Nachlese vom Spieltag am 01.05.2025
… und trotzdem noch Chancenwucher
Der Ersten des SV Sillenbuch stand eine vermeintlich einfache Aufgabe bevor, denn der TSV Dagersheim II hält mit bislang nur einem einzigen Ehrenpunkt die Rote Laterne fest in der Hand. Dies war noch lange kein Grund, sich in Sicherheit zu wiegen. Denn der Rückblick auf das Hinspiel beweist trotz des damaligen (mühseligen) 1:3-Sieges, dass das SVS-Team mit einer dominanten Rolle nicht unbedingt zurechtkommt.
Die Gäste begannen mit sehr viel Schwung, wurden jedoch schnell in ihre Schranken verwiesen, spätestens mit dem Pfostenknaller von Jerry Nkamanyi in der 3. Minute. Nun wurde nur noch auf ein Tor gespielt. Die am laufenden Band entstandenen Sillenbucher Möglichkeiten wurden aber zunächst stets voll auf den Dagersheimer Schlussmann abgefeuert. Bis Jonas Fischer in Minute 8 die Vorlage von Julien Boll nutzte, um sein Gegenüber für das längst schon fällige 1:0 zu tunneln. Drei Minuten später erledigte Julien Boll selbst die hochverdiente 2:0-Führung. Nach etlichen Fehlversuchen verschiedener Akteure fiel das 3:0 (19.), wozu sich Jonas Fischer von außen an der Torauslinie durchschlängelte. Obwohl die SVS-Elf zu jeder Zeit das Spiel diktierte und herrlich breit über die Flügel gestaltete, wobei sie den Gegner nahezu ausnahmslos, auf dessen Seite presste, versäumte sie, den Spielstand entsprechend auszubauen. Sie verplemperte eigenständig ihre zahlreichen Chancen, indem die Bälle nicht ausreichend platziert wurden, weiterhin meist direkt in den Armen des Torhüters landeten oder auch mal hauchdünn am Gehäuse vorbeirauschten. Zur Pause hätte es bereits zweistellig stehen können. Doch sinnbildlich prüfte auch Moritz Munske kurz vor dem Abpfiff lediglich die Latte.
Die Gastgeber blieben auch im zweiten Durchgang absolut überlegen, brachten das Ding aber wie schon zuvor nicht über die Linie. Dagersheim wehrte sich gegen die totale Dominanz bewundernswert mit dem Mut der Verzweiflung und konnte sich mit einem einsamen Angriff in der 56. Minute viel zu leicht durchsetzen, um den Anschlusstreffer zum 3:1 zu erzielen. Deren Freude darüber machte Leo Dovridis in der 58. Minute mit dem 4:1 allerdings gleich wieder zunichte. Auch im folgenden Verlauf demonstrierte Sillenbuch Fußball vom Feinsten, belohnte sich jedoch nicht. Dies änderte sich drastisch, als Chefcoach Zvoni Topalusic seinen Co-Trainer Nico Hering aufs Feld schickte. Offensichtlich ein genialer Schachzug. Kaum im Spiel erhöhte dieser auf 5:1 (71.). Es war wie eine Erlösung, als er in den Minuten 78 und 79 seinen waschechten Hattrick vervollständigte. Auch nach dem 7:1 wirbelte Nico Hering weiter und traf in der 83. Minute aus der Drehung heraus den rechten Pfosten. Aber in der 84. behauptete Joker Sosa Rodriguez ganz stark den Ball und versenkte das 8:1 aus etwa 25 Metern im gegnerischen Kasten. Zum Abschluss zeigte sich Nico Hering noch einmal unheimlich clever, indem er mit seinem heutigen 4. Treffer innerhalb einer Viertelstunde den Dagersheimer Schlussmann für den 9:1-Endstand überlobbte.
Auch wenn es wesentlich mehr hätte sein können, hat Sillenbuch mit einem ausgesprochen dynamischen Auftritt die Gelegenheit wahrgenommen, das Torverhältnis für den Ernstfall aufzubessern und hält eisern den Kontakt zur Tabellenspitze.
SHF
Für den SVS spielten:
Valentin Schulik – Paul Knorr, Mehmet Özdas, Ole Sohn, Fabian Geißel / 46. David Sosa Rodriguez (1) – Jose Martinez, Moritz Munske / 46. Leonidas Dovridis (1), David Milicevic, Jerry Nkamanyi / 46. Noah Probst – Julien Boll (1) / 70. Nico Hering (4), Jonas Fischer (2) / 63. Fabio Di Cerbo