
Man findet sie immer wieder auf Dachböden, in Kellern oder Scheunen. Aus einem solchen Fund haben wir von einem Mitbürger aus Weiher einen „Tragring“ oder, wie man früher in unserer Gegend sagte, einen „Wisch“ erhalten (vergleiche Mundartwörter und Redewendungen aus Weiher - Heimatverein Ubstadt-Weiher e. V.).
Was heute hauptsächlich in exotischen Ländern noch genutzt wird, war auch bei uns früher ein vor allem bei Frauen übliches Trage-Utensil. Der uns übergebene Tragring ist in außerordentlich gutem Zustand und vermutlich aus dem frühen 20. Jahrhundert. Dies zeigt uns, dass noch im 20. Jahrhundert das Tragen von Lasten auf dem Kopf in unserer Gegend durchaus üblich war.
Der Tragring ist ein Polster, das beim Tragen von Kopflasten zwischen Kopf und Kopflast gelegt wird. Er bestand aus einem Stoffwulst oder aus einem aus Stoff genähten Ring, der mit verschiedenen Materialien gestopft wurde, in unserem Falle mit Gerstenkörnern. Der Tragring wurde oft sehr ansprechend gestaltet, mit Stoffblenden vernäht und mit Zackenbändern und Applikationen verziert.