Am letzten Wochenende hatte der Heimatverein Neckarelz-Diedesheim wieder zum alljährlichen Kirchweihfest (Kerwe) auf den Marktplatz in Neckarelz eingeladen. Das traditionsreiche Fest war auch in diesem Jahr ein Wochenende voller Freude, Musik und geselliger Stunden.
„Aus dem Glase in die Kehle“, so der gesungene Wunsch der Sänger des MGV „Neckarperle“ mit Dirigent Rupert Laible beim Fassanstich der diesjährigen Kerwe. Braumeister Klaus Wunderlich wies Bürgermeister Patrick Rickenbrot bei dessen „Premiere“ nur kurz ein – schon war der Anstich des Freibierfasses mit nur wenig „Schaumverlust“ gelungen.
Zuvor wurde Thomas Herbst von den Neckarelzer „PiranHAs“-Handballern zum Ehrenmitglied ernannt. Er ist seit über 50 Jahren Vereinsmitglied, war stellvertretender Jugend- und Abteilungsleiter und trainierte sowohl sämtliche Jugendmannschaften als auch die Damenmannschaft. Und auch heute sei er „immer da, wenn man ihn braucht“, hieß es aus der Vorstandschaft der Handballabteilung.
Danach begrüßte Heimatvereinsvorsitzender Paul Bley die zahlreichen Gäste, u.a. Bürgermeister Patrick Rickenbrot und die Sänger des MGV „Neckarperle“, sowie seinen Stellvertreter Marcel Koos, der als Veranstaltungsmanager für die Kerwe verantwortlich zeichnet. Sein Dank galt der Herbsthäuser Brauerei für das Freibier und allen Mithelfenden für ihre ehrenamtliche Unterstützung.
Bley erinnerte an das 50-jährige Bestehen des Heimatvereins, der bei der Eingemeindung vom damaligen Gemeinderat den Auftrag bekam, „die Tradition zu bewahren und die Kultur weiterzuentwickeln“. Dies wurde in den Eingliederungsvertrag mit der Stadt Mosbach 1975 aufgenommen sowie in die Satzung des Heimatvereins. Bley dankte der Stadt Mosbach für ihre Unterstützung und hoffte, dass „dies auch in den nächsten 50 Jahren so sein wird“.
Bürgermeister Rickenbrot empfand es als ein gutes Zeichen, dass die Vereine zusammenhalten: „Wenn alle mitmachen, ist das mehr als die Summe der einzelnen Teile“, so Rickenbrot. Zudem sprach er seine Bewunderung dafür aus, dass ein Fest in den Sommerferien so gut besucht ist und wünschte, dass das Traditionsfest noch lange erhalten bleiben möge.
Bei den vielen Angeboten des dreitägigen Volksfestes war mit einem Karussell, Entenangeln und allerhand Naschereien auch an die Kinder gedacht. Zudem fand am nah gelegenen Messplatz ein XXL-Flohmarkt von Betreiber Alexander Räbiger statt, wo man nach Herzenslust stöbern, feilschen und so manchen kleinen „Schatz“ entdecken konnte.
Am Samstagabend wurde das Fest, auch wegen der milden Temperaturen, regelrecht überrannt. Teilweise mussten Imbisse wegen Ausverkaufs schon um 20.30 Uhr schließen.
Aber auch dank der Gruppe „Keep the groove“ hielten Musik und Tanz noch viel länger an.
Den Sonntag hatte man als „Familientag“ beworben. Am Morgen fand ein ökumenischer Gottesdienst statt, bei dem das Zelt „rappelvoll“ wurde. Danach gab es Schlangen an allen Büdchen. Nicht zuletzt hatte das mit dem Spanferkel zu tun, das reißenden Absatz fand und schon bald ausverkauft war.
Genauso ging es mit den 22 Kuchen des Heimatvereins, die bis Sonntag vollständig verzehrt wurden. Für den Montag musste neu gebacken werden, hieß es bei den Verantwortlichen des Heimatvereins.
Mittags spielte die Bläsergruppe aus Gundelsheim auf – später übernahm die Gruppe der „Saxophonix“, die mit ihrem Bollerwagen mobil im ganzen Festbereich musizierte.
Am Montag fand der traditionelle Mittagstisch am Stand der Neckarelzer Handballer statt. Serviert wurde die beliebte Ochsenbrust mit Meerrettichsoße. Nach einem mild-sonnigen Nachmittag klang gegen Abend die Neckarelzer Kerwe gemütlich aus.
Vorsitzender Paul Bley zeigte sich mit dem Verlauf und dem guten Besuch sehr zufrieden. Zudem war er angetan von der Arbeit der jungen Leute, die im Heimatverein gerade erst neu Verantwortung übernommen haben.
Der Überschuss der Erlöse soll für das Neckarelzer Heimatmuseum in der Rathausgasse, den Waldkinderspielplatz „Am Stutz“ und den Bücherpavillon verwendet werden. Ebenso unterstütze man die örtlichen Kindergärten und helfe bei der Pflege des Neckarelzer Friedhofs mit, fügte Bley hinzu. Er wünschte, ebenso wie es Bürgermeister Rickenbrot in seinem Grußwort tat, dass das traditionelle Fest der Kirchweihe noch lange erhalten bleibt. (rb)