Vor 80 Jahren in Neuenbürg – So lautet der Titel der Lesung, die am 13. April im Vereinsheim des Heimatvereins stattfand.
Hartmut Hubbuch, der 1. Vorsitzende des Vereins, las aus Unterlagen der französischen Truppen, die am 13. April 1945 Neuenbürg komplett räumten. Nach der Räumung wurden 413 ehemalige Insassen des Konzentrationslagers Vaihingen-Enz für zwei Monate in Neuenbürg einquartiert.
Die bislang hartnäckig vorherrschende Meinung, dass es sich bei der Entscheidung für Kraichtal-Neuenbürg vielleicht um eine Verwechslung mit Neuenbürg im Enzkreis gehandelt haben könnte, wurde durch diese Unterlagen zweifelsfrei ausgeräumt. Neuenbürg wurde wegen seiner strategischen Lage und Größe von den Franzosen gezielt ausgewählt. Die Anwesenden erhielten aus erster Hand, nämlich den Abschlussbericht des Kommandanten des Sanitätsdorfes Neuenbürg, Hauptmann Dermaix, Einblicke in das Leben im „Sanitätsdorf Neuenbürg“.
Am Fahnenmast vor dem Vereinsheim des Heimatvereins ist seit dem Evakuierungstermin die französische Flagge gehisst – sie wird bis zum 13. Juni wehen. Dem Tag, als die Neuenbürger wieder in ihr Dorf zurückkehren durften. (mz)