Am Sonntag, 21. April ging der gespannte Blick zunächst zum Himmel und vormittags schneite es. Dennoch trafen sich am Nachmittag 15 nicht verfrorene Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum historischen Ortsrundgang des Schwäbischen Albvereins Ortsgruppe Heiningen. Darunter waren auch Mitglieder des Arbeitskreises der Gemeinde. Zur Belohnung zeigte sich immer wieder die Sonne, wenn es auch kalt blieb.
Beim Treffpunkt am Rathaus gab es einen ersten Einblick in die Heininger Geschichte mit den beiden wichtigen und markanten Jahreszahlen 1228 (Erste urkundliche Erwähnung „Huningens“) und 1284 (Erteilung des „Freiburger Stadtrechts mit Privilegien“ an die Gemeinde). Am heutigen Rathaus startete der Rundgang mit einem Abriss über die Schulgeschichte (das heutige Rathaus wurde als „neues Schulhaus“ 1887 erbaut), die Bürgermeister in jüngerer Zeit sowie mit dem alten Rathaus, welches abgerissen wurde. Mit Blick auf das „Gässle“, wie die Hauptstraße früher genannt wurde, ging es zur „Traube“ und dann weiter zum ehemaligen „Ochsen“ (heute Kreissparkasse). Aus dem Heininger Geschichtenbuch wurde der Ochsen wieder lebendig (Heiningen gegen Amerika). Über den Marktplatz und die Hofstraße („Heiliger Hof“) ging es zum ehemaligen „Kinderschüle“ dem heutigen Hofkindergarten, wo allerlei Wissenswertes über das Fräulein bzw. die „Tante“ Anna Traub erzählt wurde. Auch die historische Gemeindewaage fand Beachtung. Vorbei am Farrenstalle und den „Adler“ ging es ins „Oberdorf“, wo die Teilnehmer vom Großbrand 1932 sowie von den dramatischen Ereignissen um die Panzersperre am „oberen Tor“ im April 1945 sowie vom Einmarsch der Amerikaner erfuhren. Zurück ging es über die Bergstraße, den Katzenbach und die „Lumpengasse“ in die Ringstraße und weiter zum ehemaligen Gasthaus und Metzgerei der Geschwister Lang „zum Rössle“ (heute Metzgerei Mayer). Am Lempenau-Platz wurde die Alte Post mit der „Post Emma“ (Frl. Geiger) in Erinnerung gerufen. Diese kannte den Inhalt der Post und war zudem als „Gemeindeblättle“ bekannt. Durch die Kirchstraße mit evangelischem Pfarrhaus mit Pfarrscheuer, dem ehemaligen „Ammannshof“ führte der Weg zum Ensemble der Michaelskirche. Dort erfuhren die Teilnehmer von der Wehrmauer, die früher gar mit Türmen bewehrt gewesen ist. Am „Alten Schuhaus“ (Hauptstraße 27) und dem ehemaligen Milchhäusle (Bürgerkuh) endete die rund 2-stündige Führung.
Danke an alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie die aktiven Beiträge aus dem eigenen Erleben. Weitere Termine, auch mit anderen Stationen, werden mit Sicherheit angeboten. Ein besonderer Dank gilt Herrn Schmid für die Bereitstellung der historischen Bilder.
Matthias Kreuzinger