Nachlese vom Spieltag am 13. April
Eine allzu schmerzliche Erinnerung an das Hinspiel hatte die Erste des SV Sillenbuch, als aus ihrer souveränen 4:1-Führung in den letzten zehn Spielminuten ein mehr als ärgerliches Remis wurde. Nicht nur deshalb wäre es jetzt besonders wichtig gewesen, beim inzwischen Tabellenfünften MK Makedonija Stuttgart die volle Punktzahl mitzunehmen. Doch davon war die SVS-Elf heute weit entfernt.
Die offensiv ausgerichteten Gastgeber störten von Beginn an früh und ließen Sillenbuch nicht in ihr Spiel finden. Vielleicht hätte sich die Partie anders entwickelt, wenn der direkte Freistoß von Paul Knorr in der 3. Minute nicht nur minimal über die Box gezischt, sondern in den Maschen gelandet wäre. Aber Makedonija präsentierte sich selbstbewusst und erzeugte immer häufiger Torgefahr, die zunächst noch gebannt werden konnte, unter anderem durch eine Parade von Keeper Vale Schulik. Dagegen erweckten die Sillenbucher zunehmend einen eher nervösen und unkonzentrierten Eindruck. Gerade hatte der SVS endlich eine etwas mutigere Phase, da leitete ein Fehlpass aus dem Mittelfeld in der 23. Minute den 1:0-Rückstand ein. Eine gute Antwort hätte der Freistoß in der 35. Minute sein können. Diesen nagelte Ole Sohn aus seiner persönlich idealen Distanz mit voller Wucht lediglich ans Lattenkreuz. Stattdessen erhöhten die Makedonier in Minute 40 auf 2:0, ohne zuvor übermäßig oft tatsächlich zum Abschluss gekommen zu sein. Noch vor der Pause ergab sich eine der wenigen Gelegenheiten für einen Anschlusstreffer, aber auch dabei bekamen die Grünen den Ball nicht richtig unter Kontrolle.
Ein Dreierwechsel zum Wiederanpfiff verhalf anfangs scheinbar zu mehr Power auf Seiten des SVS. Trotzdem wollte nicht viel gelingen. Selbst den einsamen Angriff wie aus dem Lehrbuch, ausgehend von Paul Knorr über Jacob Harder, drosch Jerry Nkamanyi geringfügig neben den rechten Pfosten. Die aufkeimende Hektik war wenig hilfreich. Auf der anderen Seite hingegen bekam Schlussmann Vale Schulik vermehrt zu tun. Besonders glücklich agierte er, als die gegnerische Flanke über seine Fingerspitzen rollte und die Latte noch oberhalb touchierte. Gegen die resultierende Ecke zum ernüchternden 3:0 (70.) war er allerdings machtlos. Nun mobilisierte Sillenbuch alle zur Verfügung stehenden Kräfte, wodurch mehr hoffnungsvolle Abschlüsse zustande kamen. Doch weder Mehmet Özdas noch Kaya Yildirim oder Jonas Fischer trafen ins Schwarze. Der lang ersehnte Einsatz von Moritz Munske nach über anderthalbjähriger Verletzungspause sollte mehr Ruhe ins Mittelfeld bringen, war aber leider nach zwölf Minuten bereits wieder beendet. Zu allem Übel brachten die Gastgeber in der 88. Minute noch einen Freistoß zum frustrierenden 4:0-Endstand im Netz unter. Damit sind die Sillenbucher um eine schmerzliche Erfahrung reicher und auf den dritten Tabellenplatz abgerutscht.
SHF
Für den SVS spielten:
Valentin Schulik – Paul Knorr, Niklas Gerber, Ole Sohn, Fabian Geißel / 46. Medkaya Yildirim – Jonas Fischer – Jose Martinez / 70. Moritz Munske / 82. Nico Hering, David Milicevic / 46. Lasse Schuler, Mehmet Özdas, Sören Berbig / 46. Jerry Nkamanyi – Jacob Harder