Worum geht es?
Die Artenvielfalt auf unserer Erde nimmt gravierend ab. In Baden-Württemberg sind über 40 % der Tier- und Pflanzenarten gefährdet. Als biologische Lebensform sollte das uns Menschen zu denken geben! Das Gute: Wir können die Artenvielfalt erhalten. Wie?
Verbinden, was zusammengehört
Es gibt verschiedene Ansätze. Den Ansatz „Biotopverbund“ erläuterte uns am Di., 1.4.2025 auf unserer Veranstaltung „Zukunft gestalten, Artenvielfalt erhalten, Biotopverbundplan“ die Diplom-Biologin Franziska Langenholt. Ein Problem, das unsere Mitlebewesen haben ist, dass ihr Lebensraum kleiner und zerstückelter wird. Im Extremfall sterben sie, weil sie sich nicht mehr ernähren oder fortpflanzen können. Wir können was dagegen tun: Verbliebene Lebensräume (Biotope) verbinden!
Der erste Schritt: Erfassen, was ist noch da?
Um einen fundierten Überblick über den Zustand unserer Natur in Schwieberdingen und Hemmingen zu bekommen, erforschte das Landschaftplanungsbüro Langenholt im Auftrag der Gemeinden Hemmingen und Schwieberdingen unsere Natur.
Der zweite Schritt: Was ist besonders kostbar?
Darauf können wir stolz sein: Bei uns gibt es viele Tiere/ Pflanzen/ Lebensräume, die es anderswo kaum noch gibt.
Der dritte Schritt: Zukunft gestalten, Artenvielfalt erhalten
Gute Maßnahmen hängen davon ab, wo man sich befindet, wie die Umstände sind, wie die Zusammenhänge mit der Umgebung sind. Der Biotopverbundplan nennt für jeden Lebensraum passende Maßnahmen. Nun gilt es, diese umzusetzen. Wer es genauer wissen will: den detaillierten Biotopverbundplan finden Sie auf unserer Homepage.
Wir danken Franziska Langenholt, den Gemeinden Schwieberdingen und Hemmingen, dem Landschaftserhaltungsverband (LEV) Ludwigsburg sowie der Initiative Lebenswertes Strohgäu e. V.
Hildegard Gölzer, Sprecherin NABU Schwieberdingen-Hemmingen
Nur eine Woche nach der gut besuchten Veranstaltung zum Biotopverbundplan Hemmingen-Schwieberdingen wurde aus ersten Ideen bereits konkretes Handeln: Am 8. April pflanzten 30 Kinder der Naturschutzjugend (NAJU) in Abstimmung mit dem Bauhof Schwieberdingen Weidenstecklinge an der Glems, in direkter Nähe zum Rathaus.
Die Stecklinge stammten aus dem Bestand des Bauhofs und konnten kurzfristig abgeholt und gemeinsam mit den Kindern ausgebracht werden – ein schönes Beispiel, wie unkompliziert und wirkungsvoll Naturschutz sein kann, wenn Gemeinde und Ehrenamt Hand in Hand arbeiten.
Bereits am Vormittag hatte der Bauhof neue Nistkästen angebracht, um einen Ausgleich für die notwendigen Baumfällungen vor wenigen Wochen zu schaffen. Denn: Zahlreiche Eschen waren vom Eschentriebsterben betroffen und mussten entfernt werden – eine Maßnahme, die bei vielen Bürger*innen Fragen aufgeworfen hatte. Mit der Pflanzaktion wollte man ein positives Signal setzen: Die Pflege unserer Natur geht weiter.
Für die Kinder war es ein spannender und toller Nachmittag – und für alle Beteiligten ein wertvoller Moment der Zusammenarbeit. Naturschutz lebt vom Mitmachen und Dialog.
Im Herbst ist bereits eine weitere Pflanzaktion geplant, bei der wieder viele Hände gebraucht werden – ganz nach dem bewährten Vorbild der „Glemspuzete“.
Der NABU Schwieberdingen-Hemmingen bedankt sich herzlich bei allen Mitwirkenden – insbesondere bei Ralf Trinkmann, dem Leiter der NAJU, und beim Team des Bauhofs für die spontane, engagierte Unterstützung!
Jeannine Schwarzkopf, NABU Schwieberdingen-Hemmingen