Bürgermeisteramt Gechingen
75391 Gechingen

Hochzeitswiese

Brautpaare pflanzten Streuobst-Hochstämme auf Hochzeitswiese Die Brautpaare Kim-Victoria und Philipp Böttinger und Sina und Marcel Härdter pflanzten...

Brautpaare pflanzten Streuobst-Hochstämme auf Hochzeitswiese

Die Brautpaare Kim-Victoria und Philipp Böttinger und Sina und Marcel Härdter pflanzten am 27.03.2024 zwei weitere Obstbaumhochstämme auf der bestehenden Hochzeitswiese beim Radweg Richtung Althengstett. Weiterhin beteiligten sich die Ehepaare Gauger, Hagen und Süßer mit einer Baumpflanzung auf dem eigenen Grundstück. In diesem Fall müssen sich die Brautpaare um alles Weitere selbst kümmern. Die Aktion fand nach 2019, 2022 und 2023 nun zum vierten Mal statt.

Von Gerhard Mörk (Heckengäu-Naturführer, engagiert beim Schwarzwaldverein) wurde 2019 angeregt, in Gechingen eine Hochzeitswiese anzulegen. Was bedeutet das? Jedes Paar, das in Gechingen heiratet und in Gechingen wohnt, bekommt das Angebot, einen Baum zu pflanzen, solange geeignete Grundstücksfläche zur Verfügung steht. Das Nutzungskonzept einer Hochzeitswiese geht auf den alten Brauch zurück, dass Hochzeitspaare einen Obstbaum pflanzen. Dieser Baum stand dann als Symbol für Kraft, Stärke und Beständigkeit in der Ehe.

Dieser Brauch wurde in jüngster Zeit, vor allem seit der Jahrtausendwende, von einigen Städten und Gemeinden wieder aufgenommen und kommunale Grünflächen, Wiesen o. Ä. als offizielle Hochzeitswiesen erklärt. Demnach können dort, in der Regel ein oder zweimal im Jahr, von frisch Vermählten Obstbäume gepflanzt werden.

Das Konzept der Hochzeitswiese verfolgt im Wesentlichen zwei Zwecke: Zum einen soll der alte Brauch wieder neu belebt werden, so dass Ehepaare eine bleibende Erinnerung aus jungen Tagen der Ehe erhalten, zum anderen wird eine gemeindeeigene Grünfläche im Laufe der Zeit in eine ökologisch wertvolle Streuobstwiese umgewandelt, ohne dass dafür für die Gemeinde hohe Kosten anfallen.

Bürgermeister Jens Häußler würdigte den hohen Wert der Streuobstwiese sowohl im Hinblick auf den schönen Anblick für die Menschen von der Blüte bis zur Farbenpracht im Herbst mit Laub und Früchten, als auch für den Natur- und Artenschutz (Vögel, Insekten, Spinnen u. a.).

Jens Häußler betonte, dass die Neupflanzung von großer Bedeutung für den Erhalt des Lebensraums Streuobstwiese ist. Genauso wichtig ist die fachgerechte Pflege. Er selbst war auch schon als Kind und Jugendlicher auf der familieneigenen Streuobstwiese aktiv. Frühes Mitwirken der Kinder verbessert die Chancen, dass sich auch die nächste Generation um Streuobstbestände kümmert. Er empfahl in diesem Zusammenhang einen Schnittkurs zu belegen, damit einiges über die Baumpflege gelernt werden kann. Das Schneiden der Obstbäume übernimmt in den ersten beiden Jahren die Gemeinde und lässt es von einem Profi machen, denn gerade in den jungen Jahren eines Baumes legt man den Grundstein für erfolgreiches Wachstum. Wichtig für die Entwicklung in den ersten Jahren ist die Verwendung eines Wühlmausschutzgitters, in das die Wurzeln eingeschlagen wurden. Die Nager fressen gerne die saftigen Wurzeln an und im Extremfall kommt es zum Absterben des Baumes.

Der Hochzeitsbaum ist jetzt zum einen für das frischvermählte Paar eine auf viele Jahre sichtbare Erinnerung an ihre Eheschließung. Zum anderen haben sie auch für die Gemeinde einen nicht zu unterschätzenden Mehrwert: Sie verwandeln eine Grünfläche im Laufe der Zeit in eine ökologische wertvolle Streuobstwiese. Und sind damit ein Zeichen der Zuversicht, wie schon Martin Luther angeblich gesagt haben soll: „Und wenn ich wüsste, dass morgen die Welt untergeht, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen“.

Herzlichen Dank an Bauhofmitarbeiter Jürgen Eßlinger für das Abholen der Bäume, Vorbereiten der Pflanzlöcher und Begleiten der Aktion.

Anhang
Dokument
Erscheinung
Mitteilungsblatt der Gemeinde Gechingen
NUSSBAUM+
Ausgabe 15/2024

Orte

Gechingen
von Bürgermeisteramt Gechingen
10.04.2024
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