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Höhere Eintrittspreise

Hemsbacher Gemeinderat beschließt höhere Preis am Wiesensee

Höhere Preise, kürzere Saison, Montags geschlossen: Der Gemeinderat beschließt Änderungen für den Wiesensee – zum Ärger einiger.
Der Eintritt zum Freibad Wiesensee wird künftig teurer.
Der Eintritt zum Freibad Wiesensee wird künftig teurer.Foto: cs

Der Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung den Eintrittspreiserhöhungen am Wiesensee zugestimmt. Damit einher geht eine Verkürzung der Saison und die montägliche Schließung des Sees außerhalb der Ferienzeit sowie an Regentagen.

Wirklich einsehen wollte es Marlies Drissler (PH) nicht, als Fachbereichsleiter Tobias Schork ihr auseinandersetzte, dass die Seeschließung am Montag durchaus zu Einsparungen führen würde. Drissler hatte zuvor mit Blick auf Personalkosten versucht vorzurechnen, dass dem nicht so wäre. Doch Schork betonte nochmals, was er zuvor schon ausgeführt hatte: Die Schließung an einem Tag zumindest außerhalb der Ferien ermögliche die Abdeckung des personellen Bedarfs mit den eigenen Mitarbeitern. Im vergangenen Jahr hatte die Verwaltung zur Abdeckung der täglichen Arbeitszeiten auf einen Personaldienstleister zurückgegriffen, was hohe Kosten verursachte. Die will man in diesem Jahr vermeiden. Genauso die Haftungsrisiken, weil die für den Betrieb vorgeschriebenen Fachangestellten für Bäderbetrieb, die etwa die Betreuung der Bädertechnik im Becken einschließlich der Chlorgasanlage übernehmen, im vergangenen Jahr nicht an jedem Tag ausreichend zur Verfügung standen. „Das kann man mal machen, aber nicht geplant“, hatte für Schork die Sicherstellung eines ordnungsgemäßen Betriebs hohe Priorität. Er hatte zuvor ausführlich die Probleme hinsichtlich der personellen Ressourcen dargelegt, die durch Ausschreibungen auch bisher nicht behoben werden konnten. Dass man diesbezüglich auch mit Regentagen arbeiten könnte, wie Drissler meinte, brachte Schork in leichte Emotionen. „Das ermöglicht keine Planung“, versuchte er sich in Contenance. Am Ende war es Bürgermeister Jürgen Kirchner, der mit Blick auf die letztjährige Unterbesetzung sagte: „Das Risiko an mehreren Wochenenden gehe ich nicht mehr ein.“

Antrag scheitert

Drissler hatte zu Beginn der Sitzung mit einem Antrag versucht, den Punkt gänzlich von der Tagesordnung zu nehmen. Die Pächter der Gastronomie hätten aus der Zeitung von den Veränderungen erfahren. Diese Änderungen hätten Auswirkungen auf die finanziellen Pläne, weswegen man erst mit ihnen sprechen sollte, so die Begründung. Der Antrag wurde gegen die Stimmen von PH abgelehnt. Drissler war bei der Beratung selbst dann auch die Einzige aus dem Gemeinderat, die sich zu Wort meldete und gegen die vorgeschlagenen Veränderungen stemmte. Laut Schork hatte man die zuvor auf der Suche nach einer tragfähigen Lösung gemeinsam mit dem Gemeinderat beraten.

Auswärtige zahlen mehr

Der Wiesensee ist eine alljährliche Belastung für den städtischen Haushalt, das Defizit im vergangenen Jahr belief sich auf fast 300.000 Euro. Durch den eingepreisten Schließtag, die tageweise Einstellung des Betriebs bei Regen und auch eine verkürzte Badesaison insgesamt – sie soll erst am 15. Mai statt wie bisher am 1. Mai beginnen – werden Kosten eingespart. Das Defizit soll zudem durch eine neue Gebührenordnung, die eine Erhöhung der Eintrittspreise mit bis zu 33 Prozent vorsieht, reduziert werden. Neu ist dabei die Streichung der 10er-Karte wie auch die Gebühr für ein mitgebrachtes SUP und die Unterteilung der Saisonkartenpreise in Hemsbacher und auswärtigen Tarif.

„Null Spielraum“

„Die Anpassungen sind absolut notwendig, um den Betrieb am Laufen zu halten“, ließ Tobias Schork schon in seiner Einführung kaum Raum für Diskussionen. Er verwies zudem darauf, dass 75 Prozent der Kosten auf das Personal zurückzuführen seien. „Da haben wir null Spielraum“, verdeutlichte Schork.

Der Gemeinderat folgte am Ende dem Vorschlag der Verwaltung in allen Punkten, die Stadträtinnen der PH enthielten sich. (cs)

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