Albert Schweitzer zählt zu einer der bekanntesten Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts. Er trat mit einer Mehrzahl von Talenten in Erscheinung, sei es als Theologe, Philosoph, Musiker, Orgelspezialist, Arzt, Baumeister und Architekt, Schriftsteller. Mit dieser Aufzählung sind wahrscheinlich nicht einmal alle Facetten seiner Persönlichkeit erfasst.
Weltweit bekannt wurde Albert Schweitzer jedoch durch die Gründung des „Urwalddorf Lambarene“ im damaligen französich Äquationalafrika, heute Gabun. Albert Schweitzer gründete das Werk zusammen mit seiner Frau Helene 1913 und leitete es – mit kriegsbedingten Unterbrechungen im und nach dem Ersten Weltkrieg – bis zu seinem Tod im Jahr 1965.
Er verstand seinen ärztlichen und humanitären Dienst als tätige christliche Nächstenliebe und auch als Sühne für begangenes Unrecht im kolonialen Umfeld. Albert Schweitzer wurde wohl deshalb auch der Namensträger vieler Kindergärten, Kinderdörfer, Schulen, Krankenhäuser, Kliniken – nicht nur in Deutschland, sondern weltweit. In fast allen Ländern der Erde wurde Albert Schweitzer auf deren Briefmarken abgebildet. 1954 nannte ihn das amerikanische Magazin Life „The greatest Man of the World“.
Umstände änderten sich – nicht nur in Afrika. Auch wurde seine eindringliche Kritik an dem Atomwaffentest in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts nicht überall vorbehaltlos aufgenommen. In Deutschland relativierte sich die manchmal kitschige Verehrung für Albert Schweitzer. Ab Anfang der 60er Jahre des letzten Jahrhunderts wurde Albert Schweitzer von verschiedenen Seiten verstärkt für sein Handeln in Afrika kritisiert. Der Vorwurf gipfelte darin, Albert Schweitzer sei ein Kolonialist gewesen und habe als solcher gewirkt.
Diese Aussagen zu untersuchen und zu bewerten, ist Thema der kommenden „Königsfelder Begegnungen“. Wir freuen uns, dass wir zu diesem Thema einen äußerst kompetenten Referenten und Kenner der Materie gewinnen konnten: Herr Dr. Roland Wolf ist Vorsitzender des Deutschen Hilfsvereins für das Albert-Schweitzer-Spital in Lambarene (DHL). Er kennt Lambarene aus einer Vielzahl von dortigen Aufenthalten. Unter anderem leitete er auch vor Jahren eine Gruppe von interessierten Bürgern aus Königsfeld zu Albert Schweitzers Wirkungsstätte.
Zu dieser interessanten Veranstaltung mit anschließender Diskussion laden wir Sie herzlich ein in den Saal vom Haus Katharina von Gersdorf der Zinzendorfschulen, Mönchweilerstraße 5. Die Veranstaltung findet statt am Sonntag, den 24.11. und beginnt um 19 Uhr (Achtung geänderte Anfangszeit!).