Der Hirschkäfer ist zurzeit im Hochholz häufig zu sehen. Deshalb wollen wir an dieser Stelle ein paar Infos zum Hirschkäfer für unsere Mitglieder und für alle Interessierten teilen.
Die Hirschkäfer kennt man eigentlich nur von Bildern: Sie sind bis zu neun Zentimeter groß und damit die größten Käfer in Mitteleuropa überhaupt. Nur die Männchen haben die gewaltigen, großen „Geweihe“, mit denen sie miteinander kämpfen. Die etwas kleineren geweihlosen, schwarzbraunen Weibchen kann man aufgrund ihrer Größe von sechs Zentimetern trotzdem sofort als Hirschkäfer, wissenschaftlich: Lucanus cervus, erkennen.
Hirschkäfer lieben besonders alte Eichen. Männchen und Weibchen brauchen für die Reifung ihrer Keimzellen Baumsaft, der bestimmte Pilze enthält. Den finden sie an Wundstellen eines Baumes, der durch Frostrisse, Windbruch oder Blitzschlag verletzt worden ist. Der Saft aus solchen Baumwunden fließt häufig mehrere Jahre.
Für die Hirschkäfer sollten unbedingt mehr einheimische Eichen gepflanzt werden. Diese sind besonders wichtig für den auf der Roten Liste stehenden Hirschkäfer. Auch wenn diese Eichen absterben, sollten sie unbedingt als Totholz und potentieller Käfer-Larven-Wohnraum stehen lassen. Die Larven des Hirschkäfers ernähren sich von abgestorbenen Holzresten und Kompost aus Laub. Es sind im Gegensatz zu Maikäfer-Engerlingen keine Schädlinge, sondern bauen Totholz ab. Totholz sollte unbedingt im Wald bleiben, auch das Kronenholz.
Helfen Sie mit, Hirschkäfer zu schützen! Anwohner in den Gemeinden in der Nähe von Wäldern hier in der Region sollten unbedingt den Rasen vor dem Mähen nach Hirschkäfern absuchen und diese in den Wald zu Eichen bringen.
(Text: C. Kienle, Vorstand BUND Sandhausen/Walldorf)
Quellen: www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/insekten-und-spinnen/kaefer/14287.html
scienceblogs.de/zeittaucher/2010/05/01/mondgesteuerter-schwarmflug-der-maikafer-und-hirschkafer/
www.hirschkaefer-suche.de/die-suche/hirschkaefer-bestimmen/