Mit etwas Glück kann man um diese Jahreszeit in unserem Wald einen eindrucksvollen Käfer, den Hirschkäfer, beobachten. Die männlichen Exemplare variieren etwas in ihrer Größe, was mit unterschiedlich langen Entwicklungszyklen zusammenhängt. Mit ihrem imposanten „Geweih“ können die Hirschkäfer bis zu 7 cm groß werden. Die Entwicklung von der Eiablage bis zum Schlüpfen des fertigen Tieres kann bis zu 7 oder 8 Jahre dauern. Die Umwandlung von einem Ei in solch ein imposantes Insekt findet in morschem Holz statt und richtet somit keinerlei Schäden an. Dies steht im Gegensatz zu anderen Käfern, welche sich im Engerlingstadium an frischen Wurzeln laben und für die Forstwirtschaft nicht zu den „freundlichen“ Arten gehören. Hier zeigt es sich, wie wichtig das Vorhandensein von verrottendem Totholz für das Überleben einiger Tierarten ist. Dazu die Bitte, falls möglich, lassen Sie altes Totholz stehen und, falls nicht vermeidbar, sägen Sie den Stamm 1,5 m über dem Boden ab, damit sich der Stamm und die Wurzeln langsam zersetzen können. Einmal geschlüpft, geht der Lebenszyklus des Hirschkäfers rasch zu Ende. Die ersten männlichen Exemplare graben sich bereits Mitte Mai aus ihrem Versteck, die Weibchen erst so ab Mitte Juni. In den Abendstunden werden die Insekten aktiv und gehen auf Partnersuche. Dabei fliegen hauptsächlich die Männchen recht ungeschickt umher. Dass sie überhaupt mit ihrem Gewicht fliegen können, ist flugtechnisch gesehen ein Wunder. Hat eine Paarung oder Eiablage stattgefunden, verenden die Tiere. Man findet die Hirschkäfer meist in der Nähe von Eichen, da sie sich gerne von dem Saft dieser Bäume ernähren, aber auch an reifen Früchten laben sie sich gelegentlich. Weitere Infos rund um den Naturschutz unter www.nabu-leimen-nussloch.de.