15 Laienschauspieler und Laienschauspielerinnen unterschiedlichen Alters aus der Gemeinde haben an zwei Abenden jeweils die gesamten 16 Kapitel des Evangeliums nach Markus im Saal der Evangelischen Gemeinschaft Hockenheim vorgetragen. Dabei verbrachten die Schauspieler in den vergangenen Wochen keineswegs viel Zeit mit Auswendiglernen. Die meisten wussten bis vier Tage vor der Aufführung noch nicht einmal, welche Rollen sie spielen würden. Stattdessen beschäftigten sie sich intensiv mit der Struktur und dem Inhalt des Evangeliums, so dass es eher ein Verstehen des Aufbaus als ein bloßes Lernen war.
Erst in den Tagen vor der Aufführung wurden die Rollen durch die Regisseurin Regina Rützel von der Studentenmission in Deutschland e.V. verteilt und die Szenen eingeübt. Dabei schlüpften die meisten Schauspieler in den verschiedenen Szenen in die unterschiedlichsten Rollen. Gespielt wurde ohne Kostüme und ohne Requisiten, dafür in einem Rundtheater inmitten der Zuschauer. Man konnte erleben, wie Jesus die Menschen von ihren verschiedenen Krankheiten heilte, seine Jünger berief, das Evangelium predigte, meist unter den kritischen Blicken der selbstgerechten Pharisäer, die auf eine günstige Situation warteten, in der sie Jesus umbringen konnten. Auch die Besucher wurden mit in das Spiel einbezogen, indem sie zum Beispiel bei der Speisung der 5.000 Brot und Fisch per Geste ausgeteilt bekamen. Durch die räumliche Nähe zu den Schauspielern hatten die Zuschauer schnell Gefühl, selbst ein Teil des Geschehens zu sein, mittendrin und dazugehörend. Die Botschaft galt auch ihnen. Der innere Kampf Jesu im Garten Gethsemane vor seiner Kreuzigung ging, wie manche andere Passage auch, richtig unter die Haut: emotional, greifbar, betroffen. Doch erst mit der Auferstehung Jesu von den Toten, dem leeren Grab und dem Zeugnis des Engels endet die frohe Botschaft des Evangelisten Markus. Der Herr ist auferstanden!