Handball

HG Oftersheim/Schwetzingen

Landshut im Zaum gehalten – Pfullingen kommt zum 2. Advent Dass die Männer „Ib“ und „Ic“ (29:29 in Wilhelmsfeld) der HG Oftersheim/Schwetzingen...
Viel Energie im Spiel: Die HG gegen die TG Landshut.
Viel Energie im Spiel: Die HG gegen die TG Landshut.Foto: amoos

Landshut im Zaum gehalten – Pfullingen kommt zum 2. Advent

Dass die Männer „Ib“ und „Ic“ (29:29 in Wilhelmsfeld) der HG Oftersheim/Schwetzingen nach Erfolgsserien wieder Punkte abgegeben haben, fällt angesichts der wichtigen Siege von den Regionalliga-Frauen und den Drittliga-Jungs nicht so schwer ins Gewicht. Auch etlliche Jugend-Mannschaften trugen zu einer erfreulichen Gesamtbilanz des handballerischen Wochenendes bei. So siegte die C1 im Derby gegen Plankstadt 31:18, die C2 29:26 gegen Saase³Leutershausen und die A2 hielt sich mit torreichen 45:41 in Wieblingen schadlos. Und nächste Woche geht es nahtlos weiter.

Den Abschluss bildet dabei die Partie der „Ersten“ am Sonntag, 16.30 Uhr in der Schwetzinger Nordstadthalle, gegen den VfL Pfullingen (alle Egebnisse und Termine auf hghandball.de). Zuvor (14 Uhr) ist die Bundesliga-B-Jugend gegen die Rhein-Neckar-Löwen gefordert. Die ranggleiche A-Jugend fährt am Sonntag nach München zur Spielgemeinschaft von Haching und Taufkirchen (15.30 Uhr, live auf sportdeutschland.tv).

Handball ohne Leckerbissen

Frei nach dem Motto, lieber gewinnen als gut spielen und verlieren, krallte sich die HG Oftersheim/Schwetzingen im Drittliga-Duell zweier Aufsteiger einen 35:28 (13:12)-Sieg und damit die nächsten Zähler. „Kein handballerischer Leckerbissen“ sei es gewesen, war die häufigst gebrauchte Floskel an diesem frühen Sonntagabend, sei es von den beiden Trainern, den Kommentatoren oder Zuschauern. „Wir sind einfach glücklich über die zwei Punkte“, fasste HG-Coach Christoph Lahme seine Eindrücke zusammen und den zur Konkurrenz eingeschlagenen Keil (auch Oberlosa und Sandweier verloren). Trotz aller harter Kost, die die Akteure teilweise dem Publikum zumuteten, gab es dann doch ein paar Höhepunkte aus ästhetischer Sicht. Nach tortechnisch sparsamem Anfang, inzwischen fast schon gewohnt mit Leonard Zaum auf der Deckungsspitze, verschaffte sich der Gastgeber erstmal Respekt und einen kleine Vorteil. Floran Burmeister lochte dreimal zum 5:2 ein (10.). Dann folgte der WG-interne Wechsel hin zu Edward Hammarberg, der mit seinem Dreierpack auf 9:5 (15.) stellte. Auch weil Keeper Frederik Fauerbach praktisch pro Gegentreffer immer eine Parade parat hatte. Dazwischen platzierte Paul Stier einen Kempa auf Zuspiel von Sinan Antritter im Netz zum 6:3. Doch Ruhe und Gelassenheit sollte sich dadurch nicht einstellen. Mit ein Grund, warum Lahme über die zweite Hälfte der ersten Halbzeit ein wenig schimpfte. „Das war fast Standhandball, was wir da boten, wir haben es nicht geschafft, in die Tiefe zu kommen.“ Als Quittung schlossen die Niederbayern auf, die Begegnung schien zur Pause völlig offen. Und auch ein paar weitere Minuten blieben sie eisern dran. Dann schien der Knoten geplatzt. Aus einem 17:17 (36.) wurde ein 22:18 (43.). Jedoch war es beileibe noch keine Vorentscheidung.

Denn Landshut hat einen Paul Saborowski (sieben Tore insgesamt). Der Halbrechte verkürzte mit einem lupenreinen Hattrick im Alleingang von 24:20 auf 24:23 (50.). Oftersheim/Schwetzingens Kreisläufer Marc Kern meinte später: „Er war sehr, sehr schwer zu verteidigen. Wir hätten ihn vielleicht mehr nach Außen abdrängen müssen, bekamen das aber nicht umgesetzt.“ Auch Lahme hatte etwas auszusetzen: „Wir hatten auf 6:0 umgestellt, begingen jedoch Fehler. Das ärgert mich total.“ Aber etwas wurden die Kreise des Linskhänders dann doch eingeengt und seinen Nebenleuten gelang nicht mehr soviel, dafür den Hausherren. Kevin Suschlik bekam auf Rechts nun Platz und Bälle, Antritter startete einen Sololauf, am Kreis wurde Sebastian Bösing gefunden und auch Hammarberg war wieder zur Stelle – mit 31:25 war der Drops gelutscht (57.). Zuvor hatte es TGL-Trainer Csaba Szücs noch mit dem siebten Feldspieler probiert, ging am Ende auf offene Manndeckung, eine Einladung für Slalomläufer Antritter für weitere Anspiele und einen zweiten eigenen Treffer. Szücs war – untertrieben ausgedrückt – über den Vortrag seiner Leute definitiv not amused. „So einen Sonntagsausflug, können wir uns auch nach so vielen Stunden Fahrt sparen. Als ob wir gerade von Mallorca kämen. So eine Vorstellung mit sehr, sehr vielen Fehlern, kann ich nicht nachvollziehen, das war halbgar. Ich bin enttäuscht und es ärgert mich maßlos, was wir hier ablieferten. Am Ende eröffnete Kapitän Kern noch den Fortgang seiner sportlichen Laufbahn. „Ich habe für zwei Jahre hier bei Oftersheim/Schwetzingen verlängert, das war für mich keine Frage. Diese Halle ist mein zweites Zuhause, die HG meine zweite Familie.“
So spielte die HG: Berghoffer, Fauerbach; Barthelmeß (7/4), Maurer, Antritter (2), Wahl, Kern (2), Suschlik (4), Durak, Burmeister (9), Stier (1), Bösing (4), Hammarberg (4), Haase (1), Zaum (1).

Tabellenbild freundlicher gestaltet

Mit 39:34 (18:17) setzte sich die Regionalliga-Handballerinnen der HG Oftersheim/Schwetzingen gegen die SG H2Ku Herrenberg durch und in der Tabelle damit vor den punktgleichen Konkurrenten auf Rang 10. Es war mit Sicherheit keine leichte Geburt und deutete sich erst so nach zwei absolvierten Dritteln der Begegnung an (23:23). „Aber jetzt sieht das Tabellenbild wieder etwas freundlicher aus“, freute HG-Trainer Carsten Sender. Doch zunächst schepperte es auf beiden Seiten, fast jeder Wurf war ein Treffer. 22 Tore fielen in der ersten Viertelstunde als Beweis für die (nicht) geleistete Abwehrarbeit, nur noch 13 waren es in der zweiten. Die Einwechselung von Kalliopi Myrianidou, die später auch in der Kabine von den Teamkolleginnen ausgiebig gefeiert wurde, war hier sehr wichtig, betonte ihr Coach. Außerdem stabilisierte sich nun auch die heimische Deckung. Nach dem erwähnten Gleichstand von 23:23 (38.) stellten Saskia Zachert per Strafwurf und Jule Haupt, die sich später verletzte auf 25:23 (39.), welches dann eine gefühlte Ewigkeit Bestand hatte. Auch weil Stella Gudenau-Giehl (mit Rückenschmerzen) für einen Siebenmeter in den Kasten zurückkehrte, diesen (nicht als einzigen) wie auch den Nachwurf abwehrte. Dann hatte der Gastgeber einen Lauf, war bis zum 31:25 (50.) kaum noch zu bremsen. „Obwohl wir ohne viel Rotation spielten, hat uns unsere körperliche Fitness einen kleinen Vorteil verschafft“ schätzte Sender die Kräfteverhältnisse. Und da beim Gast der Mittelblock ständig mit Abwehr- und Angriffwechsel operierte, den weiten Weg in Kauf nahm, gab es über die Zweite Welle Lücken im SG-Deckungsverbund auf Höhe vor den beiden Pfosten. Für die eigene Defensive monierte der Übungsleiter allerdings Durchbrüche aus dem Rückraum „Da hatten wir ein Handicap, da die Schiedsrichter sehr siebenmeter-affin waren (Anmerkung: 5/5:10/6). Deshalb haben wir da zu vorsichtig agiert.“ Aber als seine Mädels den Weg zum Erfolg eingeschlagen hatten, ließen sich davon auch nicht mehr abbringen. Der Gegner wurde bis zum Abpfiff auf Distanz gehalten. Und schon richtet sicher der Blick auf den nächsten Auswärtsgegner, der da heißt TSV Heiningen (Samstag, 17.45 Uhr) und bietet sich mit zwei Punkten Vorsprung für den nächsten Überholvorgang an.
So spielten die HG Frauen: Myrianidou, Gudenau; Racky (5), Schütz, ML Sender, Haupt (6), Li. Magnus (2), Zachert (10/5), Stegmüller, Le. Magnus (5), Jung (7), Link, Kolb (4).

Weschnitztal kein gutes Pflaster

Mit 34:38 (18:22) musste die HG Oftersheim/Schwetzingen bei Oberliga-Neuling HSG Weschnitztal die Segel streichen. In der torreichen Handball-Begegnung blieb der Gast einige seiner zuletzt gezeigten Qualitäten schuldig. Auch der von manchen Gegnern zuletzt gefürchtete Zunull-Lauf, oft in zweistelliger Höhe, blieb diesmal völlig aus. Die hessische 3:2:1-Deckung ließ sich nicht so einfach wie manche andere Kontrahenten durcheinanderwirbeln. Dennoch blieb die HG praktisch über die gesamte Partie in Schlagdistanz. Aber immer, wenn sie scheinbar zum überholen ansetzte (11:9, 15:13), unterliefen ein paar einfache, unnötige Fehler, so dass ein Rückstand von drei bis fünf Treffern Differenz meist Bestand hatte.

Bei 38 Gegentoren braucht es nicht viel Phantasie, um der eigenen Deckung- und Torhüterleistung in der anfänglichen 6:0-Formation eine eher bescheidenes Zeugnis auszustellen. Trainer Alexander Lemke resümierte: „In der ersten Halbzeit sind wir eher weniger in die Abwehr reingekommen. Auch die 5:1-Version nach der Pause hat nicht so geklappt wie wir es uns vorgestellt hatten.“
Auch wenn er meinte, „um den Angriff hatte ich mir keine Sorgen gemacht“, war die schwache Abschlussquote auffällig. Von 66 Angriffen blieben 32 auf der Strecke. So auch nach 29:26 (42.). Nicht nur da hatte Oftersheim/Schwetzingen Ballgewinne zu verzeichnen, aber oft wurde das Wurfgerät fast postwendend wieder verschenkt. So bei zwei vergebenen Kontern und einem Strafwurf in Serie. „Da hätte ich gerne die Halle und mein Team gesehen, wenn das Spiel zu kippen drohte“, blickte Lemke etwas wehmütig auf entgangene Möglichkeiten zurück. Aber es kam eben nicht dazu.
HSG-Coach Marcus Gutsche war indes froh, „den Heimsieg durchgebracht zu haben. Wir zeigten in diesem beidseitig ohne Abwehr vorgetragenen Spiel eine gute Körpersprache. Die HG hat eine gute, junge Mannschaft mit viel Tempo, aber das sind wir mitgegangen“. Nicht unbedingt selbstverständlich, wirft sein Team mit einem Altersschnitt von knapp 28 Jahren doch eher die Attribute Erfahrung und Abgezockheit in den Ring als Ausdauer und Spritzigkeit, wie die HG bei ihrem Mittelwert von rund 23 Lenzen. Aber vielleicht war es manchmal ein bisschen zu viel Überschwang.

Jetzt will das Team um Lemke und seinen "Co" Detlef Röder "seine Heimstärke vorantreiben" bekräftigte der Coach. Gegen Pforzheim/Eutingen, den Taballenführer heißt es dann, "Team jung gegen Team jung, mal sehen, was dann passiert" (Samstag, 17.30 Uhr, Oftersheimer Karl-Frei-Halle). Das Vorspiel besteitet um 15 Uhr die zweite Frauen-Mannschaft, die unbestrittene Nummer 1 der Landesliga Rhein-Neckar-Tauber.
So spielte die HG II: Bräunling, Rabe; Fendrich, Kuhlee (7), Auth (2), Nauß (1), Fichtner, Micke (2), Kirsch (3), Thüre (2), Braun (2), Rothardt (5), Maurer (5/4), Zimprich (5).

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exklusiv online
von HG Oftersheim/SchwetzingenRedaktion NUSSBAUM
02.12.2024
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