kinderakademie bemüht sei, jedem Kind einen Kurs aus den mitgeteilten Wünschen anzubieten. Unterrichtet werden die Kinder dann von regulären Lehrkräften, aber auch von Studierenden, ehemaligen Hector-Schülerinnen und –Schüler. „Wir suchen noch weitere Menschen, die Kurse leiten,“ sagte Sittinger. Gesucht werden Leute, die ein ganz besonderes Interesse und Kenntnisse in einem Sachgebiet haben und / oder sich für Core-Kurse qualifizieren lassen. Dies sei ein guter Einstieg, meinte die Schulleiterin. Bei Interesse kann man sich per E-Mail an die Schule wenden unter info@hka-schwetzingen.de

„Es ist mal was Anderes und macht viel Spaß“, sagte die 10-jährige Johanna aus der 4. Klasse; sie hat gerade den Kurs „Kreativ am Computer“ gemacht und davor Theater gespielt. Osman (10) ebenfalls 4. Klasse, hat einen Philosophiekurs besucht; aber er ist Mathe-Fan und hat mehrere Kurse besucht, zum Beispiel „Mathe-Zauber“, „Kreativ am Computer“, bei „Glück oder Genie“ ging es um Wahrscheinlichkeiten. Ognjen (10) gefällt das spielerische Lernen in den Hector-Kursen. Dass man sich die Themen selber aussuchen kann, finden die Kinder alle richtig cool. Bei so viel Anklang durch die Kids sollte auch die Motivation, eine Kursleitung zu übernehmen, gegeben sein!

Gründungsgeschichte

Im Jahre 2010 wurden die Kinderakademien ins Leben gerufen. Sie werden finanziert aus Mitteln der Hector Stiftung des Ehepaares Josephine und Dr. h.c. Hans-Werner Hector, einem Gründer der SAP. Unterstützt wird dieses Programm durch das Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg. Wissenschaftlich begleitet wird es von dem Hector-Institut für Empirische Bildungsforschung, der Universität Tübingen sowie dem Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation, die für Evaluierung und Qualifizierungsmaßnahmen für Kursleitungen, Akademieleitungen sowie die Unterstützung von Lehrkräften verantwortlich zeichnen. Rund 23.000 Grundschulkinder nehmen jährlich an den Kursangeboten an 69 Standorten teil. (rw)

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28.05.2025
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