Humorvoller Kabarettabend zur Feier des 25-jährigen Bestehens von Pro Hemsbach
Ein Abend voller Lachen, Lokalkolorit und satirischer Spitzen erwartete die Besucher am vergangenen Sonntag in der TV-Halle Hemsbach. Die Wählervereinigung Pro Hemsbach hatte zu einem Kabarettabend der Extraklasse eingeladen, um ihr 25-jähriges Bestehen gebührend zu feiern. Und wer könnte besser für Lacher und beste Unterhaltung sorgen als der renommierte Kabarettist Franz Kain mit seinem ‚Überraschungsgast‘ Manfred Maser?
Gleich zu Beginn begrüßte Marlies Drissler, die erste Vorsitzende von Pro Hemsbach, die recht zahlreich erschienenen Gäste. Statt der üblichen Bühne erwartete die Zuschauer jedoch eine ungewöhnliche Anordnung: Franz Kain hatte es vorgezogen, direkt vor dem Publikum zu stehen, ganz nah dran, so wie er es liebt. Dies sollte kein politischer Abend werden, sondern ein Abend voller Witz und Humor, wie Marlies Drissler, laut Kain, bereits im Vorgespräch betont hatte: „Mia brauchet a bissl Humor hier, Menscha, dia lachet“, zitierte der Kabarettist humorvoll Drisslers schwäbische Herkunft.
Kain verstand es meisterhaft, nicht nur mit seinem Programm, sondern auch mit seinen Anekdoten und Seitenhieben auf die örtlichen Gegebenheiten das Publikum zu begeistern. So kommentierte er beispielsweise den Zustand der TV-Halle, die er bereits beim Seniorennachmittag im Jahr 2012 kennengelernt hatte. Seitdem sei der Bühnenvorhang noch blasser geworden, bemerkte er scherzhaft und zeigte sich zudem ‚beeindruckt‘ von der Farbgestaltung in der Halle. Eine amüsante Einlage bot sich, als eine Dame aus dem Publikum anmerkte, dass die Farbe für die Renovierung der Halle gespendet worden sei. Kain griff diese spontane Interaktion sofort auf und fügte hinzu, dass auch die Vorbereitungen für den Abend bereits „kabarettreif“ gewesen seien. Beim Versuch, die Halle mit den Vorhängen zu verdunkeln, habe ein freundlicher Helfer festgestellt, dass es gar keine Vorhangschienen gibt – eine perfekte Vorlage für Kains humorvolle Kommentare.
Mit seinem scharfen Blick auf lokale Eigenheiten nahm Kain die Hemsbacher Szenerie gekonnt aufs Korn. Besonders amüsant war sein Mitgefühl für Bürgermeister Jürgen Kirchner, der in den Jahren seiner ‚Regentschaft‘ über 200 Anträge von Pro Hemsbach bewältigen musste – gefühlt für ihn wohl tausende. Doch Kain macht sich aus genau diesem Grund keine Sorgen um die Zukunft der Wählervereinigung: „Es gibt immer welche, die sich einmischen“, kommentierte er mit einem Augenzwinkern.
Ein besonderer Höhepunkt des Abends war Kains humorvolle Anspielung auf die bevorstehenden Kommunalwahlen. Angesichts der Plakate mit seinem Konterfei zur Ankündigung des Kabarettabends hatten einige Leute vermutet, er kandidiere für Pro Hemsbach. Kain folgte diesem Gedanken und scherzte über mögliche Wahlkampfthemen, wie etwa eine „Hanf-Verkostung“ in der Bachgasse oder Cocktails bei Gemeinderatssitzungen. Die könne man schließlich nur ‚im Suff ertragen‘. Auch in einem „Kandidateninterview“, durchgeführt von seinem Bühnenpartner „Journalist“ Manfred Maser, ließ Kain seiner Kreativität freien Lauf. Er nannte humorvolle „Wahlkampfthemen“, die er sich z. B. zur Förderung der Gesundheit von Senioren in Hemsbach vorstellen könne – vom Circletraining durch die Hemsbacher Kreisel bis hin zum Lauftreff‚ Rollende Meute‘ mit geländegängigen Rollatoren des Modells Leopard. Beim Thema ‚Klima‘ bzw. ‚Bäume‘ wolle er ‚Alleen für alle‘ fordern und schlug eine Allee von Hemsbach bis Hüttenfeld vor.
Nach einer kurzen Pause präsentierte Kain zusammen mit seinem Bühnenpartner Manfred Maser dann Auszüge aus ihrem Programm „Kumm geh fort“. Ein Duo, das den Kontrast zwischen den beiden Akteuren nutzt, um dem Programm eine zusätzliche Dimension zu geben. Während Maser meist für das Tiefgründige in humorvoller Form zuständig ist, sorgt Kain mit scheinbar spontanen Exkursen und plötzlichen Witz-Tiefflieger-Einlagen für zusätzliche Lacher. Selbst dann auch ansatzweise philosophisch, spricht er über das „Meter des Lebens“, das er dem Publikum symbolisch mit einem Papiermeter aus dem Baumarkt zeigt. 100 Zentimeter wie 100 Jahre, da habe er ja schon über die Hälfte verbraucht, so der Kabarettist, und reißt den entsprechenden Teil ab.
Der Abend endete mit herzlichem Applaus und einer Zugabe, die das Publikum noch einmal zum Lachen brachte. „Lachen ist gesund“, hatte Kain bereits anfangs betont, „eine Minute Lachen verlängert das Leben um eine Stunde.“ So machte er alle Anwesenden an diesem Abend „unsterblich“ und hinterließ einen bleibenden Eindruck bei den Gästen des Kabarettabends zum silbernen Jubiläum von Pro Hemsbach. (bgs/red)