Am Samstag, 13. Dezember 2025, um 19:30 Uhr, feiert das Theater und Orchester Heidelberg die Premiere der Inszenierung »Die Katze auf dem heißen Blechdach«. Intendant Holger Schultze bringt den neuzeitlichen Klassiker von Tennessee Williams in den Marguerre-Saal.
»Die Katze auf dem heißen Blechdach« – eines der berühmtesten Dramen des amerikanischen Realismus – blickt tief in die Abgründe einer Familie, die an ihren eigenen Lügen zu zerbrechen droht: Big Daddy stirbt. Er hat Krebs, weiß aber noch nichts von dieser Diagnose. Einmal noch versammelt sich die Familie zu seinem 65. Geburtstag. Einmal noch spielen sie heile Welt. Dabei ist der Kampf ums Erbe des väterlichen Unternehmens hinter den Kulissen längst voll entbrannt. Die größten Chancen rechnet sich Gooper aus, der älteste Sohn, ein erfolgreicher Anwalt. Doch er muss feststellen, dass er immer noch im Schatten seines kleinen Bruders Brick steht, Big Daddys Lieblingssohn. Obwohl Brick gar nicht daran denkt, Nachfolger des Vaters zu werden – seit dem Tod seines besten Freundes ertränkt er seinen Weltschmerz im Alkohol. Margaret, Bricks Frau, stammt aus einfachen Verhältnissen und weiß, was nötig ist, um es bis ganz nach oben zu schaffen.
Thomas Lanier Williams, so der ursprüngliche Name des 1911 geborenen Theaterdichters, stattete seine Figuren gern mit aus der eigenen Familiengeschichte geschöpften Erfahrungen und Wesenszügen aus. Oft gespiegelt sind die Homosexualität des Schriftstellers, sein Alkoholismus, die Tablettensucht.
Intendant Holger Schultze wünschte sich für seine letzte Spielzeit, noch einmal eines der großen psychorealistischen Stücke auf die Bühne des Marguerre-Saals zu bringen. »Ich liebe dieses Werk von Tennessee Williams, weil es eine genial geschriebene Familientragödie ist.« Besonderes Augenmerk legt Schultze auf das fragile Familienkonstrukt und gibt durch einen Fokus auf eigentliche Randfiguren des Stücks ungekannte Einblicke in die Geschichte. Großen Ausdruck verleiht die Produktion außerdem der privilegierten Stellung der Familie.
Englische Übertitel für mehr Teilhabe
Im Rahmen des inklusiven Angebots des Theaters und Orchesters Heidelberg, theater+, das Menschen mit unterschiedlichen Zugangsvoraussetzungen einen Theaterbesuch ermöglicht, ist »Die Katze auf dem heißen Blechdach« mit Übertiteln in englischer Sprache zu sehen.
Live-Band und Kinderchor
Besonders freuen darf sich das Heidelberger Publikum außerdem auf Live-Musik von Paul Pötsch, für die neben einer Live-Band, bestehend aus ihm und Musikerkollege Tobias Nessel, auch der Kinder- und Jugendchor des Theaters und Orchesters Heidelberg auf der Bühne stehen wird. Pötsch arbeitete bereits für viele erfolgreiche Produktionen mit Holger Schultze in Heidelberg zusammen. Zuletzt zeichnete er als musikalischer Leiter und Sounddesigner für den »Kaukasischen Kreidekreis« (Spielzeit 2024/25) verantwortlich.
Nur gut eine Woche nach »Die Katze auf dem heißen Blechdach« bringt Schultze im Dezember eine weitere Inszenierung auf die Bühne: die Revuette zum Weltuntergang »Völlig losgelöst« mit Songs und Texten von Udo Lindenberg bis Dota Kehr – am Sonntag, 21. Dezember 2025 im Zwinger 1.
