Nachlese vom Spieltag am 15. April
Wo ist Fortuna?
Wer die auf Dienstagabend verschobene Begegnung beim Tabellenzwölften PSV Stuttgart gesehen hat, stellt sich wie schon so oft die berechtigte Frage, warum die Zweite des SV Sillenbuch erneut als Verlierer vom Platz ging. Bereits im Hinspiel hatte die SVS-Elf eine knappe 3:2-Niederlage einstecken müssen, obwohl sie damals wesentlich ungefestigter auftrat.
Allerdings begann die aktuelle Partie mit einer Schrecksekunde, weil der PSV gleich den allerersten Spielzug im Tor versenkte, doch es war abseits. Noch eine knappe Viertelstunde befanden sich die Sillenbucher hauptsächlich im Abwehrmodus, ließen dabei immerhin keinen nennenswerten Abschluss der Gegner zu, bevor sie sich endgültig akklimatisierten. Dann aber spielten sie beherzt auf und gestatteten den Gastgebern nur noch selten, aus deren Hälfte heraus zu kommen. Der erste Treffer lag in der Luft, doch trotz eines mehr als deutlichen Chancenplus gelang es Emil Malzer, Jerry Nkamanyi, Alex Ersing, Lasse Schuler und Co. nicht, das Ding in die Box zu befördern. Schon lange nicht mehr ins SVS-Reich vorgedrungen, knallte ein PSV-Freistoß hoch über der Kiste an den Zaun. Kaum später leitete ein auf der anderen Seite bei noch rollendem Ball flink ausgeführter Standard den unglückseligen 1:0-Rückstand (38.) ein, bei dem sich die Defensive letztendlich direkt vor der Torlinie austricksen ließ. Daraufhin übte auch der PSV mehr Druck aus, allerdings ohne die Abwehrreihe überwinden zu können. Mitunter glänzte Nico Hering, der heute überraschenderweise zwischen den Pfosten stand, indem er zum Beispiel einen gefährlich eingedrehten Eckball mit dem Handrücken zur Seite wischte. Noch vor dem Seitenwechsel konnten weder Fabi Geißel noch Alex Ersing die fabelhafte Flanke von Manu Weiskopf verwerten, und Emil Malzer scheiterte am Torhüter.
Mit dem Anspiel der zweiten Halbzeit schickte Lasse Schuler sofort Emil Malzer, doch der gegnerische Schlussmann konnte die unerwartet schnelle Attacke gerade noch abwehren. Auch in der folgenden halben Stunde behielt Sillenbuch Oberwasser und präsentierte sich meist mit einem vorzüglichen, kurzen Passspiel weiterhin in Angriffslaune. Spätestens jetzt wäre mindestens ein Treffer mehr als verdient gewesen. Nur zweimal zwischendurch musste der eigentlich ungeübte SVS-Keeper Nico Hering entschieden eingreifen, parierte aber großartig. Es schien, als hätte sein Team das Pech gepachtet, denn selbst die infolge einer Ecke von Jerry Nkamanyi clever auf Lasse Schuler abgelegte Großchance landete lediglich am Außennetz. Unter anderem wurde der von Alex Ersing hervorragend abgefeuerte, diagonale Versuch von einem Verteidiger um ein Haar doch noch zur Ecke abgefälscht und Leo Dovridis köpfte unweit über das Gehäuse. Mit der Zeit häuften sich unnachvollziehbare und Entrüstung erregende Entscheidungen. So kam auch der Freistoß in der 77. Minute zustande, den der PSV mit dem zweiten Kontakt ins schmeichelhafte 2:0 verwandelte. Bis zum Schluss kämpfte die SVS-Elf unermüdlich, kam leider noch einige Male am gegnerischen Torwart nicht vorbei und musste sich wieder einmal nach einer ausgezeichneten Leistung ohne Ausbeute geschlagen geben.
SHF
Für den SVS spielten:
Nico Hering – Emanuel Weiskopf / 74. Marc Beckmann, Niklas Gerber / 10. Julian Fackel, Fabio Di Cerbo, Jose Martinez – Fabian Geißel / 74. Paul Kinner, Tobias Thiel, Lasse Schuler, Jerry Nkamanyi – Alex Ersing / 70. Leonidas Dovridis, Emil Malzer