In der vergangenen Woche fand eine Veranstaltung zum 30-jährigen Bestehen der Tafelläden auf den Fildern statt. Die Einrichtung „Tafelladen“ existiert in den Städten Leinfelden-Echterdingen, Filderstadt, Ostfildern und an weiteren Standorten im Landkreis Esslingen. Die Zentrale befindet sich in Filderstadt. Für Menschen mit schmalem Geldbeutel ist es schwierig, sich ausreichend mit Lebensmitteln, Bekleidung, Hausrat und Möbeln zu versorgen. Diakonieläden und Tafelläden ergänzen die Versorgung von Menschen am Rande und unterhalb der Armutsgrenze. Dies ist jedoch nur möglich, weil Geschäfte, Supermärkte und viele Mitbürgerinnen und Mitbürger diese Dinge spenden. So werden Lebensmittel gerettet und ihrer Bestimmung zugeführt.
In LE befindet sich der Tafelladen in der Obergasse im Stadtteil Echterdingen. Im Diakonie- und Tafelladen können Bedürftige sowohl Kleidung und Hausrat einkaufen als auch – mit Kundenkarte – Lebensmittel. Ein Einkauf mit der Kundenkarte ist nur einmal am Tag in einem unserer Tafelläden möglich. Die Tafelläden sind eine Einrichtung der Diakonie, d. h. des Kreisdiakonieverbandes im Landkreis Esslingen, der dies durch finanziellen und personellen Einsatz ermöglicht. Die etwa 120 hauptamtlichen und über 100 ehrenamtliche Mitarbeiter*innen des Kreisdiakonieverbands bieten Unterstützung und Hilfe in schwierigen Lebenslagen für alle Menschen im Landkreis Esslingen an. Das Angebot des Kreisdiakonieverbands ist so vielfältig, wie schwierige Lebensumstände es sein können: Unterstützung und Beratung bei finanziellen Notlagen, Schuldnerberatung, Suchtberatung, Sozial- und Lebensberatung, Schwangerschafts- und Konfliktberatung, Familienentlastender Dienst, Psychologische Beratung, Integrationsfachdienst, Flucht und Migration, Wohnungslosenhilfe, Sozialpsychiatrie, Wohnraumarbeit mit Menschen in desorganisierten Haushalten (WABE) oder Beratung für Menschen in der Prostitution (RAHAB). Der Kreisdiakonieverband Esslingen ist Teil der Evangelischen Landeskirche in Württemberg.
Bei der Veranstaltung zum 30-jährigen Bestehen der Fildertafel gab die Geschäftsführerin des Kreisdiakonieverbandes, Frau Tanja Herbrik, einen Rückblick über die Entwicklung der Vergangenheit, wie sich die Tafelläden aus kleinen Anfängen entwickelt haben, öfters umgezogen sind und heute nicht mehr wegzudenken sind. Eigentlich kein Grund zum Feiern, eher zur Bestürzung, dass auch in unserer wohlhabenden Region viele Mitmenschen kontinuierlich auf diese Einrichtung angewiesen sind. Der frühere Geschäftsführer, Herr Eberhard Haußmann, beklagte den Druck, der auf die Betroffenen, etwa Bürgergeldempfänger, ausgeübt wird. Demgegenüber werde die gerechte Verteilung des Wohlstands nicht in Angriff genommen. Die SPD-Ortsvereine unterstützen die Tafel und haben die Einladung zum 30-jährigen Bestehen gerne angenommen. Erich Klauser für die SPD-Fraktion