Am Sonntag, 13. April, jährt sich der Tag der „Vertreibung“, wie er von den Neuenbürger genannt wird. Evakuierung wäre wohl das bessere Wort, gemessen an dem, was damals den Neuenbürgern widerfuhr, beziehungsweise die befreiten Häftlinge aus dem KZ Vaihingen-Enz erlebt hatten – keiner hätte wohl mit den Menschen tauschen wollen, die zu Kriegsende ins Sanitätslager Neuenbürg/Baden gebracht wurden.
Der Heimatverein Neuenbürg hat im Zuge der Recherchen, zum Projekt „Das Dritte Reich und WIR“, Akten der französischen Alliierten, die das KZ Vaihingen-Enz befreiten und die kranken Insassen des Arbeitslagers nach Neuenbürg brachten, übersetzt. Die Vermutungen, Neuenbürg sei „Opfer“ einer Verwechslung mit Neuenbürg im Enzkreis, werden darin zweifelsfrei widerlegt. Der Heimatverein Neuenbürg veranstaltet am 13. April, 80 Jahre danach, eine kurze Lesung aus den Originalakten der französischen Alliierten.
Die Veranstaltung findet am kommenden Sonntag um 18 Uhr – dem Datum der Evakuierung – in den Räumlichkeiten des Heimatvereins in der Prof.-Hubbuch-Str. 43, in Neuenbürg statt. (mz)