Kann Wasserstoff (H₂) einer der zentralen Energieträger der Zukunft werden? Wie weit wird er schon in der Industrie eingesetzt? Welchen Beitrag leisten die TechnologieRegion Karlsruhe GmbH (TRK) und ihre Projektpartner zur Energiewende mit Wasserstoff? Diesen Fragen gingen die einzelnen Referenten in der „Woche des Wasserstoffs“, veranstaltet von der Hochschule Karlsruhe, in der Industrie- und Handelskammer (IHK) Karlsruhe, nach.
Am zweiten Tag der fünftägigen Veranstaltung zum Thema „Wasserstoff-Infrastrukturen regional und national“ sprachen Bernd Reuter, Leiter des Referats für Wasserstoff, Ressourceneffizienz und Bioökonomie des Umweltministeriums als politischer Vertreter, Wolfgang Köppel vom DVGW als Vertreter der Forschung und Andreas Schick von der Netze Gesellschaft Südwest als Industrievertreter.
„Wir glauben, dass es nur durch die Verbindung der drei Faktoren miteinander funktionieren kann, dass die Wasserstofftechnologie auf den Weg kommt.“ Das sagte Jochen Ehlgötz, der Geschäftsführer der TechnologieRegion Karlsruhe GmbH, zu Beginn. Einer der vier Themenschwerpunkte der TRK ist der Energiebereich. Bereits 2020 hat die TRK sich das Thema Wasserstoff auf die Agenda gesetzt und Akteure aus dem Raum der TRK sowie national und international aufgestellte Unternehmen zusammengeführt. „2021 haben knapp 50 Beteiligte unter unserer Führung ein Konzept zur ‚Modellregion Wasserstoff‘ erarbeitet. Leider ohne Erfolg, aber wir konnten zumindest die Wahrnehmung unseres Wirtschaftsraumes in Sachen Wasserstoff auf Landesebene erreichen.“
Auf andere Erfolge kann man dennoch zurückblicken. So arbeitet seit 2022 ein Projektkreis um das Karlsruher Unternehmen IAVF und Fraunhofer ICT unter Beteiligung der TRK sowie dem Rheinhafen Karlsruhe und der Hochschule Karlsruhe an einer Konzeption zum Aufbau eines H₂-Hubs im Rheinhafen für den Raum Karlsruhe. „Das Projekt war eines von vieren, das im Modellregion-Antrag skizziert war. 2023 hat unser Konsortium Fördermittel des Umweltministeriums für die Modellierung eines H₂-Hubs erhalten und in wenigen Wochen werden wir das Projekt erfolgreich abschließen.“
Für die Unterstützung durch das Land bedankte er sich bei Bernd Reuter. Dieser stellte einige Projekte wie die Plattform H₂BW, zentrale Anlaufstelle für Wasserstoff in Baden-Württemberg, die Technologieförderung am Beispiel HyFaB, IPCEI-Projekte, HyLand-Projekte wie H₂ GeNeSiS, Hy-Five oder die HyLand-Projekte H₂ GeNeSiS und Hy-Five vor.
Eine Bedarfserhebung bezüglich des Wasserstoffs in Baden-Württemberg 2023 hinsichtlich von Stromnutzung/-bedarf, Verkehr etc. hat ergeben, dass ein hoher Bedarf herrscht, besonders in Industrie, Straßenverkehr etc. und dieser über Verteilnetze gesichert werden sollte. Durch den Angriffskrieg ist der Bedarf, die Energieversorgung langfristig zu sichern, gestiegen. Nun gilt es, die Verteilnetze auszubauen, zum Beispiel über die bestehenden Gasverteilnetze. Bestehendes zu nutzen, gehe auch einfach schneller. Das sagte Wolfgang Köppel vom DVGW.
Sein Fazit: Das Wasserstoff-Kernnetz muss schnellstmöglich aufgebaut werden. „Ein Fachkräftezubau im Wasserstoff von 40.000 Leuten ist notwendig.“ Verschiedene Förderungen wie die Europäische Wasserstoffbank, ein Budget aus dem EU-Innovationsfonds, oder der geplante Doppelhaushalt sollen die Wasserstoff-Infrastruktur weiter fördern.
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