„Wo liegen meine Stärken, was kann ich, was möchte ich vielleicht besser können und womit kann ich mich selbst herausfordern?“ Mit diesen Fragen beschäftigten sich die 7.-Klässler zu Beginn des Schuljahres in einem intensiven, zweitägigen Workshop des Bildungspartners „Herausforderungen EINFACH machen“. „Fit fürs Leben“ ist dabei das Motto. Ziele sind der Ausbau von Stärken, sowie die Förderung von Selbstständigkeit, Alltagskompetenzen und Resilienz. Auch eine Gruppe von Lehrkräften wurde geschult, die Kids bei ihren Vorbereitungen zu unterstützen. „Unterstützung“ war dann auch das Zauberwort, denn es geht bei dem einwöchigen Projekt nicht um eine vorbereitete Klassenfahrt, an der die Jugendlichen lediglich teilnehmen und „bedient“ werden. Im Gegenteil: Von der Themenfindung, über die Planung, bis hin zur Durchführung liegt alles weitestgehend in Schülerhand. In den folgenden Monaten durften die betreuenden Lehrkräfte deshalb in der wöchentlichen Vorbereitungsstunde auch nur beratend tätig sein, was sich als Herausforderung für diese herausstellen sollte! So unterschiedlich wie die vielen Schülerpersönlichkeiten, waren dann auch die Projekte und Gruppen, die auf die Beine gestellt worden sind. Bevor es am 15.7. losging, galt es für viele schon die größte Herausforderung zu bewältigen: Das Smartphone musste zu Hause bleiben! Damit die Eltern jedoch auf dem Laufenden blieben, wurde täglich mittags von den Begleitern ein „12-Uhr-Foto“ über die Lernplattform gesendet.
Zwei Gruppen waren besonders mutig und entschieden sich für dafür, mit ihren Companions fünf Tage die Schule zu verlassen und mit Bollerwagen auf Wanderung zu gehen. Nicht immer war es einfach, die Wege zu finden, und wenn die Herausforderung doch zu groß wurde und die Füße zu müde, dann wartete schon die nächste Challenge auf die Gruppe: Wo finden wir eine Bushaltestelle und wie kommen wir weiter? Schaffen wir es rechtzeitig zum Campingplatz? Haben wir noch genug Geld für den Fahrschein? Was sollen wir heute Abend essen? Wer geht einkaufen? Reicht unser 10 €-Budget noch für ein Eis? Entscheidungen, die die Jugendlichen selbst treffen und dabei auch noch ihren Begleiter mitversorgen mussten, der nur eingriff, wenn es nötig wurde. Wie schön, wenn man einen so großartigen dabeihat wie Julius Kröger, einen engagierten Abiturienten des FEG. Vielen Dank für deinen Einsatz, Julius! Aber auch Marlene machte mit der Bande im Naturfreundehaus in Zwingenberg einen tollen Job. Nicht jeder traute sich jedoch aus Sandhausen hinaus und so gab es auch drei Gruppen, die im Schulgebäude blieben. Ein Teil von ihnen übernachtete aber zumindest in der Schule und war eine Woche nicht zu Hause, was für viele auch schon eine große Herausforderung bedeutete. Auch hier wurden tolle Projekte umgesetzt: Für den Schulgarten wurden Palettenmöbel gebaut, eine Gruppe bemalte den verschmutzten Fahrstuhlschacht mit tollen Comic-Motiven und in der Küche wurde fünf Tage lang international gekocht. Davon profitierten auch die Lehrkräfte, die die Abend- und Nachtschichten übernahmen und immer gut versorgt wurde. Bei den gemütlichen Spieleabenden ging es immer hoch her und der ein oder andere lernte seine Lehrkräfte von einer ganz anderen Seite kennen. Am Freitag, dem 19.7. endete das Projekt mit dem Empfang der Wanderergruppen durch die Klasse und die Eltern in der Schule. Erschöpft, aber zufrieden, freuten sich nun alle auf ihr heimisches Bett und die kommenden Ferien. Vorher steht am Dienstag aber noch ein Reflexions-Workshop mit den Herausförderern an. Der Austausch der Gruppen wird sicherlich spannend! Ob Wandern nun das neue Lieblingshobby der Projektteilnehmer wird, wird sich zeigen, aber auf jeden Fall sind alle ein ganzes Stück an ihren Aufgaben gewachsen. Wie schön! Ein dickes Dankeschön geht an alle Beteiligten, die die Umsetzung dieses tollen Projektes möglich gemacht haben, sei es durch ihre Unterstützung oder auch finanziell!
S. Reineck