Im Juli hatte die Stadt Heidelberg zunächst die geplante Eröffnung der Gneisenaubrücke, die die Bahnstadt und Bergheim verbindet, verkündet. Doch sie soll nur ein Teil eines größeren Plans sein: „In der Verlängerung nach Norden ist eine Rad- und Fußwegbrücke über den Neckar bereits in Vorbereitung. Gemeinsam sollen beide Brücken eine durchgängige, leistungsfähige Verbindung vom Heidelberger Süden ins Neuenheimer Feld schaffen. Der Bau der Neckarbrücke ist ab dem Jahr 2028 vorgesehen“, hieß es abschließend in der Meldung.
Bereits 2018 fand für diese neue Neckarbrücke, die zwischen Wehrsteg und Ernst-Walz-Brücke entstehen soll, ein Planungswettbewerb statt. Das Team »schlaich bergermann partner« (Stuttgart/Berlin), »LAVA« (Berlin) und »Latz + Partner« (Kranzberg) holte den ersten Preis beim zweistufigen Planungswettbewerb zur Gestaltung der neuen Brücke. Der Siegerentwurf wurde 2020 gekürt und sieht eine zurückhaltend gestaltete Brücke vor, die mit einer großzügig geschwungenen Linienführung vom Ochsenkopf kommend entlang des östlichen Randes des Gneisenauplatzes durch die Wipfel der weitgehend erhaltenen Bäume führt.
„Die Brücke von sbp, LAVA und Latz schafft nicht nur eine reibungslose Nord-Süd-Verbindung für Radfahrer und Fußgänger, sondern bietet auch neue Aufenthaltsqualitäten und Begegnungsmöglichkeiten an den Orten, die sie verbindet: bei ihrem Auftakt in Bergheim, auf der Brücke selbst und bei ihrer Ankunft am Nordufer“, begrüßte Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck die Wahl vor fünf Jahren.
Seitdem wurde der Entwurf der Brücke im Planungsprozess, der dem Wettbewerb folgte, weiterentwickelt. Teilweise musste auf örtliche Gegebenheiten, Abstimmungsergebnisse oder neue technische Lösungen reagiert werden. „In den Grundzügen folgt der derzeitige Planungsstand aber dem ursprünglichen Siegerentwurf“, heißt es aus dem Amt für Öffentlichkeitsarbeit der Stadt Heidelberg.
Gemeinsam mit der Gneisenaubrücke über die Bahngleise soll die neue Rad- und Fußwegbrücke eine Verknüpfung an die vorgesehenen Radschnellverbindungen nach Mannheim und in das Patrick-Henry-Village herstellen. Sie soll den Wehrsteg mittelfristig als Fuß- und Radweg ersetzen. Sowohl am nördlichen Neckarufer als auch in Bergheim-West sollen die Freiräume weiterentwickelt werden – nicht nur zum Passieren, sondern auch zum Verweilen.