„Herz aus Glas“: Premiere der sagenhaften Theatertour am 23. Juli

Am Mittwoch, 23. Juli, feiert eine sagenhafte Theatertour Premiere in Gaggenau. Eigens für die Stadt konzipiert wurde die szenische Stadtgeschichte „Herz aus Glas“. Puppenspieler Carsten Dittrich inszeniert die Geschichte um einen etwas schrulligen Touristenführer und entführt mit seinen vielfältigen Figuren das Publikum ins 17. Jahrhundert.

Es gibt einen doppelköpfigen Drachen, eine Hexe, die in einen Schilfhalm verwandelt wurde, viel Humor und ein bisschen Dramatik. Das Puppentheater spielt an zwei Stationen, die zu Fuß erreicht werden. Das Publikum erlebt das Geschehen hautnah – denn: Es steht und sitzt auf leichten Klappstühlen im Halbkreis vor der mobilen Bühne, an der Schauspieler Carsten Dittrich mit seinen Figuren spielt.

Für Einheimische und Gäste: Gaggenau in neuem Licht

„Das Stück ,Herz aus Glas‘ wird ein Erlebnis für alle“, verspricht Tanja Riedinger, Leiterin des Amtes Bürgerservice, Tourismus und Kultur. „Es ist faszinierend, wie Carsten Dittrich seinen Figuren Leben einhaucht.“

Bürgermeister Andreas Paul schwärmt: „Für Gaggenau ist diese sagenhafte Theatertour eine tolle Sache: Es setzt die Stadt wirkungsvoll in Szene. Das Stück, die Bühne, die Figuren: Alles ist auf uns zugeschnitten. Einheimische und Gäste erleben unsere Stadt einmal mehr als kulturell aufgeschlossen.“

Einiges entspringt der Geschichte, anderes der Fantasie

Schon vor Monaten hat Carsten Dittrich sich durch die Geschichte Gaggenaus gelesen, hat Sagenbücher über das Murgtal gewälzt. Zusammen mit Regisseur Harald Richter und dem Gaggenauer Musikkabarettisten Konstantin A. Schmidt entwickelte er das Stück „Herz aus Glas“. „Es kommen Figuren darin vor, die man aus der Geschichte oder aus Sagen kennt. Einige habe ich hinzuerfunden“, erzählt Dittrich. In Anlehnung an die Geschichte Gaggenaus und seiner Stadtteile entwickelte er eine Liebesgeschichte zwischen dem Glasbläsergesellen Hannes und der schönen Anna im ausgehenden 17. Jahrhundert. „Das ist eine spannende Zeit. Viele Sagen stammen aus dieser Epoche“, schwärmt Dittrich. Gegenspieler ist der machtgierige Flößer Jeremias. Damit spielt er auf die Flößerei in Hörden an. Überhaupt flicht Dittrich Begebenheiten der Gaggenauer Stadtteile mit ein, lässt die Geschichte zum Beispiel in der Kirche St. Nikolaus in Selbach beginnen und verortet den Glasbläser in Ottenau. Als Touristenführer weist Anton auf wichtige Wanderwege in Gaggenau hin. Aber: „Vieles ist auch erfunden.“ Wie zum Beispiel der doppelköpfige Drachen, der sich dauernd mit sich selbst streitet. „So ist das eben, wenn man seit Jahren zusammengewachsen ist“, stellt Dittrich augenzwinkernd fest.

Figuren aller Art kommen zu Wort

Zum Einsatz kommen Figuren unterschiedlichster Art: Klappmaulfiguren, Flachfiguren und Kopfpuppen in zweierlei Größen. Die Hauptfiguren werden mit unterschiedlichen Puppen gespielt. Alle wurden speziell für das Stück in Gaggenau entwickelt und von Matthias Hänsel in Dresden gebaut. Ebenso das Bühnenbild, eine große Kuckucksuhr. „Der Kuckuck ist Gesprächspartner des Touristenführers Anton“, verrät Carsten Dittrich. „Das ist schon ein bisschen schräg.“ Die Musik stammt von Konstantin A. Schmidt.

Veranstalter ist die Stadt Gaggenau in Kooperation mit dem Theater Fiesemadände.

Termine und Karten

Die Premiere beginnt am Mittwoch, 23. Juli, um 20 Uhr. Weitere Aufführungen sind geplant am Donnerstag, 7. August, Donnerstag, 4. September, sowie am Freitag, 10. Oktober. Treffpunkt ist auf dem Marktplatz. Eingelegt wird eine Pause, in der der regionale Sekt „Murgperle“ gereicht wird. Die Zuschauerzahl ist auf 65 Personen begrenzt. Der Eintritt kostet 16 Euro. Infos und Karten gibt es im Kulturbüro (Telefon 07225 962513), in der Buchhandlung Bücherwurm sowie online über www.kulturrausch-gaggenau.de, www.reservix.de